Harald Schmidt-Interview: Kein Interesse an Freunden

An Freunden hat SAT1-Talker Harald Schmidt kein Interesse. "Ich pflege keine Freundschaften, weil ich keinen Bedarf danach habe", sagt der 45-Jährige in einem Interview mit der Zeitschrift "TV Movie". "Partys und Galas mag ich ohnehin nicht", gibt der Entertainer zu, der seit 1994 mit einer 32-jährigen Kunsterzieherin liiert ist und drei Kinder hat. Seine Freizeit verbringt er unspektakulär: "Ich trödele so vor mich hin, spiele Klavier und zappe durchs Fernsehen".



Richtig abschalten kann Schmidt aber offenbar nie. "Selbst im Urlaub sitze ich da, höre die Familien am Nebentisch und speichere alles. Was soll ich denn machen außer zu arbeiten?" Er habe sich ein Haus auf Mallorca gekauft, aber gemerkt, "dass ich Hotels bevorzuge". "Personal ist für mich der größte Luxus. Ich möchte mich um nichts kümmern. Und ich liebe es zum Beispiel, nachts um zwei Uhr ein Wiener Schnitzel bestellen zu können", sagt Schmidt.



Auch daheim steht der Kult-Talker auf Service. "Ich stelle Leute ein, die sich zu Hause um die Arbeit kümmern". Angst vor Spionage hat er nicht. "Bei mir liegt alles rum. Briefe, Kontoauszüge - natürlich nicht die richtigen", sagt der Entertainer, dessen Jahresgehalt auf sieben Millionen Euro geschätzt wird. Natürlich gehe er davon aus, das bei ihm geschnüffelt werde. "Das finde ich auch o.k. Ich würde es doch auch tun", sagt Schmidt.



Probleme mit seinen Läster-Opfern gab es bislang nicht. "Ehrlich gesagt, habe ich noch nie juristischen Ärger gehabt", sagt Schmidt. Wie lange er noch als "Dirty Harry" auftreten will, darüber hüllt er sich in Schweigen. "Noch habe ich das Glück, dass mir meine Arbeit Spaß macht", sagt Schmidt. Und wenn man ihn nicht mehr sehen wolle, habe er "kein Problem, wieder vor hundert Leuten in kleinen Theatern aufzutreten".



Originaltext: TV Movie
12.09.2002 09:37 Uhr Kurz-URL: qmde.de/1094