RTLplus zeigte zuletzt die Krimiserie, die einst 1998 bei RTL erschien. Ist das Format auch heute noch ein Erfolg?
RTLplus schwelgt mit seinem Programm in Erinnerungen an längst vergangene Zeit – und bedient sich am großen Serienarchiv vom Muttersender RTL. Auch «Die Cleveren» stammt aus einer Zeit, in der der Kölner Sender mit seinen Eigenproduktionen Straßenfeger produzierte. Seit Ende 2018 zeigt RTLplus die Serie am späten Samstagabend. Quotenmeter.de schaut auf die Zahlen.
Zwischen 1998 und 2003 entstanden 48 Folgen von «Die Cleveren» und damit ist die Serie zur Wiederverwertung beim Tochtersender RTLplus mehr als prädestiniert. Am 24. November 2018 begann der Kölner Spartensender samstags ab 22.00 Uhr die Ausstrahlung in Doppelfolgen. Der Erfolg ist überschaubar.
Der Start der Doppelfolgen am 24. November verlief alles andere als aus dem Lehrbuch. 180.000 Zuschauer schalteten um 22.00 Uhr ein, was einen Marktanteil von 0,7 Prozent zur Folge hatte. In der Zielgruppe sah es weitaus düsterer aus: Nur 30.000 Menschen dieser Altersklasse schalteten ein und führten zu einem Marktanteil von 0,3 Prozent. Wie genau die Werte in diesen niedrigen Messwerten sind, sei mal dahingestellt – aber damit wird gerechnet. Und in diesem Fall ist dieser Marktanteil im Vergleich zum Jahressenderschnitt von 1,1 Prozent ein extrem schlechter Wert.
Eine Woche später haben sich die Werte noch verschlechtert: Nur 120.000 Zuschauer schalteten am 1. Dezember ein, was einen Marktanteil von miesen 0,5 Prozent ausmachte. In der Zielgruppe sah es ein bisschen anders aus: 40.000 Zuschauer hoben den Marktanteil im Vergleich zur Vorwoche auf 0,5 Prozent an – dennoch blieb man weit unter dem Senderschnitt. In der Folgewoche änderte sich das Bild: 220.00 Zuschauer ab 22.00 Uhr bedeuteten am 8. Dezember einen Marktanteil von 0,8 Prozent – und man näherte sich dem Schnitt bis auf 0,1 Prozentpunkte an. In der Zielgruppe krebste man jedoch mit 50.000 Zuschauern und dünnen 0,6 Prozent Marktanteil weiterhin herum. Die zweite Folge des Abends steigerte sich auf 260.000 Zuschauer und glänzte mit 1,2 Prozent Marktanteil und damit oberhalb des Senderschnitts. Der Ausflug sollte der erste sein und zugleich auch der Vorletzte.
Denn am 22. Dezember erreichte man mit 100.000 Zuschauern mehr den gleichen Marktanteil – das Maximum während der Ausstrahlung. In der Zielgruppe reichte es allerdings wieder nur für 50.000 Zuschauer und 0,6 Prozent Marktanteil. Danach feierte die Abwärtsspirale ihr Hinzukommen, denn miese 150.000 Zuschauer schalteten zwischen den Jahren am 29. Dezember ein. In der Zielgruppe konnte man mit der zweiten Folge des Abends nur gar eisige 30.000 Zuschauer und 0,4 Prozent Marktanteil generieren – ein mieser Wert. Den Vogel schoss man am 12. Januar 2019 ab, als man mit 20.000 Zuschauern nur 0,2 Prozent der Werberelevanten erreichte.
Das Fazit fällt mehr als ernüchternd aus. Mit durchschnittlich 190.000 Zuschauern und 0,7 Prozent Marktanteil konnte man keinen Blumentopf gewinnen, denn man hat den Senderschnitt um 0,2 Prozentpunkte unterschritten. Normalerweise wäre dieser Wert halb so wild, allerdings muss man hinzufügen, dass bei den niedrigen Werten von RTLplus andere Maßstäbe ansetzten muss – und da sind 0,2 Prozentpunkte extrem viel. Weitaus alarmierender sind die Werte in der Zielgruppe: Mit nur 40.000 Zuschauer im Schnitt erreichte man im Mittel 0,4 Prozent Marktanteil – bei einem Jahresschnitt von 1,1 Prozent dürfte die Fortführung der Wiederholungen mehr als fraglich sein.