Drei Serien-Geheimtipps ohne deutsche TV-Heimat

Viele Serien schaffen es immer noch nicht nach Deutschland. Quotenmeter hat Einige gefunden und stellt drei Perlen vor.

Trotz der Tatsache, dass im Serienbereich neben Pay-TV und Free-TV mittlerweile auch Streamingdienste wie Netflix oder Amazon vermehrt internationale Serien einkaufen, die sogar immer häufiger auch zeitnah in deutscher Synchronisation ausgestrahlt werden, gibt es noch einige Serien, die dem deutschen Serienfan bisher verwehrt bleiben. Vom Zuschauermagneten, bis zum Kritikerliebling lässt sich ein breites Spektrum vorfinden. Nachfolgend sollen daher drei Serien vorgestellt werden, die einen deutschen Sendestart mehr als verdient hätten.

1. «Yellowstone»
Im vergangenen Jahr startete die als moderner Western konzipierte Serie «Yellowstone» mit Hollywood-Legende Kevin Costner in der Hauptrolle beim aus Spike TV hervorgegangen US-Sender Paramount Network. Die Serie avancierte zum erfolgreichsten Serienneustart 2018 im Kabelfernsehen und reihte sich die Zuschauerzahlen betreffend direkt hinter «The Walking Dead» auf dem zweiten Platz ein.

Im Fokus der Serie steht die Dutton-Familie um ihren Patriarchen John Dutton (Kevin Costner), als größter Ranch-Besitzer der USA, die bereit ist ihren Besitz mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln vor ambitionierten Unternehmern oder dem angrenzenden indianischen Reservat zu verteidigen. Auch wenn die Serie im Hier und Jetzt spielt, wird der Zuschauer in ein Amerika zurückversetzt, indem noch das Recht des Stärkeren gilt, Medien keine große Bedeutung haben und Gewalt vor Rechtsstaatlichkeit dominiert. Weitreichende, wunderschön gefilmte Landschaften, fernab der industrialisierten Städte und ein hervorragend spielender Cast machen diese Serie für jeden Fan des kompromisslosen Neo-Westerns zu einem TV-Erlebnis.

Während beim Paramount Network ab 19. Juni bereits die zweite Staffel startet, muss sich die Zuschauerschaft in Deutschland weiter gedulden. Bisher ist weder ein Starttermin bekannt, noch liegen Informationen darüber vor, ob die Rechte im deutschsprachigen Raum bereits vergeben wurden.



2. «Brockmire»
«Brockmire» kann nicht nur in Deutschland als Geheimtipp bezeichnet werden, sondern auch im Heimatland USA, da die Serie dort beim kleinen AMC Tochterchannel IFC läuft. Die Comedy-Serie über den ehemaligen Baseball-Kommentator Jim Brockmire (Hank Azaria), der vor laufender Kamera einen mentalen Zusammenbruch erlitt, nachdem er von der Untreue seiner Frau erfuhr und zehn Jahre später als drogenkonsumierenden Alkoholiker wiederauftaucht, ist nicht nur bei den Kritikern ein absoluter Liebling. Auf Bewertungsportalen wie Rotten Tomatoes erreicht die Serie momentan 98 Prozent bei den Kritikern und 95 Prozent bei den Zuschauern. Bei Metacritic ergibt sich ein Durchschnittswert von 79/100 basierend auf 15 Kritiken.

Es ist zudem nicht überraschend, dass bei einer Serie die ursprünglich aus einem kurzen Sketch von FunnyOrDie entstanden ist, insbesondere die einprägsamen, manchmal tiefgründigen und teilweise auch sehr derben Oneliner des Protagonisten die Zuschauer Woche für Woche begeistern.

Hier ein kleines „Best-of“ der Lebensweisheiten des Jim Brockmire:
– „Ich glaube nicht an eine Seele. Ich denke, sie ist nur eine Illusion, die die Tatsache verdeckt, dass wir alle nur klumpige Fleischsäcke sind, die auf unsere eigene unvermeidliche Obsoleszenz zusteuern."
– „Ich habe diesen Damen geholfen, ein neues Leben zu finden, 20 Dollar nach dem anderen.“
– „Traue niemals einem Mann, der Satans Schwanz für seinen Lebensunterhalt lutscht.“

In den USA ging jüngst die dritte Staffel zu Ende, eine vierte ist bereits bestellt. Informationen über die Ausstrahlung in Deutschland gibt es bisher keine.



3. «Mr. Inbetween»
Der geheimste unter den Geheimtipps stammt aus Australien und läuft in den Vereinigten Staaten beim Pay-TV Sender FX. Die Dramedy folgt Scott Ryan in der Hauptrolle als Ray Shoesmith, der sich als emotionsloser Problemlöser und Auftragskiller im Dienst der australischen Unterwelt sein Geld verdient. Dabei muss er sein umtriebiges Geschäftsleben mit seinem Privatleben rund um die junge Tochter und neue Freundin in Einklang bringen. Die Serie schwankt dann zwischen fantastischer Situationskomik und eher düsteren und äußerst graphischen Szenen. Sie erinnert hier entfernt ans große Vorbild «Die Sopranos».

Hauptdarsteller Ryan schreibt und produziert die Serie, die vom 2005 erschienen Film «The Magician» inspiriert wurde, in dem er bereits zuvor die Rolle des Ray Shoesmith verkörperte. Die australische Eigenproduktion konnte über lineare und nicht-lineare Plattformen in seiner ersten Staffel durchschnittlich 2.25 Millionen Zuschauer für den Kabelsender FX generieren. Diese besteht aus sechs Folgen a 30 Minuten. Eine zweite Staffel ist bestellt.

11.06.2019 11:17 Uhr  •  Marc Schneider Kurz-URL: qmde.de/109725