Evelyn Burdecki ist Dschungelkönigin. Der Dschungel ist Quotenkönig. Schlagen konnte er sich auch in Staffel 13 nur selbst. Lesen Sie hier: Fünf Quotenanalysen, die nice to know sind.
1: Warum der Dschungel aller Kritik zum Trotz oberste Spitze bleibt
Ohne Frage: Die Reichweiten – und ein kleines bisschen auch die Quoten – sind auch in diesem Jahr gesunken. Die #IBES-Live-Shows – einschließlich des XXL-Finales am Samstag – erreichten bei RTL in diesem Jahr einen durchschnittlichen Marktanteil in Höhe von 37,1 Prozent bei den klassisch Umworbenen. Die zwölfte Staffel, die RTL 2018 sendete, kam auf minimal bessere 38,2. Insgesamt schauten 2019 im Schnitt 5,32 Millionen Menschen «Ich bin ein Star – Holt mich hier raus». Gegenüber der zwölften Staffel verlor die diesjährige Edition damit 0,3 Millionen Fans.
Aber: «Ich bin ein Star – Holt mich hier raus!» bleibt dennoch die mit Abstand erfolgreichste Showmarke von RTL. Beispiele gefällig? «Das Supertalent» kam in seiner zurückliegenden Staffel im Herbst 2018 auf 3,82 Millionen Zuschauer im Schnitt – allerdings zu deutlich früherer Sendezeit. Die Quote lag bei 19,2 Prozent und somit bei in etwa der Hälfte des Dschungel-Wertes. Der diesjährige «Bachelor», zweifelsfrei auch ein Vorzeigeformat bei den Kölnern, kommt auf 16,3 Prozent bei den Jungen, die bis dato höchste Reichweite der Staffel des Rosenverteilers lag bei 3,01 Millionen. Weitere Bestwerte gefällig? «Deutschland sucht den Superstar» erreichte heuer bis zu 4,34 Millionen Fans insgesamt, bei den Jungen lag die Quote bei maximal 23,2 Prozent – klar unter Dschungel-Niveau. Und Günther Jauchs «Wer wird Millionär?» holte in dieser Saison maximal 18,6 Prozent bei den Jungen – 5,44 Millionen schauten hier zu. Das Endemol-Quiz ist also das einzige RTL-Format, das es – aber auch im Gesamtmarkt – halbwegs mit der von ITV Studios Germany kommenden Dschungel-Parade aufnehmen kann.
2: Das Gegenprogramm
Keine Frage: Der RTL-Dschungel war Abend für Abend Marktführer bei den für RTL wichtigen Werberelevanten. Und zwar mit deutlichem Abstand? Welches in direktem Umfeld gezeigte Format (berücksichtigt werden Starttermine zwischen 22.00 und 23.45 Uhr) war gegen den Dschungel an den 15 Sendetagen das erfolgreichste? Es waren drei «ran»-Football-Übertragungen von ProSieben. Zwei Mal Divisional Round (10,7 und 11,3%) sowie die Entscheidung wer in den Super-Bowl einzieht (im entsprechenden Zeitfenster 11,7%). Abseits dieser drei Sendungen kam kein Format gegen den Dschungel auf zweistellige Werte. Am besten platziert war eine im Ersten gezeigte «Tatort»-Wiederholung am zurückliegenden Freitag, die die Handball-Übertragung im Vorfeld nutzte und auf 9,8 Prozent kam. Ebenfalls 9,8 Prozent erreichte ein Re-Run von «The Big Bang Theory» am zurückliegenden Montag ab 22.40 Uhr.
3: Die Sendezeit
Dschungel-Sendezeit
- 2012: 19 Stunden 46 Minuten
- 2013: 19 Stunden 48 Minuten
- 2014: 20 Stunden 30 Minuten
- 2015: 18 Stunden 31 Minuten
- 2016: 19 Stunden 34 Minuten
- 2017: 21 Stunden 06 Minuten
- 2018: 21 Stunden 55 Minuten
- 2019: 23 Stunden 09 Minuten
RTL hat in diesem Jahr noch einmal über eine Stunde mehr im Rahmen der regulären Live-Sendung über das Dschungel-Geschehen berichtet und somit so viel wie nie zuvor. Insgesamt waren es 23 Stunden und neun Minuten, die «Ich bin ein Star – Holt mich hier raus!» lief; «Die Stunde danach» nicht mitgerechnet. Wieso ist die Sendzeit dieses Jahr explodiert? Zum einen wurde montags «Extra» komplett gestrichen (in beiden Wochen!), zum anderen dauerte das Finale länger als in den Jahren zuvor und auch sonst hatte RTL an einigen Sendetagen zusätzliche Sendezeit draufgepackt. Mehr Live-Sendezeit heißt nicht zwingend mehr Platz für Werbesports. Zehnminütige Verlängerungen der Show führen nicht zu einer weiteren Werbeunterbrechung, aber etwa die Verlängerungen montags und donnerstags haben zusätzliche Werbeplätze mit sich gebracht.
4: TV Now
Die unbekannte Größe. RTL platzierte die Sendungen von #IBES sehr prominent auf seiner Abrufplattform. Dort war auch zu sehen, dass der australische Dschungel in den zurückliegenden zwei Wochen immer das gefragteste Programm war. Die offiziellen Quotendaten weisen das nicht in aller Ausführlichkeit aus. Aber: Die endgültigen Quotendaten geben einen (kleinen) Hinweis über die zeitversetzte Nutzung. Mit Blick auf die gemessenen Reichweiten kann gesagt werden: Gegenüber den zunächst vorliegenden Ergebnissen gewann «Ich bin ein Star – Holt mich hier raus!» teils rund 100.000 weitere Zuschauer hinzu. Beispielsweise am Mittwoch, 23. Januar – die endgültige Quote lag bei 5,23 Millionen, ein Anstieg um 0,11 Millionen gegenüber den vorläufigen Daten. Genau eine Woche zuvor stieg der Wert sogar um 0,12 Millionen – auf 5,46 Millionen. Vorläufig hatten die Marktforscher für die Sendung am 16. Januar 5,34 Millionen Seher ausgewiesen. In diesem Zusammenhang stiegen auch die Quoten deutlich an: Der Bestwert der Staffel liegt nun bei 43,1 Prozent.
5: Plus und Minus
Gemessen nach den nicht-endgültigen Zahlen kam der Dschungel in diesem Jahr auf Reichweiten zwischen 6,35 und 4,43 Millionen. 2018 waren mindestens 4,82 Millionen Fans bei den Folgen dabei, die beste Reichweite erzielte das damalige Finale mit 6,72 Millionen.
In Sachen Zielgruppen-Marktanteil schwankte die Sendung 2019 zwischen 43,1 und 31,1 Prozent. Im Vorjahr lag die Spanne bei zwischen 44,2 und 30,1 Prozent.