ARD will interne Clearing-Stelle

Die Landesrundfunkanstalten der ARD wollen im Kampf gegen Schleichwerbung noch enger zusammenarbeiten. Im Rahmen einer Schaltkonferenz haben die ARD-Intendanten heute beschlossen, eine Clearing-Stelle unter Vorsitz des SWR-Justiziars Hermann Eicher einzurichten. Diese Arbeitsgruppe soll sowohl die laufende Aufklärungsarbeit in den einzelnen Anstalten als auch die Vorkehrungen gegen weitere Schleichwerbungsfälle koordinieren, teilte ARD mit.

"In jeder Krise liegt auch eine Chance. Wir haben in den letzten Wochen hinter den Kulissen eine gewaltige Aufklärungsarbeit geleistet und viel über die Mechanismen illegaler Werbeformen gelernt. Das Wissen, das die Mitarbeiter der Landesrundfunkanstalten mit Hilfe externer Fachleute gewonnen haben, werden wir jetzt gemeinsam auswerten und für die Zukunft nutzbar machen. Während unsere kommerziellen Konkurrenten die Lockerung des Schleichwerbeverbots fordern, sind wir fest entschlossen, diese nicht hinnehmbare Entwicklung in unseren eigenen Programmen zu verhindern", zeigt sich der ARD-Vorsitzende Thomas Gruber lernfähig.




Der Präsident des Verbandes Privater Rundfunk und Telekommunikation e. V. (VPRT), Jürgen Doetz, hat kürzlich einen umgehenden Beschluss zur Abschaffung der Werbung im öffentlich-rechtlichen Rundfunk zur Sicherung der Glaubwürdigkeit seiner Gebührenfinanzierung gefordert. "Fast jeder verantwortliche Medienpolitiker - zuletzt sogar der rheinland-pfälzische Ministerpräsident und ZDF-Verwaltungsratsvorsitzende Kurt Beck (SPD) - hat sich in den letzten Jahren für einen werbefreien öffentlich-rechtlichen Rundfunk ausgesprochen. Die beste Antwort auf den Glaubwürdigkeitsverlust des öffentlich-rechtlichen Rundfunks heißt deshalb: Das Werbeverbot jetzt beschließen und spätestens zum Ende der laufenden Gebührenperiode, das heißt im Jahre 2008, umsetzen", so Doetz.
02.08.2005 09:34 Uhr  •  pte  •  Quelle: pte Kurz-URL: qmde.de/10739