Quotencheck: «Ich bin ein Star – Holt mich hier raus! Die Stunde danach»

Mal bei RTLplus, mal bei RTL lief das neue Dschungel-Magazin als Ergänzung zum normalen Camp-Wahnsinn. Wie fällt die Bilanz des Formats im Jahr 2019 aus?

Der Dschungel ist nicht genug, dachte sich RTL vor dem Start der neuen «Ich bin ein Star – Holt mich hier raus!»-Staffel wieder und installierte erneut das Talk-Format «Ich bin ein Star – Holt mich hier raus! Die Stunde danach». Im Magazin mit dem reichlich sperrigen Titel sollten wie üblich je im Anschluss an eine neue Folge des Dschungelcamps die neuesten Geschehnisse besprochen werden. Schon im Vorjahr verschrieb man sich dieser Strategie und trotzdem gab es Neuerungen im Rahmen des von Angela Finger-Erben moderierten Formats. Liefen im Vorjahr noch alle Ausgaben beim kleinen RTLplus, entschied sich RTL dazu, die Episoden, die auf die Samstags- und Sonntagsausgaben folgten, selbst zu übertragen, Mit durchschnittlich 5,4 Prozent bei jungen Zuschauern und Werten bis zu sieben Prozent hatte RTL scheinbar das Potenzial der Sendung im Vorjahr erkannt und war neugierig, was mit der Sendung im Hauptprogramm möglich sein würde.

«Die Stunde danach» bei RTLplus


Etwas enttäuschend verlief der Auftakt von «Die Stunde danach» im Jahr 2019. Die erste Ausgabe sahen am 11. Januar ab kurz nach Mitternacht nur 0,45 Millionen Menschen, was insgesamt 4,2 Prozent entsprach, 0,11 Millionen jüngere bewirkten außerdem 2,7 Prozent in der klassischen Zielgruppe. Scheinbar hatte sich die Ausstrahlungen bis zu den eingefleischten Dschungelcamp-Fans zu Beginn noch nicht wirklich herumgesprochen. Obwohl die erste reguläre Ausgabe von «Ich bin ein Star – Holt mich hier raus!» bei RTL wieder zu den stärksten Folgen der Staffel gehörte, verzeichnete der Nachgang bei RTLplus also sogleich die niedrigsten Zahlen.

Deutlich besser wurde es am Montag, nachdem die Sendung am Samstag und Sonntag bei RTL die Gelegenheit dazu erhalten hatte, auf die weiteren Episoden bei RTLplus hinzuweisen. Prompt schauten am 14. Januar ab kurz nach Mitternacht bereits 0,57 Millionen Personen zu, die 0,23 Millionen 14- bis 49-Jährige enthielten. Insgesamt 6,5 Prozent und 7,1 Prozent ließen sich mehr als sehen und passten zu den Quoten-Höhepunkten des vergangenen Jahres. Doch am Dienstag ging es sogar weiter aufwärts: 0,63 Millionen Zuschauer bedeuteten nun 7,0 Prozent bei allen Fernsehenden. In der jungen Altersklasse standen 0,23 Millionen Interessenten zu Buche, die in 7,5 Prozent resultierten.

Denn am Mittwoch ging es wieder abwärts: 0,58 Millionen Zuschauer genügten nur noch für 4,6 Prozent. Und obwohl bei den Umworbenen mit 0,23 Millionen Menschen genauso viele Personen einschalteten wie am Vortag, sank der Marktanteil auf 5,5 Prozent. Der Grund: «Die Stunde danach» startete an besagtem Mittwoch rund 40 Minuten früher, als noch insgesamt mehr Personen den Fernseher benutzten und dem Magazin so ein kleineres Stück vom Quotenkuchen blieb.

Als «Die Stunde danach» am Donnerstag und Freitag wieder um Mitternacht herum auf Sendung gingen, zeigte die Sendung mit je 0,63 Millionen Zuschauern ab drei Jahren Konstanz. Weil am Freitag aber zum Wochenendstart aber wieder mehr Personen vor den Empfängern saßen, generierte «Die Stunde danach» am Freitag 5,4 Prozent, nachdem am Donnerstag deutlich bessere 6,5 Prozent zu Stande gekommen waren. Noch größere Unterschiede zeigten sich in der jungen Altersklasse. Dort holte «Die Stunde danach» am Donnerstag mit 8,2 Prozent den besten Wert der neuen Staffel, am Freitag blieben aber „nur“ 4,5 Prozent übrig, was für RTLplus-Verhältnisse freilich noch immer bärenstark ist.

Bis Montag musste sich RTLplus dann wieder gedulden, ehe der Dschungel-Talk zurückkehrte. Zum Wochenstart schnitt «Die Stunde danach» sehr ähnlich ab. Am Montag und am Dienstag kamen am 21. bzw. 22. Januar je 6,8 Prozent bei 14- bis 49-Jährigen zu Stande und auch insgesamt sprangen mit 6,8 und 7,4 Prozent ähnliche Werte heraus. Eine Delle entstand dann erneut am Mittwoch, weil «Die Stunde danach» wieder schon um 23.30 Uhr auf Sendung ging. Eine Reichweite von 0,46 Millionen Zuschauern führte aus Quotensicht zu den Staffeltiefpunkten von 3,8 Prozent insgesamt und 3,5 Prozent der Jüngeren.

Es blieben der Donnerstag und der Freitag, ehe RTL in Richtung des Finals wieder übernahm. Am Donnerstag erreichte «Die Stunde danach» 0,62 Millionen Zuschauer, aber mit 0,17 Millionen jungen Menschen die wenigsten 14- bis 49-Jährigen der neuen Staffel. Insgesamt sprangen 5,5 Prozent heraus und bei jungen Fernsehenden 4,7 Prozent. Mit je 5,8 Prozent in den beiden wichtigen Altersklassen verbesserte sich die Sendung zur letzten RTLplus-Ausstrahlung in diesem Jahr, die am 25. Januar stattfand. Obwohl die Quoten bei Weitem keine neuen Rekorde bedeuteten, stellte die Reichweite von 0,89 Millionen einen Staffelbestwert dar und wird womöglich die höchste Zuschauerzahl für den Rest des Jahrs bleiben.

«Die Stunde danach» bei RTL


Sechs Folgen von «Die Stunde danach» wanderten in diesem Jahr also zu RTL selbst. Die erste unterhielt am 12. Januar ab Mitternacht 2,60 Millionen Menschen, was 19,7 Prozent entsprach. 1,28 Millionen junge Zuschauer führten zu 25,0 Prozent. Verglichen mit dem Vorlauf war dies eine sehr ordentliche Ausbeute, denn die reguläre Folge von «Ich bin ein Star – Holt mich hier raus» hatte im Vorfeld 5,24 Millionen Menschen interessiert – mit Marktanteilen von insgesamt 21,2 Prozent und 34,0 Prozent der jungen Zuschauer. «Die Stunde danach» konnte also trotz später Stunde gut die Hälfte seines Lead-Ins halten. Am Sonntag sanken dann die Reichweiten auf 2,05 Millionen Personen aus dem Gesamtpublikum und 1,04 Millionen 14- bis 49-Jährige, zumindest bei jungen Zuschauern verbesserte sich «Die Stunde danach» aber auf 27,3 Prozent, womit das Magazin nur etwas schlechter lief als das eigentliche Dschungelcamp, das davor 31,1 Prozent generiert hatte. Beim Gesamtpublikum blieb die zweite RTL-Folge mit 19,3 Prozent weitgehend stabil.

Eine Woche später kehrte «Die Stunde danach» am 19. Januar zu RTL zurück und verbuchte mit 2,91 Millionen Zuschauern die beste Reichweite dieser Staffel. Insgesamt führte dies zu 21,5 Prozent. 1,47 Millionen 14- bis 49-Jährige sorgten außerdem für 29,5 Prozent. Allerdings verzeichnete RTL im Vorfeld mit dem Dschungelcamp auch eine der besten Folgen der Staffel. Am Sonntag fiel die Zuschauerzahl wieder auf 2,05 Millionen aller Fernsehenden, die 0,91 Millionen junge Menschen umfassten. Die Quoten beliefen sich auf 18,8 respektive 23,1 Prozent.

Am 26. Januar folgte «Die Stunde danach» direkt auf das Staffelfinale des Dschungelcamps. Damit startete das Magazin erst um 0.45 Uhr, interessierte aber dennoch 2,25 Millionen Zuschauer ab drei Jahren und 1,18 Millionen junge Menschen. Insgesamt 25,1 Prozent sowie 34,2 Prozent in der klassischen Zielgruppe führten zu den besten Quoten der Staffel. Nach dem „großen Wiedersehen“ am Sonntag, den 27. Januar, war die Luft dann ein bisschen raus. So entstanden die niedrigsten Zahlen bei RTL, nämlich 1,86 Millionen Zuschauer, die 9,2 Prozent aller Fernsehenden ab 22.40 Uhr entsprachen. Und 0,89 Millionen 14- bis 49-Jährige, die zu 13,6 Prozent führten.

Die Bilanz von «Die Stunde danach» bei RTLplus liest sich erneut außerordentlich gut und kann schon jetzt getrost als das Jahreshighlight aus Quotensicht prognostiziert werden. Tatsächlich steigerte sich das Magazin sogar gegenüber dem Vorjahr, obwohl das Dschungelcamp selbst wieder Einbußen verzeichnete. Durchschnittlich 0,61 Millionen Zuschauer bedeuten einen Zuschauergewinn von knapp 50.000 Menschen gegenüber dem Vorjahr. Insgesamt kam die Sendung bei RTLplus so auf durchschnittlich 5,8 Prozent. Bei den jungen Zuschauern waren es 5,7 Prozent, nachdem 2018 5,4 Prozent zu Buche gestanden waren. Im Mittel sahen 0,21 Millionen Jüngere zu.

Auch die Bilanz der Sendung bei RTL liest sich sehr gut, konnte man doch aus wenig Aufwand viel Quote generieren. Sechs Ausgaben bei RTL interessierten im Schnitt 2,29 Millionen Menschen, die 1,13 Millionen junge Zuschauer enthielten. Mittlere 18,9 Prozent sprangen insgesamt heraus, während die durchschnittliche Quote bei jungen Fernsehenden sich auf 25,4 Prozent belief. Trotz spätem Sendeplatz konnte das Magazin stets einen großen Anteil von «Ich bin ein Star – Holt mich hier raus!» zum Dranbleiben bewegen.
29.01.2019 14:00 Uhr  •  Timo Nöthling Kurz-URL: qmde.de/106826