Der CEO von Sky Deutschland gab einen Ausblick auf die Pläne für das frische Jahr, sprach über Serien, Sport, OnDemand und die Partnerschaft mit Netflix.
Etwas mehr als zwei Monate nach dem Start der zweiten Sky-Serie «Das Boot» steht schon die nächste Premiere eines von Sky Deutschland produzierten Originals vor der Tür. Die Krimiserie
«Der Pass», die am Mittwochabend in München ihre viel beklatschte Deutschland-Premiere feierte. Beim Zusammentreffen mit Journalisten gab CEO Carsten Schmidt einen ausführlichen Ausblick auf Sky im Jahr 2019.
Sky On Demand
Höchste Priorität habe der kontinuierliche Ausbau des On Demand Bereichs bei Sky. Man werde zwar weiterhin auf lineares Fernsehen setzen, On Demand-Angebote gleichzeitig aber deutlich ausbauen. So soll es demnächst etwa einen deutlich vergrößertes Angebot von Sportinhalten auf Abruf geben. Dazu zählen Highlightclips der Fußball-Bundesliga aber auch Shows wie «Wontorra – Der Fußballtalk» und «Sky 90»
Sky Q
Das Herzstück des neuen Sky ist die Benutzerplattform Sky Q, erstmals präsentiert in England vor drei Jahren, seit Mai letzten Jahres auch in Deutschland und Österreich zu haben. „Durch Sky Q verzeichnen wir wachsende Zufriedenheitsraten”, erklärte Schmidt, der auch konstatierte, dass sich einige Kunden direkt zum Start erst einmal an die neue Oberfläche hätten gewöhnen müssen. Für dieses Jahr sprach er von mehreren Verbesserungsstufen, die jeweils eine Reihe von neuen Features mit sich bringen würden.
Kooperationen
“Wir sind der Überzeugung, dass wir im Markt von Kooperationen profitieren”, sagte Schmidt etwa zur im vergangenen Herbst gestarteten Zusammenarbeit mit Netflix. Die soll noch ausgebaut werden. Im Februar etwa werde es einen Sky-Werbesport mit Elyas M’Barek geben, der Sky- und Netflix-Content gemeinsam präsentiere. „Das ist eine einfache und inzwischen vollkommen natürliche Kombination.” Noch in diesem Jahr werde man zudem die Arte-Mediathek auf Sky Q integrieren und eine YouTube-App präsentieren. „Weitere Partnerschaften sind fest geplant“, so Schmidt.
Sport
Nicht zu kurz kommen durfte natürlich der Sport. Die beiden Champions-League-Achtelfinalpartien zwischen Bayern und Liverpool werden das Highlight im Februar und März. Vor allem beim Rückspiel rechnet Schmidt mit Nutzungsrekorden - sowohl linear als auch auf Abruf. Schmidt unterstrich die Bemühungen für das Sky Sportpaket in den zurückliegenden Monaten. “Sky bleibt das Home of Tennis und Golf. Ab Sommer kommt die Premier League exklusiv zurück zu uns - ein tolles Produkt für die kommenden Jahre. Bei der UEFA Champions League verzeichnen wir seit Beginn der neuen Saison deutlich mehr Zuschauer” - Schmidt sprach davon, ein Plus von rund 20 Prozent während der Vorrunde erzielt zu haben. „Das Ziel ist es, in der K.O. Phase noch mehr Zuschauer zu begeistern.“ Marktpotential, so scheint es, ist also weiterhin reichlich vorhanden.
Und wie läuft die Premier League ab August 2019 bei Sky? “Sky pflegt, ganz besonders natürlich in England, eine sehr enge Partnerschaft mit der Premier League. Wir haben vereinbart, dass wir uns vorab mit Ankündigungen etwas zurückhalten. Das gebührt übrigens auch der Respekt vor unserem Mitbewerber, der die Liga noch die komplette Rückrunde über anbietet. Es wäre einfach nicht richtig, jetzt schon die große Werbetrommel zu rühren. Seien Sie aber sicher: Wir haben um die Premier League gekämpft und haben die Rechte nicht gewonnen, um diese Liga dann zu verstecken.”
Serien/Entertainment
Mittelfristig - und damit sei kein Zeitraum von sechs oder sieben Jahren gemeint - wolle Sky pro Jahr sechs deutsche Sky-Original-Serien pro Jahr ausstrahlen. Nicht alle sechs würden von der Größenordnung von «Das Boot» sein, alle aber höchsten Qualitätsstandards entsprechen. Nach «Der Pass» wird Sky ab März die Endzeit-Serie
«8 Tage» zeigen. Die Serie wurde mit dem “grünen Drehpass” zertifiziert.
Heißt: Bei der Produktion wurde der Strom- und Papierverbrauch deutlich minimiert, Abfall so gut es geht vermieden und der Co2-Ausstoß reduziert. Für Ende des Jahres ist die dritte Staffel «Babylon Berlin» geplant. Im Laufe des Jahres geht es mit der Kochshow «Masterchef» weiter; auch diese Produktion hat etwas für die Umwelt getan. Es sei die erste Kochshow, die komplett auf Einwegplastik on und off air verzichtet habe.
Eine Absage erteilte Schmidt einer weiteren großen “Shiny Floor”-Show auf Sky1 in diesem Jahr. Man hat hier aus den nicht zufriedenstellenden Zahlen von «X Factor» gelernt. “Trotz einer hochqualitativen Produktion und einem tollen Presseoutput, hat die Show unsere Zuschauer nicht ausreichend in ihren Bann gezogen. Wir stellen fest, dass unsere Zuschauer insbesondere von Formaten wie «Das Boot», «Der Pass» oder Serien von Showtime und HBO begeistert sind.” Ohne ins Detail zu gehen, erklärte Carsten Schmidt, dass es 2019 natürlich weiterhin eigenproduzierte Shows auf Sky1 geben werde.
Comcast
2019 werde man eng mit den neuen Kollegen von Comcast zusammenarbeiten. Das Comcast Management sei kürzlich schon in München gewesen und habe bei einem Town-Hall-Meeting vor den Mitarbeitern gesprochen. Schmidt erklärte, dass Comcast bekräftigt habe, dem von Sky schon eingeschlagenen Weg zu vertrauen. Die Ankündigung NBCs, einen eigenen Streamingservice zu starten, bezeichnete er als “gute Nachricht”.
Bundesliga
Ende 2019 wird wieder um die Bundesliga gepokert. Dann beginnt die erste Phase der kommenden Ausschreibung, die der Registrierung. Im Frühjahr/Sommer 2020 werden dann die ab der Spielzeit 21/22 geltenden Rechte vergeben. “Wir wissen sehr genau, was uns die Bundesliga wert ist”, sagte Schmidt nochmals.