Mit der altbekannten «Ruhrpottwache» und einer neuen Erfindershow möchte Sat.1 seinen Vorabend zum Erfolg machen. In Woche eins ging dieses Unterfangen aber komplett in die Hose.
Am vergangenen Montag hat Sat.1 seinen Vorabend großflächig umgestellt und damit auf die anhaltend schwachen Quoten reagiert. Während die bislang um 18.30 Uhr gezeigte Soap «Alles oder nichts» spontan ihren Platz komplett räumen musste, bekam das im Anschluss gezeigte «Genial daneben - Das Quiz» wie geplant eine vorläufige Pause spendiert. Richten soll es um 19 Uhr nun eine neue tägliche Erfindershow, die den Titel
«Wie genial ist das denn?!» trägt. Mit den ersten fünf Folgen stellte sich für Sat.1 noch kein Erfolg ein, vielmehr knüpfte die Sendung ziemlich genau auf dem Niveau an, auf dem sich zuletzt Hugo Egon Balder am Vorabend bewegt hatte.
Schon die Montagsquote fiel reichlich unspektakulär aus, so schalteten zum Wochenstart gerade einmal 3,7 Prozent der Werberelevanten bei 0,27 Millionen Jüngeren ein. Kein freundlicheres Bild ergab sich beim Gesamtpublikum, bei dem 0,82 Millionen Interessenten zu exakt drei Prozent führten. Der Senderschnitt von Sat.1 wurde damit in beiden relevanten Altersgruppen ziemlich genau halbiert. Noch schlechter schnitt im direkten Vorfeld allerdings
«Die Ruhrpottwache» ab. Auch wenn sie leicht über den zuletzt chronischen schwachen «Alles oder nichts»-Quoten landete, dürften 2,9 Prozent in der Zielgruppe keinen Grund zur Freude bedeuten. 0,76 Millionen Zuschauer sahen die um 18.30 Uhr gestartete Sendung insgesamt.
Keine quotentechnische Besserung brachte der Dienstag mit sich, an dem die zweite Folge von «Wie genial ist das denn?!» bei erneut schlechten 3,5 Prozent in der Zielgruppe kleben blieb. Mit 0,85 Millionen Zuschauern ab drei Jahren lief es auch insgesamt kaum stärker als am Vortag. «Die Ruhrpottwache» brachte es auf ähnlich miese 3,2 Prozent, überzeugen konnte am Dienstag dafür
«Endlich Feierabend». In einem tiefen Tal der Tränen brachte es das 18 Uhr-Magazin auf 0,94 Millionen Zuschauer und 6,1 Prozent in der Zielgruppe. Das entsprach immerhin der besten Quote seit Ende November.
Auf einen neuen Tiefstwert stürzte «Wie genial ist das denn?!» am Mittwoch, als sich für die Erfindershow nur noch 0,72 Millionen Menschen einfanden. Während die Sendung insgesamt unter die Marke von drei Prozent rutschte (2,8%), fiel die Quote beim jungen Publikum auf üble 3,1 Prozent - «Genial daneben - Das Quiz» lief innerhalb von vier Monaten nur einmal schlechter. Immerhin: Eine verbesserte Performance hatte im Vorprogramm «Die Ruhrpottwache» hingelegt, die auf 3,9 Prozent in der Zielgruppe zugelegt hatte. Für «Endlich Feierabend!» ging es nach dem kurzzeitigen Quotenhoch hingegen wieder bergab auf triste 4,5 Prozent.
Auch am Donnerstag sah es für die neue Erfindershow nicht besser aus, mit 3,4 Prozent in der Zielgruppe machte sie in einem schwachen Umfeld keinen Quotensprung. 0,74 Millionen Menschen schalteten insgesamt ein, bevor es für «Wie genial ist das denn?!» am Freitag immerhin auf die beste Zielgruppen-Quote der Woche bergauf ging. Angesichts von 4,7 Prozent setzte es aber allenfalls einen ganz leichten Hoffnungsschimmer, schließlich pendelte man damit weiterhin meilenweit unterhalb des Senderschnitts. Immerhin lag die Sendung so über den anderen beiden Sat.1-Formaten am Vorabend, die es nicht über vier Prozent brachten. Beim Gesamtpublikum bewegte sich angesichts von 2,9 Prozent hingegen wenig.
Fazit: Trotz des kleinen positiven Knicks zum Ende hin dürften bei Sat.1 wohl nur große Optimisten daran glauben, dass «Wie genial ist das denn?!» in die Erfolgsspur zu führen ist. Mit Reichweiten, die deutlich unter der Millionenmarke liegen, und Marktanteilen, die den Senderschnitt regelmäßig mehr als halbieren, ist das Ausgangsniveau einfach viel zu schwach.