Die Ankündigung, die Übertragung der Oscar-Verleihung um die Vergabe von vier Kategorien zu kürzen, sorgte in Hollywood für Empörung. Also machte die Academy doch einen Rückzieher.
Wie ein Fähnchen im Wind wirkt dieser Tage die Academy of Motion Picture Arts & Sciences. Seit Jahren hat die Verleihung der Oscars mit sinkenden Zuschauerzahlen zu kämpfen. Die Award-Show ringt um ihre Relevanz. Das führte bereits zu verschiedenen Reformversuchen, unter anderem Planungen zur Einführung einer Kategorie nur für Blockbuster. Diese Idee wurde allerdings nach Kritik aus der Branche schnell verworfen und so erging es nun auch dem neuesten Einfall, nämlich die Übertragung der Verleihung um vier Kategorien zu kürzen.
Konkret sahen die Pläne vor, dass in den Werbepausen die Auszeichnungen in den Kategorien Kamera, Schnitt, Live-Action-Kurzfilm und Make-up & Haarstyling hätten vergeben werden sollen. Liebhaber hätten die Vergaben in voller Länge nur im Internet-Stream ansehen können. Der Hintergedanke der Academy war, die häufig etwas aufgebläht wirkende Show damit zu straffen. Zuvor hatten bereits Gerüchte die Runde gemacht, dass nur zwei statt wie üblich alle fünf nominierten Stücke in der Kategorie "bester Song" aufgeführt werden würden. Auch davon nahm die Academy nach ersten negativen Reaktionen wieder Abstand.
Nun also auch der Rückzieher beim Herausschneiden der vier angesprochenen Kategorien. Gerade im Falle der Preise für Kamera und Schnitt hatten sich im Laufe der vergangenen Woche namhafte Hollywood-Größen für einen Verbleib der Vergaben in der TV-Übertragung stark gemacht und die zwischenzeitlichen Planungen stark kritisiert (siehe Info-Box). Diesem Druck hielt die Academy offensichtlich nicht stand.