Medienberichten zufolge will die UEFA in einer Woche ihre Pläne für die neuen Klub-Wettbewerbe in Europa präsentieren. Demnach könnte die Bundesliga in einem Punkt aufatmen.
Die europäischen Spitzenklubs und die UEFA treiben offenbar die Pläne zu einem radikalen Umbau von Champions- und Europa League voran. Ab 2024 soll aus der Königsklasse des Fußballs eine echte Liga werden. Unter anderem
Bild berichtet, dass entsprechende Pläne schon in der kommenden Woche vorgestellt werden sollen. An einer neuen Super-Liga wird schon seit Monaten getüftelt. Immerhin: Inzwischen soll vom Tisch sein, dass die Super Liga, wie zunächst wohl hauptsächlich von den Südeuropäern gefordert, hauptsächlich am Wochenende spielt. Heißt: DFL-Chef Seifert kann (wohl) mit der Gewissheit die Ausschreibung der Bundesliga-Rechte bis 2025 planen, dass die Bundesliga weiterhin Zeit hat, ihre Spiele von Freitag bis Sonntag auszutragen.
Allerdings - stimmen die Berichte, dann könnte national doch noch mehr Langeweile drohen. Schon bald wäre es für die Klubs nicht mehr ganz so interessant, wer Zweiter, Dritter oder Vierter wird. Nicht mehr das Abschneiden in der Vorsaison soll angeblich darüber entscheiden, wer ganz oben in der neuen Super Liga mitspielt. Stattdessen würden die drei unterschiedlichen Ligenzugehörigkeiten (League 1 = bisher Champions League / League 2 = bisher Europa League / League 3 = ab 2021 kommende „Europa League 2“) über ein Ranking des durchschnittlichen Erfolgs der zurückliegenden vier Jahre festgelegt. Das wäre vor allem wichtig für die ganz großen Klubs: Vereine wie Barcelona, Dortmund, Juventus und Co hätten somit maximale Sicherheit, immer oben mitzuspielen – selbst wenn sie sich in ihren nationalen Ligen mal ein schwächeres Jahr erlauben.
Die neue League 1 soll Medienberichten zufolge weiterhin aus 32 Mannschaften bestehen. Diese spielen dann allerdings in vier Achtergruppen gegeneinander. Das erhöht die Spielanzahl pro Team in der Gruppenphase von momentan sechs auf 14. Dafür entfällt das Achtelfinale. Die KO-Phase startet mit dem Viertelfinale. Jedes Jahr sollen zudem vier Teams aus der League1 absteigen. Unter der League 1 sind zudem noch zwei weitere Klub-Ligen angesiedelt. Die aus 64 Teams bestehende League 3 soll nach regionalen Gesichtspunkten aufgeteilt werden; somit sollen lange Reisen für die kleinen Exoten verhindert werden.
Schon jetzt hat die UEFA in Sachen TV-Rechte einen klaren Plan: Die Champions League soll das maximale Geld bringen. In den meisten europäischen Ländern ist sie im Pay-TV beheimatet. Wie zu hören ist, würde die UEFA dies – trotz ein bisschen Wehklagen aus Deutschland – gerne so belassen. Die Europa League hingegen ist in den meisten Ländern auch im Free-TV zu sehen. Die kommende drittklassige Liga soll vor allem für kleine Streaming-Dienste attraktiv gemacht werden.
Warum eilt es der UEFA? Zum einen bereitet Deutschland die Ausschreibung der Bundesliga-Rechte vor. Sie sollen in einem Jahr über den Tisch gehen. Ebenfalls 2020 steht aber auch die neue Champions League-Ausschreibung an. Sie gilt für den Zyklus bis 2024, der dann (mit Ausnahme des Starts der "Europa League 2") noch dem gewohnten Muster folgt.