Preiserhöhung: Das kostet Netflix bald

Nach Erhöhungen in Übersee wird der Streaming-Dienst nun auch in Deutschland (erheblich) teurer. Bis dato hatten Preissteigerungen kaum Auswirkungen auf den Zuwachs an Abonnenten.

Bisher sprach Netflix lediglich von einer Beta-Phase bei wenigen ausgewählten Nutzern. Diese bekamen Netflix-Angebote zu erhöhten Preisen zu sehen. Jetzt ist klar. Der US-Streaming-Dienst vollzieht in Deutschland den Schritt und erhöht die Abo-Gebühren. Konkret werden zwei von drei Netflix-Abos mit sofortiger Wirkung teurer. Der mittlere Tarif (Netflix in HD und Nutzung auf einem weiteren Gerät) kostet künftig einen Euro mehr, also 11,99 Euro. Die teuerste Netflix-Variante mit UHD-Funktion und vier zusätzlichen Geräten wird künftig statt 13,99 sogar 15,99 Euro kosten.

Netflix soll in Deutschland rund 5,2 Millionen Kunden haben – Tendenz rasch steigend. Insgesamt zählt der Dienst weltweit an die 140 Millionen Kunden. Doch Netflix muss sich vor allem in diesen Monaten wappnen. Etliche Konzerne planen eigene Streaming-Dienste: Neben Apple und Disney sind da auch Comcast und HBO zu nennen. Auch CBS All Access soll nach mäßigem Start in den USA bald in „weiteren Ländern“ angeboten werden.

Das führt dazu, dass Netflix Filme und Serien von anderen Anbietern entweder teurer einkaufen muss oder gar nicht mehr im Angebot haben kann. Trifft Zweiteres ein, muss Netflix an dieser Stelle Eigenproduktionen anbieten. Auch deshalb expandiert der Streaming-Dienst in Sachen Originals ganz enorm. Allein aus Deutschland wurden 2018 sieben eigene Serien auf einen Schlag bestellt. Die nächste davon startet Ende Mai, es handelt sich um eine Drogen-Dramedy aus dem Hause btf.

Klar ist somit aber auch: Amazon Prime, das es für 69 Euro jährlich gibt, ist inzwischen die deutlich günstigere Variante. Und selbst Sky ist preislich inzwischen günstiger. Aktuell bietet Sky sein komplettes Serien- (und Entertainment)-Angebot für 12,49 Euro monatlich. Der Preis gilt im ersten Jahr. Da Sky momentan aber auch Ein-Jahres-Verträge anbietet, folgt nur dann eine Preiserhöhung auf das Doppelte, wenn der Kunde nicht kündigt.
11.04.2019 08:25 Uhr  •  Manuel Weis Kurz-URL: qmde.de/108541