Nach 13 Folgen endete das Trödelformat am Montag bei Das Erste deutlich früher als geplant. Eigentlich sollten insgesamt 30 Episoden bis Anfang Mai über die TV-Bildschirme flimmern. Nach schlechten Quoten zog die ARD nun aber die Reißleine.
Seit dem 19. März 2019 bekamen die Zuschauer im Nachmittagsprogramm ab 16.10 Uhr die neue Dokutainment-Show mit den Moderatoren Oliver Petszokat und Victoria Beyer zu sehen. Mit der neuen Show
«Hallo Schatz – Vom Plunder zum Prachtstück» versuchte Das Erste eigentlich auf den Trödelshow-Hype aufzuspringen. Während ähnliche Formate, wie
«Bares für Rares» im ZDF mit teilweise über 25 Prozent Marktanteil, bestens laufen, schaffte es die neue Show im Ersten zu keinem Zeitpunkt zu überzeugen. Nach zuletzt katastrophalen Quoten wanderten 17 der insgesamt 30 Ausgaben erstmal ins Archiv. Ab dem 9. April werden stattdessen Wiederholungen der Doku-Reihe
«Verrückt nach Meer» übernehmen, bis es am 17. Mai regulär mit der neuen täglichen Serie
«Die Tierärzte – Retter mit Herz» weitergeht.
Nun aber wieder zurück zum eigentlichen Thema: Die „beste“ Sehbeteiligung erwischte die neue Plundershow mit insgesamt 5,8 Prozent in der ersten Ausgabe. Am 19. März startete «Hallo Schatz» mit mauen 0,66 Millionen Zuschauern. Beim jungen Publikum fiel die Auftakt-Bilanz noch härter aus: Hier sprangen nur magere 2,9 Prozent und 0,09 Millionen Zuschauer heraus. Wie schlimm es für die neue Show schon zu Beginn stand, machen die Werte des Vorgängers auf dem Nachmittags-Slot deutlich.
«Verrückt nach Meer» erzielte auf dem Sendeplatz zuletzt 8,8 Prozent Gesamtmarktanteil bei 1,09 Millionen Zuschauern ab drei Jahren und diese Werte lagen auch schon leicht unter dem Senderschnitt. Von Anfang an begeisterte die neue Show also kaum jemanden.
Nachdem die Showrunner in der dritten Folge mit 0,70 Millionen Zuschauern noch die höchste Reichweite der Serie einfuhren, wurde es richtig düster um die Zahlen von «Hallo Schatz». Am folgenden Dienstag brach das sowieso schon kaum vorhandene Interesse nämlich noch weiter ein. Nur noch 0,45 Millionen Menschen schalteten am 26. März ein. Damit verbuchte die vierte Episode gerade einmal 3,6 Prozent Marktanteil bei den Zusehern ab drei Jahren. Beim jungen Publikum stand es zum selben Zeitpunkt noch schlimmer. Hier wurden 2,6 Prozent des Marktes ermittelt, zwischenzeitlich stand man auch schon bei mauen 2,2, Prozent.
Nur ein einziges Mal konnte die ARD mit den Werten bei den Zuschauern zwischen 14 und 49 Jahren halbwegs zufrieden sein. Am 29. März überzeugten die tierischen Begleiter in der Folge „Auf den Hund gekommen“ vielleicht ein paar junge Menschen dranzubleiben. Jedenfalls sprangen ausnahmsweise 5,3 Prozent Marktanteil heraus. Damit lag man immerhin nur noch leicht unter dem Senderschnitt. Direkt in der nächsten Ausgabe verpuffte der Effekt allerdings schon wieder. In der achten Episode ging es auf unterirdische 1,6 Prozent Marktanteil bei den 14- bis 49-Jährigen herunter. Gerade einmal rund 30.000 junge Zuschauer interessierten sich am ersten April für die Sendung, leider waren diese Zahlen für die ARD an diesem Tag kein Scherz.
Nach einem weiteren Tiefpunkt einen Tag später mit nur 0,34 Millionen Gesamtzuschauern und einer katastrophalen Sehbeteiligung von 3,2 Prozent war wohl allen Beteiligten klar, dass sich etwas ändern musste. Am 5. April zog Das Erste dann endgültig die Reißleine und gab das TV-Aus von «Hallo Schatz» bekannt. Bis zum 8. April wurden dann gerade einmal 13 der 30 Episoden ausgestrahlt. An einem schwachen Lead-In lag es jedenfalls nicht: Denn immer eine Stunde vorher setzte die ARD auf den Dauerbrenner und Quotengaranten
«Sturm der Liebe». Die Soap lag im Ausstrahlungszeitraum des Trödelformats bei sehr guten 1,60 Millionen Zuschauern und einem Gesamtmarktanteil von 14,31 Prozent. Am Misserfolg ist also alleine die neue Show an sich schuld.
Nachdem das Aus bekannt wurde stiegen die Quoten zumindest bei den jungen Zuschauern noch etwas an. Statt unterirdischen zwei Prozent standen am 8. April in der vorerst letzten TV-Ausstrahlung noch einmal 5,1 Prozent Marktanteil zu Buche. Trotz des minimalen Aufwinds lag selbst dieser Wert noch klar unter dem Schnitt. Insgesamt machte «Hallo Schatz» mit 0,58 Millionen Zusehern und 5,5 Prozent Marktanteil noch immer eine schwache Figur.
Nach 13 Episoden wurden unter dem Strich für das Trödelformat mit Promi-Moderator Oli P. inakzeptable 4,7 Prozent Gesamtmarktanteil gemessen. Nur knapp über eine halbe Million (0,54 Mio.) Zuschauer schalteten im Schnitt beim großen öffentlich-rechtlichen Sender um 16.10 Uhr für «Hallo Schatz» ein. Bei den 14- bis 49-Jährigen fällt das Resultat noch magerer aus. Hier sprangen nur 3,3 Prozent des Marktes bei einer Reichweite von winzigen 0,09 Millionen Interessierten heraus. Mit diesen Zahlen erwischte das neue Format einen der schlechtesten Starts der letzten Jahre. Man unterbot sogar die Werte von
«Verrückt nach Zug», dass sich im letzten Sommer mit durchschnittlich sieben Prozent und 0,76 Millionen Zusehern auch nicht von der besten Seite zeigte.