Seit Ende Mai 1995 ist «taff» auf Sendung und damit eines der ältesten Boulevard-Magazine im deutschen Fernsehen. Im kommenden Jahr steht das silberne Jubiläum an – Im Quotencheck nehmen wir die Zahlen der letzten vier Monate unter die Lupe und schauen nach, ob die Zuschauer auch nach so vielen Jahren dem Format noch die Stange halten.
Wir beginnen Anfang September, als der Sommer noch im Glanz erstrahlte und das Fernsehprogramm als billige Alternative in den Haushalte Einzug hielt. Und so ist es kaum verwunderlich, dass die Ausgabe vom 01. September mit 420.000 Zuschauern und miesen 3,3 Prozent Marktanteil die im Betrachtungszeitraum zuschauerschwächste Ausgabe war. Auch in der Zielgruppe war mit 330.000 Zuschauern nichts zu holen, der Marktanteil von 8,6 Prozent war deutlich unter dem Schnitt.
Aber kehren wir ab vom Ausreißer nach unten: «taff» ist weiterhin eine Marke im Programm von ProSieben und enttäuscht auf langer Strecke nicht. Im Gegenteil: Allein im September schalteten im Schnitt 640.000 Zuschauer das Magazin am Vorabend ein und generierte einen durchschnittlichen Marktanteil von 5,3 Prozent – ein Wert über Senderschnitt. In der wichtigen Zielgruppe ging es nochmal deutlich stärker zu, denn 460.000 Zuschauer im September-Mittel sorgten für stattliche 13,5 Prozent bei den 14-49-Jährigen – ein Wert, für den die meisten anderen Sender auf diesem Slot töten würden. Satte vier Prozentpunkte oberhalb des Senderschnittes hat man hier erreicht.
Der Sommer verschwand so langsam aus den Statistiken der Macher – und genauso schleichsam wie die Temperaturen sich auf den Rückzug begaben, so stärker wurde «taff». Allein Mitte Oktober reichte es im Wochenmittel für starke 5,9 Prozent Marktanteil bei allen Zuschauern. Das Maximum an Erfolg im Betrachtungszeitraum hat man hier ebenfalls erreicht, denn mit 15,3 Prozent Marktanteil erzielte man in der zweiten Oktoberwoche den höchsten Wert in der Zielgruppe. Oktoberfest mit Specials beim Sender aus Unterföhring bei München sei Dank.
Ende November erreichte dann das Magazin seinen Höhenflug: Mit knapp einer Million Zuschauern am 27. November gipfelte die Zuschauerzahl an der magischen Grenze. Mit 750.000 Zuschauern und bärenstarken 17,4 Prozent Marktanteil in der Zielgruppe hatte man hier die Bestmarke erreicht. Auch sonst lief es hier extrem erfolgreich, sodass die letzte November-Woche mit durchschnittlich 830.000 Zuschauern der reichweitenstärkste Zeitraum war. Gleiches gilt für die Zielgruppe: Hier erreichte man vor dem ersten Adventswochenende sehr starke 610.000 Zuschauer.
Das Fazit fällt absolut positiv aus: Während ProSieben im Jahresschnitt auf 4,4 Prozent Marktanteil kommt, kann sich «taff» satte 5,1 Prozent auf die Fahne schreiben. In der Zielgruppe der werberelevanten Zuschauer sieht das sogar noch deutlich besser aus: Bärenstarke 13,6 Prozent Effizienz stehen einem Senderschnitt von 9,5 Prozent gegenüber. Für ein 24 Jahre altes Format ist das umso erstaunlicher. Dass ein Magazin so lange so fit gehalten wird, dürfen sich die Macher in Großbuchstaben auf die Fahne schreiben. Und ProSieben dürfte glücklich sein, dass man auf diesem schwierigen Sendeplatz einen Leuchtturm stehen hat – denn genau das ist heutzutage im linearen Fernsehen die Währung, auf die es ankommt.