Die meisten Streamingdienste haben einen Aktualitätsbias: Sie bieten schwerpunktmäßig Filme aus den vergangenen zwei bis drei Jahrzehnten an. LaCinetek widmet sich primär älteren Produktionen.
Trivia über LaCinetek
- Das Eröffnungsportfolio beginnt im Jahr 1907, das sogleich zwei Mal vertreten ist (mit den französischen Filmen «The Dancing Pig» und «Die Kiriki, japanische Akrobaten»).
- Aus dem Jahr 2000 werden zum Start vier Filme angeboten.
- Ein Film aus dem Jahr 2011 bricht die Regel, dass nur Filme aus der Zeit bis einschließlich 2000 angeboten werden sollen: James June Schneiders «Jean Epstein, Young Oceans of Cinema».
Die deutschsprachige Video-on-Demand-Landschaft ist um einen weiteren Anbieter reicher: In Deutschland und Österreich ist nun ein Ableger des französischen Streamingdienstes LaCinetek. LaCinetek positioniert sich auf dem VOD-Markt in einer eigenen Nische: Die Plattform legt ihren Schwerpunkt auf Arthouse-Produktionen und ältere Filmklassiker, also auf zwei cineastische Gebiete, die bei den meisten Streaminganbietern rar gesät sind. Um das entsprechende Prestige zu erhalten, gewann LaCinetek international renommierte Filmschaffende als Kuratoren – sie allein bestimmen das Portfolio des Dienstes. Auf der LaCinetek-Präsenz präsentieren unter anderem «Toni Erdmann»-Regisseurin Maren Ade, Christian Petzold («Transit»), Bong Joon-ho, Joachim Trier sowie Kinolegende Wim Wenders ihre Lieblingsfilme.
Anders als etwa Netflix bietet LaCinetek kein Flatrate-Abo an, sondern ermöglicht es seiner Kundschaft, Filme einzeln entweder zu leihen oder digital zu erwerben, die Kostenspanne beginnt bei 2,99 Euro für einen einmaligen Stream und endet bei 7,99 Euro für einen Download. Zum Start bietet die deutsche LaCinetek über 1.500 Titel an, darunter beispielsweise sechs Filme aus der aktuellen Berlinale-Retrospektive: «Wer hat Angst vorm schwarzen Mann» von Helke Misselwitz, «Die Taube auf dem Dach» von Iris Gusner, Ula Stöckls «Neun Leben hat die Katze», «Tue recht und scheue niemand» von Jutta Brückner, Elfi Mikeschs «Ich denke oft an Hawaii» sowie «Unter dem Pflaster ist der Strand» von Helma Sanders-Brahms.
LaCinetek besteht weitestgehend aus Filmen, die bis einschließlich 2000 ihre Premiere hatten. Darüber hinaus setzt der Dienst auf Transparenz: Die Kuratierenden dürfen Begleittexte verfassen, in denen sie erklären, weshalb ein Film auf die Seite gehört. Zudem wird mitgeteilt, wenn ein Film, der laut einem der Kuratierenden zu einer perfekten Filmauswahl gehört, aus diversen Gründen nicht angeboten werden kann. Die französische LaCinetek wurde 2015 gegründet und entstand als Initiative der Regisseure Pascale Ferran, Laurent Cantet und Cédric Klapisch.