Mit dem neusten Fall gehen die Brüder Schwartz einem Mord nach, der sich als vielseitiger entpuppt, als vorerst angenommen. Die Quotenmeter-Kritik zeigt, warum der Fall starke Krimi-Kost ist.
Cast & Crew
Vor der Kamera:
Devid Striesow ist Andi Schwartz
Golo Euler ist Mads Schwartz
Cornelia Gröschel ist Jasmin Schwartz
Fabian Hinrichs ist Hans-Jochen Steuffers
Brigitte Hobmeier ist Iris Doppelbauer
Hinter der Kamera:
Regie: Jobst Christian Oetzmann
Drehbuch: Eva Wehrum/ Alexander Adolph
Kamera: Volker Tittel
Schnitt: Florian Duffe
Musik: Christoph M. Kaiser/ Julian Maas
Das junge Mädchen Johanna wird tot auf einer Baustelle aufgefunden. Die offizielle Todesursache lautet Selbstmord, angeblich ohne weiteres Zutun anderer. Doch ihr Vater glaubt nicht daran, dass sich seine Tochter das Leben genommen hat. Kurzerhand engagiert er den Privatdetektiv Andi Schwartz, mit der Aufgabe, den Mörder seiner Tochter zu fassen. Einen Verdächtigen hat der Vater auch schon, nämlich Hans-Jochen Steuffers, den Chef seiner Tochter. Doch Andi braucht Hilfe, um den Fall zu lösen und wendet sich an seinen Bruder Mads. Dieser ist aus dem Polizeidienst entlassen worden und versucht sich mit dem Unterricht von Selbstverteidigungskursen über Wasser zu halten, was ihm mehr schlecht als recht gelingt. Das finanziell verlockende Angebot seines Bruders, ihm bei der Arbeit zu helfen, kommt dabei sehr gelegen. Doch der Fall gestaltet sich als verworren und Schwartz und Schwartz erkennen, dass sie selbst ihrem Auftraggeber nicht vollends vertrauen können.
Der erste Fall der beiden Brüder wurde von den Kritiken wohlwollend aufgenommen (
Quotenmeter-Kritik). Und auch der zweite inoffizielle Einsatz von den Brüdern Schwartz zeigt seine Qualitäten über knapp 90 Minuten. Diese liegen sowohl in den Darstellern, als auch in dem spannenden und facettenreichen Fall.
Besonders Devid Striesow, der aus mehreren
«Tatort»-Episoden und weiteren deutschen Spielfilmen, darunter auch
«Der Untergang», bekannt ist, macht einen starken Eindruck als Andi Schwartz. Die Rolle des Privatdetektivs, der selbst nicht gerade vom Leben verschont wurde, verkörpert er sympathisch und realistisch, ohne den Humor zu verlieren. Denn trotz seiner ernsten Thematik hat «Schwartz & Schwartz – Der Tod im Haus» an vielen Stellen eine ordentliche Prise Witz. Die gut geschriebenen Dialoge und deren gutes Timing, das dem Schnitt zu verdanken ist, lockern die Ermittlungen der beiden Brüder an den richtigen Stellen auf, ohne es mit dem Humor zu übertreiben.
Neben Striesow soll auch Golo Euler, der seinen Bruder verkörpert, nicht außer Acht gelassen werden. Denn Euler wirkt als abgehalfterter ehemaliger Polizist, der mit seinen Zahlungen mehrfach im Rückstand ist, geradezu schmerzhaft realistisch. Und gerade durch sein Zusammenspiel mit Striesow haben die beiden Brüder auf der Mattscheibe eine sympathische Chemie, die das Publikum motiviert den Fall verfolgen lässt.
Noch dazu gestalten sich die eigentlichen Ermittlungen als angenehm vielseitig. Denn im Verlauf des Films öffnet sich der Fall und beide Brüder müssen sich die Frage stellen, ob ihr Auftraggeber nicht doch mehr mit dem Mord des Mädchens zu tun hat, als er zugeben möchte. Gerade durch den sich konstant weiterentwickelnden Fall bleibt der Fernsehfilm spannend und aufregend und trumpft letztendlich auch noch mit einem starken, wenn auch überraschend depressivem Finale auf. Da der erste Fall
«Schwartz & Schwartz – Mein erster Mord» dem ZDF starke Einschaltquoten bescherte (
mehr dazu hier), ist zu hoffen, dass auch «Der Tod im Haus» einige Millionen zum Einschalten bewegen wird. Die Schwartz Brüder wären eine gelungene Ergänzung der qualitativen ZDF Krimis.
Fazit: Zwei überzeugende Hauptdarstellern, ein interessanter und ausgeklügelter Fall, versehen mit einer gut bemessenen und angenehmen Prise Humor. «Schwartz & Schwartz – Der Tod im Haus» ist ein starker Krimi, der eine optimale Abendunterhaltung ist. Hoffentlich entscheidet sich das ZDF in Zukunft dazu, die Reihe auf demselben Niveau fortzuführen.
Das ZDF zeigt «Schwartz & Schwartz – Der Tod im Haus» am 23. März um 20.15 Uhr.