Ab Donnerstag strahlt Sky1 die zehnte Staffel aus. Seit vergangener Woche ist die achte Runde bei Netflix abrufbar. Warum das Format in Deutschland kein Hit wurde.
Seit zehn Jahren liefern Steven Levitan und Christopher Llyod, die zwei Masterminds hinter «Modern Family» ab, Woche für Woche. Bislang sind in den Vereinigten Staaten von Amerika mehr als 230 Episoden gelaufen. «Modern Family» ist nach «The Big Bang Theory» die erfolgreichste US-Sitcom der vergangenen Jahre. Dennoch hat sich die Serie – anders als die Wissenschaftsnerds – nie in Deutschland durchsetzen können.
RTL Nitro begann im Jahr 2012 mit der Ausstrahlung mit den ersten Staffeln. Die dritte Runde lockte lächerliche 0,08 Millionen Zuschauer an, zwei Jahre später verbuchte die fünfte Staffel 0,13 Millionen. Zum gleichen Zeitpunkt wollten über zwei Millionen Menschen die Abenteuer von Sheldon, Lenny & Penny sehen. Was war schief gelaufen?
Eigentlich alles. Der junge Sender RTL Nitro sollte die amerikanische Serie pushen und als Aushängeschild dienen. Aber wie schon bei ZDFneo und der US-Sitcom «The Middle» klappte das genauso wenig. Mit Spielfilmen und Wiederholungen von bekannten Formaten baut man neue Marken auf. Bestes Beispiel ist Nitro, das wunderbare Werte mit alten «Alarm für Cobra 11»-Folgen holt. Oder ZDFneo, das mit alten Krimis auf über zwei Millionen Zuschauer kommt.
Wirft man einen Blick in die Programme der dritten Reihe, senden die meisten Sender sechs von sieben Tagen ausschließlich Wiederholungen. Das mag auch daran liegen, dass man die Archive der vergangenen Jahre räumte und alle verfügbaren US-Serien auf Sendung gingen. Doch ein Nachschub an neuer Ware ist gar nicht nötig, denn die Formate laufen ohnehin super.
Als Nitro 2016 die Lust an «Modern Family» verlor, stieg Sky Deutschland ein. Seither gab es die Staffeln sieben, acht und neun als Deutschlandpremiere. Doch die junge Zielgruppe hat die Serie bei Netflix für sich entdeckt. Dort gibt es seit vergangener Woche die achte Staffel zu sehen. Am Donnerstag startet bei Sky1 um 20.15 Uhr die zehnte und somit vorletzte Season.
Unterm Strich muss man sagen: Das Ensemble-Drama «Modern Family» lief beim falschen Sender. Bei ProSieben hätte die Comedy vermutlich beste Einschaltquoten. Auch das damals bei ZDFneo gefloppte «The Middle» wurde am Mittag bei ProSieben in Dauerschleife wiederholt – schlussendlich gewöhnten sich die Zuschauer an die Serie und die Quoten waren gut. Mit den letzten zwei Staffeln durfte das Format sogar in die Primetime und erreichte mäßige bis gute Werte.