Obwohl die ProSiebenSat.1 Media SE in zahlreiche Inhalte investierte, fällt das Finanzergebnis ganz gut aus. Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum legte das Gesamtunternehmen weiter zu.
Am Donnerstag präsentierte die ProSiebenSat.1-Gruppe ihre Kennzahlen für das erste Quartal des Jahres 2019. Die Zahlen können sich durchaus sehen lassen, denn das Unternehmen steigerte seinen Umsatz von 881 (1. Quartal 2018) auf 913 Millionen Euro. In Unterföhring wurde also ein Plus von vier Prozent erwirtschaftet. Obwohl die Werbeerlöse nachgaben, wurde ein Ergebnis vor Steuern von 178 Millionen Euro erwirtschaftet. Im Vorjahreszeitraum waren es „nur“ 46 Millionen Euro.
Gleichzeitig steigerte die ProSiebenSat.1-Gruppe ihre Mitarbeiterzahl von 6.357 auf 7.072, die Netto-Finanzverbindlichkeiten stiegen von 1,62 auf 2,21 Milliarden Euro. Die Werbeumsätze sanken im ersten Quartal 2019 um vier Prozent. Dennoch verbesserte sich der bereinigte Konzernüberschuss um ein Prozent auf 94 Millionen Euro (Vorjahreszeitraum 93 Millionen Euro).
Max Conze, Vorstandsvorsitzender der ProSiebenSat.1 Media SE: „Wir machen Fortschritte bei der Umsetzung unserer Strategie. Unser Gruppen-Umsatz stieg im ersten Quartal um vier Prozent trotz eines schwachen Werbemarkts. Dank unseres konsequenten Fokus für lokale und digitale Inhalte gewinnen wir beim Publikum.“
„Bei Red Arrow Studios ist der Umsatz um 38 Prozent gewachsen, bei der NuCom Group um 25 Prozent und bei unserem digitalen und smarten Werbegeschäft um 14 Prozent, während die gesamten TV-Werbeerlöse und die gesamten Entertainment-Werbeerlöse um jeweils etwa vier Prozent zurückgingen“, fuhr Max Conze fort.
Im Bereich „Entertainment“ sank der Außenumsatz in den ersten drei Monaten des Jahres um sieben Prozent. Dies ist auf Entkonsolidierungen von maxdome und des Online-Fitness-Anbieters 7NXT sowie den rückläufigen Werbeerlösen zurückzuführen. Die Sendergruppe verweist aber darauf, dass man mit 27,9 Prozent bei den 14- bis 49-Jährigen das beste Quartal seit 2016 verbuchte. Im April habe man sogar 28,7 Prozent der jungen Zuschauer erreicht.
„Der Monat April war jedoch bei den gesamten TV-Werbeerlösen und bei den gesamten Entertainment-Werbeerlösen positiv“, so ProSiebenSat.1-Chef Conze (Bild). „Das führt im April-Year-to-Date-Vergleich zu einem Rückgang von jetzt zwei Prozent bei den gesamten Entertainment-Werbeerlösen. Es gibt noch einiges zu tun, daher investieren wir in die Zukunft unseres Geschäfts und konzentrieren uns auf unsere Prioritäten: Unsere einzigartige Streaming-Plattform Joyn spielt hier eine entscheidende Rolle. Wir kommen bei unseren Technologie-Initiativen voran, insbesondere beim Thema Smart Reach, und arbeiten an einer einheitlichen Reichweitenwährung. Bei all dem werden auch strategische Partnerschaften in Deutschland und Europa ein wichtiger Hebel sein.“
Die neue Streamingplattform Joyn soll Livestreams von über 50 TV-Sendern und ein umfangreiches On-Demand-Angebot anbieten. Viele Inhalte sollen sieben Tage vor TV-Ausstrahlung und 30 Tage nach der TV-Premiere abrufbar sein.
Die Red Arrow Studios setzen ihren positiven Kurs fort. Im ersten Quartal stieg der Außenumsatz erneut zweistellig. 38 Prozent Zuwachs führten 135 Millionen Umsatz, jedoch lag der Gewinn vor Steuern, Zinsen und Abschreibungen nur bei acht Millionen Euro. Dennoch verbesserte das Vorjahresergebnis von vier Millionen Euro erheblich.
Im Bereich Commerce legte die Mediengruppe um 25 Prozent auf 199 Millionen Euro zu. Aber auch dies ist kein keine Cash-Cow, denn unterm Strich standen ein Gewinn von 14 Millionen Euro vor Steuern, Zinsen und Abschreibungen auf dem Plan. Im ersten Quartal 2018 erwirtschaftete man ein EBITDA von 12 Millionen Euro.
„Wie bereits angekündigt, ist 2019 ein Jahr der Investitionen für die ProSiebenSat.1 Group, um das Entertainment-Geschäft des Konzerns zukunftsfest aufzustellen. Entsprechend rechnet der Konzern für das zweite und dritte Quartal jeweils mit einem deutlichen Ergebnisrückgang, da die geplanten Investitionen im Entertainment-Segment ihren Schwerpunkt in diesen beiden Quartalen haben werden“, heißt es im Unternehmensausblick. „Für das Gesamtjahr erwartet die ProSiebenSat.1 Group, wie bereits angekündigt, dass sich der Rückgang des adjusted EBITDA der Gruppe auf einen mittleren zweistelligen Millionenbetrag im Vergleich zum Vorjahr beschränken wird. Insgesamt sieht sich der Konzern auf dem Weg, seine Gesamtjahresziele zu erreichen. Da die Visibilität im Werbemarkt weiterhin gering ist, wird der Konzern die Zielerreichung für das Gesamtjahr durch ein kontinuierliches Kostenmanagement sowie Wachstums- und Monetarisierungsinitiativen im Entertainment-Segment unterstützen.“