Die Musikshow, die nach einer Idee aus der «besten Show der Welt» entstand, durfte sich in vier Ausgaben am späten Donnerstagabend ausprobieren. Hat sie sich für weitere Einsätze empfohlen?
Das Konzept der «besten Show der Welt» von Klaas Heufer-Umlauf und Joko Winterscheidt wirkt mit etwas Abstand immer bemerkenswerter, schafften es die beiden Unterhalter doch tatsächlich eine Unterhaltungsshow zu kreieren, aus der weitere vielversprechende Unterhaltungsshows entstehen. Eines dieser Produkte heißt «Win Your Song». In Spielrunden müssen sich darin wechselnde Musiker ihre Instrumente für den abschließenden Auftritt erspielen. So heißt es: Drumset oder ein Kochtopf-Set? Synthesizer oder Kinderklavier?
Schon im Vorfeld standen die Chancen für den Programm-Neuling gut, einen echten Hit zu landen. Einerseits liefen die ersten vier Ausgaben von «Win Your Song» direkt nach «The Voice of Germany», das seit seiner Rückkehr ins ProSieben-Programm am Donnerstagabend für Spitzenquoten sorgt. Andererseits übernahm Joko Winterscheidt mit seiner neuen Sendung den Programmplatz seines Wegbegleiters Klaas Heufer-Umlauf, der dort in den Wochen zuvor mit seiner Sendung «Late Night Berlin» zu tollen Werten gelangt war. Weil es Joko und Klaas bis vor Kurzem fast nur im Doppelpack gab, war davon auszugehen, dass «Win Your Song» gute Chancen besitzt, viele Zuschauer der Klaas-Show zu halten.
So kam es auch am 15. November, als «Win Your Song» erstmals am Donnerstagabend ab kurz nach 23 Uhr auf Sendung ging. Tolle 1,03 Millionen Menschen schalteten ein, was insgesamt 7,2 Prozent entsprach. In der Zielgruppe sprangen sehr gute 13,7 Prozent heraus, die durch 0,65 Millionen 14- bis 49-Jährige zu Stande kamen. Im Vorfeld hatte «The Voice of Germany» schon starke 20,2 Prozent der Werberelevanten unterhalten. «Win Your Song» lief damit in seiner Startausgabe noch besser als «Late Night Berlin», das in vier Ausgaben am Donnerstagabend davor durchschnittlich 12,3 Prozent bei jungen Fernsehenden generierte.
Dass zwischen dem Spätabendprogramm und der Form von «The Voice of Germany» ein nicht zu unterschätzender Zusammenhang besteht, zeigte sich aber schon eine Woche später. Die Castingshows stieg in die Phase der Battles ein, die schon in den vergangenen Jahren nicht ganz so beliebt war wie die der Blind Auditions. Prompt verlor die Talentsuche knapp vier Prozent in der Zielgruppe. Auch «Win Your Song» musste daher am 22. November kleinere Brötchen backen. Diesmal blieben noch 0,86 Millionen Menschen dran, darunter 0,55 Millionen junge Leute. Insgesamt entsprach das 6,0 Prozent Marktanteil, während bei 14- bis 49-Jährigen 11,5 Prozent heraussprangen.
In der Folgewoche konservierte «Win Your Song» dann seine Form und lockte mit 0,87 Millionen Menschen etwa genauso viele an wie in der Vorwoche. Das reichte dann schon für 6,3 Prozent. Auch bei jungen Zuschauern, von denen mit 0,52 Millionen etwas weniger zusahen als sieben Tage zuvor stieg die Quote auf 11,7 Prozent. Eine Ausgabe stand noch aus, ehe «Win Your Song» sich wieder in eine Pause verabschiedete. Hierbei entstanden noch einmal gehörige Verluste. Die Gesamtreichweite fiel auf 0,70 Millionen Menschen. Damit hatte «Win Your Song» seit seinem Start knapp 300.000 Zuschauer verloren. So standen noch 5,5 Prozent Gesamtmarktanteil zu Buche. Abwärts ging es auch bei den jungen Zuschauern, wo noch 10,4 Prozent gemessen wurden, was allerdings noch immer voll im Soll liegt. 0,43 Millionen Jüngere verfolgten die vierte Ausgabe der Musikshow.
Hieß es zum Start noch, «Win Your Song» laufe besser als zuvor «Late Night Berlin», lässt sich dies nach Ablauf der vier Folgen nicht mehr sagen. Im Direktvergleich liegt die Klaas-Show nun vor dem neuen Joko-Format, das mit durchschnittlich 11,8 Prozent der jungen Zuschauer seinem Kollegen zwar etwas hinterherhängt, aber für ProSieben trotzdem ein voller Erfolg war, den der Sender sicher gerne wiederholen würde. Insgesamt schalteten im Mittel 0,86 Millionen Menschen ein, die im Schnitt 0,54 Millionen junge Zuschauer umfassten. Der durchschnittliche Gesamtmarktanteil lag bei 6,2 Prozent.