Frank Rosin hat ein neues Format bei kabel eins, dort will er seine Pfunde loswerden. Das gestaltet sich sehr unterhaltsam – vor allem weil alle Beteiligten vollen Einsatz zeigen.
2-Sternekoch Frank Rosin hat ein dickes Problem und das will er gemeinsam mit dem kabel-eins-Publikum lösen: Der Bauch soll weg, es muss abgespeckt werden. In
«Rosins Fettkampf» sagt er seinen Pfunden den Kampf an – naja, nicht nur er tut das. Aus dem Fettkampf wird nämlich ein Wettkampf gemacht, damit das Wortspiel im Sendungstitel auch seinen Zweck erfüllt. Zwei Teams treten gegeneinander an, das eine kommt von Rosin und das andere von seinem Koch-Kollegen Sebastian Lege. Der sei aufgrund seiner Plauze genau der richtige für diese Sendung. Das ist gleich einer der positiven Aspekte des Formats: Die Selbstironie, die die beiden bei dem Ganzen an den Tag legen. Immer wieder wird das Thema Übergewicht mit einem Augenzwinkern kommentiert; dass Rosin kein Blatt vor dem Mund nimmt, ist allerdings auch nichts Neues. Dazu gibt’s die passende Hintergrundmusik von Sido, der übers Fettsein singt.
Dass Rosin selbst ein Kandidat seiner eigenen Show ist? Das wird man nicht müde, zu betonen. Wenn er nach den ersten zwei Wochen mit einer Mischung aus Diät und Sport zu wenig abgenommen hat, fliegt somit auch er raus. (Es gibt übrigens noch ein obligatorisches Preisgeld von 10.000 Euro für den Gewinner.) Dass Rosin alle Aktionen mitmachen muss, macht «Rosins Fettkampf» zu einer grundsympathischen Angelegenheit – anders als bei anderen Abspeck-Formaten legt sich also auch der Präsentator mächtig ins Zeug und es wird eben nicht nur auf die Kandidaten gezeigt, genauso wenig wird auf die Kandidaten herabgeschaut. Zudem kann man nicht wirklich sagen, dass Rosin mit Samthandschuhen angepackt wird: Beim Check durch einen Arzt wird ihm etwa gesagt, dass er an Fettleibigkeit leidet. Und auch der Gang zur Waage fällt ihm sichtlich schwer.
Wie ernst es Rosin mit dem Abnehmen meint, wird übrigens schon in den ersten Minuten klar, als Rosin seine eigene fiese Idee zum Verhängnis wird. Statt gemütlich mit dem Aufzug zur 28. Etage des Kölner Triangle zu fahren, sollen seine Teammitglieder die Treppen gehen – zum Glück macht ihm sein Kameramann klar, dass er als eigener Teilnehmer seiner Sendung das dann aber gefälligst auch zu tun hat. Es fließt viel Schweiß. Dass Rosin mit seinem Kameramann spricht und dabei von einem anderen Kameramann gefilmt wird, verleiht «Rosins Fettkampf» durchaus Charme. Joko und Klaas würden das bestimmt auch so sehen. In einer anderen Szene wird Rosin beim Dreh von «Rosins Restaurants» gefilmt und muss kurzerhand ein Dessert wieder ausspucken – weil es zu viele Kalorien hat und die Diät sprengen würde.
Ansonsten wird in «Rosins Fettkampf» das naheliegendste getan: Es wird gezeigt, wie anstrengender Sport gemacht wird und wie man gesundes Essen mit gesunden Zutaten zubereitet. Hier kann man als Chips-essender Zuschauer also vielleicht auch noch ein paar Tipps mitnehmen. Am unterhaltsamsten sind dann meistens die Stellen, in denen sich Lege und Rosin gegenseitig kabbeln.
Es gibt aber auch einige Punkte, die negativ auffallen – zum Beispiel, dass das Wiegen am Anfang und am Ende teilweise sehr zäh geraten ist, weil zwischendrin immer wieder O-Töne von den (zurecht) besorgten Kandidaten zu hören sind. Auch wenn man am Ende erstaunliche Abnehmerfolge bestaunen kann. Hier entstehen Längen, die vielleicht bei einer ein- statt zweistündigen Laufzeit nicht entstanden wären. Unterm Strich ist «Rosins Fettkampf» jedoch eine angenehm zu guckende Sendung, bei der man sich nicht fremdschämen muss, die respektvoll mit ihren Kandidaten umgeht und bei der die beiden Hauptprotagonisten Vollgas geben für einen möglichst großen Quoten… äh … Abnehmerfolg.