Testlauf vorbei. Wie schlug sich die in Halle spielende Serie? Gibt es eine Chance auf eine zweite Staffel?
Der Plan war klar skizziert: Mit einer weiteren Serie aus der «In aller Freundschaft»-Welt sollten «Die jungen Ärzte», die bisher allein am Donnerstagvorabend um 18.50 Uhr unterwegs waren, ein wenig entlastet werden. Um die 40 Episoden wurden von dem Format, das in Erfurt spielt, pro Jahr gedreht. Mehr sind nicht möglich, sodass Das Erste immer auch mit einigen Wiederholungen arbeiten musste. Jetzt könnte man die zwei, zweieinhalb Monate mit neuen Geschichten überbrücken. Doch «In aller Freundschaft – Die Krankenschwestern» kam nicht an die starken Werte des eigentlichen Hauptakteurs auf dem Sendeplatz heran.
2,51 Millionen Leute sahen den Auftakt der Serie am 1. November – das entsprach guten 9,4 Prozent Marktanteil insgesamt und 5,9 Prozent bei den 14- bis 49-Jährigen. Diese 5,9 Prozent wiederholte die Saxonia-Produktion auch am 8. November nochmals, insgesamt gingen die Zuschauerzahlen hier aber schon nach unten. 2,34 Millionen Menschen schalteten ein. In ähnlichem Maße sank die Reichweite am 15. November, als noch 2,18 Millionen Seher ermittelt wurden.
Die Gesamtquote lag bei 8,8 Prozent, bei den Jungen wurden 4,9 Prozent ermittelt. Weiter abwärts ging es auch am vorletzten November-Donnerstag, als bei den 14- bis 49-Jährigen gerade einmal noch 4,2 Prozent Marktanteil zu Buche standen. Die Reichweite verringerte sich auf nur noch 2,01 Millionen Fans. Am 29. November schließlich schalteten erstmals weniger als zwei Millionen Fans der Weekly ein. Die Quote blieb mit 7,8 Prozent fast unverändert, die Reichweite sah mit 1,93 Millionen nicht mehr so schön aus. Beim jungen Publikum hatte das Format mit nur noch 3,7 Prozent echte Probleme.
Immerhin: Bei den Jungen sollte die erste Dezember-Folge einen klaren Aufschwung bringen. Die Werte stiegen hier wieder auf deutlich schönere 5,3 Prozent. Jedoch blieb die Lage im Gesamtmarkt ziemlich angespannt. 7,7 Prozent Marktanteil und nur noch 1,87 Millionen Fans schalteten ein. Erst die siebte Episode, gezeigt am 13. Dezember, brachte erstmals eine Steigerung mit sich. Die Zuschauerzahlen kletterten wieder auf deutlich freundlichere 1,97 Millionen Seher, die Quote besserte sich auf 8,2 Prozent. Bei den Jungen ging es sogar auf 5,7 Prozent nach oben, womit die Werte vom Anfang nahezu wieder erreicht wurden.
Das Finale am Donnerstag vor Weihnachten nun erreichte einen neuen Tiefpunkt. Ohne «Wer weiß denn sowas?» als Lead-In, dafür aber mit einer 16,9 Prozent erreichenden Biathlon-Übertragung im Vorfeld, kam die Klinikserie nicht über 7,4 Prozent Marktanteil insgesamt hinaus. Die Reichweite fiel auf 1,78 Millionen. Bei den Jungen verlor man gegenüber der siebten Folge 1,4 Prozentpunkte und landete wieder bei tristen 4,3 Prozent.
Wie es mit «In aller Freundschaft – Die Krankenschwestern» weitergeht, ist nun erst einmal offen. Die acht Folgen der Serie kamen auf 2,07 Millionen Zuschauer und 8,4 Prozent Marktanteil insgesamt. Bei den Jungen lag der ermittelte Wert bei 5,0 Prozent. Somit lag die Serie klar unterhalb von «In aller Freundschaft – Die jungen Ärzte». Als Vergleich müssen hier die Quoten dienen, da die Reichweiten immer auch vom Sendezeitraum abhängen und im Sommer etwa traditionell niedriger sind. «In aller Freundschaft – Die jungen Ärzte» kam daher zuletzt auf durchschnittlich 10,7 Prozent Marktanteil beim Publikum ab drei Jahren und auf 6,7 Prozent bei den 14- bis 49-Jährigen. Die Chancen, die Krankenschwestern 2019 wieder zu sehen, liegen daher wohl bei 50:50. Denn: Das Erste hätte die Möglichkeit nun mit Veränderungen am Format neue Zuschauer zu gewinnen und würde damit auch die sonst schwächer laufenden Re-Runs der jungen Ärzte ablösen. Gewissheit wird aber wohl erst 2019 bringen.