Es sollen noch einige Auflagen gestellt werden, allerdings sieht die Europäische Kommission keine Nachteile für die Wettbewerber.
Das Angebot der deutschen Kabelnetzbetreiber lichtet sich weiter. Schon vor einigen Jahren übernahm Vodafone die ehemalige Deutsche Telekom-Tochter Kabel Deutschland. Nun möchte das britische Unternehmen auch den letzten großen Kontrahenten schlucken: Unitymedia. Die Europäische Kommission ist mit der Fusion allerdings nur bedingt einverstanden. Inzwischen hat auch Vodafone die EU-Beschwerdemitteilung erhalten.
„Wir erwarten eine finale Freigabe im Sommer dieses Jahres“, sagte Vodafone gegenüber der „Welt“. „Wir werden den Inhalt nun prüfen und unseren konstruktiven Dialog mit der Kommission weiter fortsetzen.“ Aus Sicht der Europäischen Kommission müssen Änderungen auf den Tisch, denn mit nur einem nationalen TV-Kabelanbieter verschiebt sich das Machtverhältnis.
Bislang hatten sich Vodafone und Unitymedia den Markt aufgeteilt: Vodafone ist in 13 Bundesländern aktiv, Unitymedia in den übrigen drei Ländern Hessen, Rheinland-Pfalz und Baden-Württemberg. Dort können Kunden lediglich DSL-Verträge von Vodafone beziehen. Dies ist zwar eine Überlappung der Angebote, allerdings folgte die Kommission nicht die Argumentation einiger Gegner der Übernahme. Trotz Fusion der beiden Unternehmen ist ein Glasfaserausbau kein Hindernis.
Im vergangenen Jahr kündigte Vodafone an, das deutsche Kabelgeschäft von Liberty hierzulande und in Osteuropa für 18,4 Milliarden Euro kaufen zu wollen. Für eine Übernahme in dieser Größenordnung ist eine Prüfung durch Brüssel obligatorisch.