Werbefreiheit vorbei: DAZN experimentiert mit Reklame

An diesem Wochenende werden beim Sport-Streaming-Dienst im Rahmen von Live-Fußball und On-Demand-Clips erstmals Spots zu sehen sein.

Mit dem Start ins neue Fußballjahr endet beim Streaming-Dienst DAZN der Luxus für den Nutzer, das Angebot komplett werbefrei nutzen zu können. Am Freitagabend teilte DAZN mit, künftig in ausgewählten Fußballübertragungen Werbespots zu programmieren. Schon in den vergangenen Monaten wurde seitens DAZN immer wieder erklärt, das Schalten von Werbespots nicht gänzlich ausschließen zu können. In Italien gab es zuletzt schon Werbeschaltungen.




Ein Sprecher von DAZN sagte nun zu Quotenmeter.de: "Wir untersuchen schon seit einiger Zeit mögliche Wege der Zusammenarbeit mit Marken. Als ersten Schritt starten wir ab diesem Wochenende eine kommerzielle Partnerschaft in der DACH-Region rund um Live- bzw. On-Demand-Fußballübertragungen. Wir sind gespannt zu sehen, wie diese Kooperation läuft und welche Erkenntnisse wir dabei gewinnen. Solche Partnerschaften sind einer der Wege, wie wir weiterhin in Premium-Inhalte und innovative Technologien investieren können, um den Fans auch in Zukunft den besten Sport zu einem erschwinglichen Preis zu bieten." Erster Werbepartner bei den Bundesliga-Highlights ist ein bekannter Sportwettenabieter.

Auch bei DAZN steigen die Kosten für Live-Sport-Rechte kontinuierlich. Der Dienst zeigt seit dieser Saison etwa die UEFA Champions League und die UEFA Europa League – erst genannten Wettbewerb über eine Sublizenz mit Sky. Auch wenn Kosten für die Rechte nie genannt worden, so darf davon ausgegangen werden, dass jährlich ein hoher zweistelliger Millionenbetrag fällig wird. Im Gegenzug wurde von Seiten DAZN zuletzt immer deutlich gemacht, dass man sein Angebot weiterhin zu erschwinglichen Preisen zugänglich machen möchte; Preiserhöhungen gab es in den rund 30 Monaten seit Deutschland-Start nicht. Nachwievor kostet DAZN knapp einen Zehner pro Monat; und ist monatlich kündbar. Schenkt man den jüngsten Aussagen der Chefs Glauben, dann ist auch in Zukunft keine massive Preiserhöhung geplant.

Aber die Kosten für Rechte könnten dennoch steigen. So untermauerte DAZN zuletzt sein Interesse an Live-Rechten der Bundesliga, wenn auch nicht für das große Paket, sondern eher für ein kleineres Paket, wie es momentan Eurosport hält.
18.01.2019 20:04 Uhr  •  Manuel Weis Kurz-URL: qmde.de/106621