Ab Ende Februar läuft auf ZDFneo die schwarzhumorige Krimiserie «Dead End». Regie führte der Österreicher Christopher Schier. Im Interview verriet er, was die sechs Folgen besonders machen.
Zur Person:
- Geboren am 7. Februar 1971 in Österreich
- Studierte Psychologie und Publizistik
- Entwickelte die Mixed-Media-Kampagne «Dads Dead» für den Media Markt-Konzern
- Führte 2012 bei drei Folgen der Drama-Serie «Cop Stories» Regie
- Inszenierte bislang zwei Tatorte («Die Faust», «Wehrlos»)
Warum gehen Sie den Schritt weg von der großen Bühne «Tatort» im Ersten in die Nische ZDFneo?
(lacht) Weil es mich einfach wahnsinnig gereizt hat. Kurz vor Weihnachten 2017 bekam ich einen Anruf meines Agenten, dass mich die die Produzentin Katrin Götter gerne für ein Serienprojekt haben würde. Ich habe mit ihr telefoniert und wir waren gleich auf einer Wellenlänge. Ich war fasziniert von dem Potential der Geschichte. Schwarzhumorig, skurril mit einer starken Backstory. Und mit der Möglichkeit mich auch inhaltlich einbringen zu dürfen. Man kann sagen es war ein vorgezogenes Weihnachtsgeschenk.
Weil sie gerade schon auf die Machart von «Dead End» eingehen, was kann denn der Zuschauer von der neuen Serie erwarten?
Die Serie zeichnet sich durch ihren feinen schwarzen Humor aus und ist natürlich schon alleine wegen dem großartigen Schauspielerensemble absolut sehenswert. Die Kriminalfälle in Dead End sind zudem skurril und dann gibt es eben auch diese tolle Entwicklung der Figuren im Verlauf der sechs Folgen. Und natürlich wäre da noch das Geheimnis der Hauptfigur Emma… Ich hoffe sehr, dass viele zusehen und sich auch die Zeit nehmen bis zum Ende dran zu bleiben, um unser Dead End Universum zu entdecken.
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Ich hoffe sehr, dass viele zusehen und sich auch die Zeit nehmen bis zum Ende dran zu bleiben um unser Dead End Universum zu entdecken.
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Christopher Schier über Geduld als Schlüssel zu «Dead End»
Sie sprechen ja immer wieder von Schwarzhumorigkeit in der Serie. Sie sind ja auch selbst immer wieder bei Comedy-Projekten vertreten gewesen, aber toben sich dann meist im Krimi-Sektor aus. Was macht diese Kombination für sie so reizvoll?
(schmunzelt) Die Fragen sind echt sehr gut, muss ich sagen. Ich glaube, es hat sich einfach so ergeben. Ich drehe einfach gerne! Mir ging es nie darum, ob ich jetzt Komödie, oder Krimi mache. Es hat einfach damit begonnen, dass man mir irgendwann die Möglichkeit gegeben hat, mich im Krimifach zu entfalten. Das Genre ist für mich gar nicht so ausschlaggebend, sondern mir geht es vielmehr darum Geschichten zu erzählen. Aber es ist schon so, dass ich den versteckten Humor in den Szenen suche und versuche diesen dann, wohldosiert, in meine Filme einfließen zulassen, ohne dabei zu sehr draufzudrücken. Wenn man sich auf einen Witz draufsetzt dann kann es sein, dass man ihn erdrückt.
Also teilen Sie nicht rigoros in Drama und Komödie auf, sondern bewegen sich eher im Graubereich irgendwo dazwischen?
Ja, wahrscheinlich könnte man das so sagen. Es ist eine Gradwanderung, aber genau die macht auch den ganz besonderen Reiz aus. Genau betrachtet; sehr viele gute Komödien sind gerade deshalb besonders gut, weil sie auch tragisch sind. Tragik und Drama begegnet man ja oft mit Humor, eine Form der Bewältigung. Ich versuche genau zu beobachten und Humor sehr feinfühlig einzusetzen. Und manchmal ist es so, dass einem das Lachen im Hals stecken bleibt. Aber egal welches Genre, ob Drama, oder Komödie, oder eben etwas dazwischen, das Um und Auf ist es für mich immer meine Figuren zu lieben.
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Die Serie zeichnet sich durch ihren feinen schwarzen Humor aus und ist natürlich schon alleine wegen dem großartigen Schauspielerensemble absolut sehenswert.
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Christopher Schier verrät, was den Zuschauer bei «Dead End» erwartet
Weil sie die Figuren ansprechen, eine kurze Frage zu den Darstellern der Serie. Sie arbeiten in der Regel ja eher mit Ihren Altersgenossen zusammen. Jetzt kam der erfahrene Michael Gwisdek dazu. Herrschte zunächst großer Respekt vor dieser gestandenen Schauspielerpersönlichkeit?
Respekt hat für mich weniger mit dem Alter zu tun. Der ist für mich alters- und berufsunabhängig. Michael Gwisdek hat einen unglaublichen Erfahrungsschatz von dem man natürlich profitiert, aber am Ende geht es dann doch immer um gegenseitiges Vertrauen. Und wenn das da ist, dann gibt es einfach nichts Schöneres als einem Schauspieler dabei zusehen zu dürfen wie er eine Rolle zum Leben erweckt.
War das denn der Fall?
Auf alle Fälle! Und das obwohl das Zeitkorsett, sagen wir mal, eng bemessen war. 45 Tage für sechs Folgen – das war auch in dieser Qualität nur möglich, weil wirklich alle mitgezogen haben und Spaß daran hatten. Ein war ein miteinander. Es ist schön wie sich alles entwickelt hat.
Auffällig ist aber, dass die beiden Hauptrollen alterstechnisch sehr weit auseinanderliegen. Mussten Sie Antje Traue dabei helfen, etwaige Hemmungen zu überwinden?
Nein, gar nicht. Die beiden haben bereits einen Kinofilm zusammen gemacht. Und sie sind Vollprofis. Man muss sagen, es gab von der ersten Sekunde keinerlei Berührungsängste der beiden. Es hat sich wirklich alles sehr harmonisch ergeben.
Gab es denn noch weitere Überraschungen während der Dreharbeiten? Wer hat sie denn am meisten beeindruckt?
Überraschungen könnte ich nicht sagen. Begeisterung trifft es schon eher. Und wer mich am meisten beeindruckt hat!? Eigentlich Alle. Team wie auch Schauspieler. Einen besonders herauszuheben wäre dann eigentlich nicht fair den anderen gegenüber. Jeder hat seinen Teil dazu beigetragen. Generell gab es im Spiel der Schauspieler immer wieder Szenen, die mich zu tiefst berührt und begeistert haben. Uns ist hier wirklich etwas sehr Schönes gelungen.
Als Abschluss habe ich noch eine Frage, die Ihre Zukunft betrifft. Ihre Eisner-Tatorte sind ja sehr gut gelaufen, wird es da weiterhin eine Beteiligung von Ihnen geben?
Ja, das würde mich sehr freuen! Der Wunsch von allen Seite wäre da… hoffe ich zumindest. Aber die Entscheidung ob es passiert liegt am Ende ja nicht bei mir. Aber ich bin mal zuversichtlich, und hoffe andererseits natürlich auch, dass ich sich noch viele andere spannende Projekte ergeben werden. Es gibt nämlich noch viele Geschichten die gerne erzählt werden wollen, und ich freue jetzt schon mich drauf.
«Dead End» läuft ab 26. Februar 2019 immer dienstags um 21:45 Uhr auf ZDFneo. Am Ausstrahlungstag sind die Folgen in der Mediathek bereits ab 10:00 Uhr abrufbar.