Die mutige Doku-Reihe wechselte nach einer schwachen ersten Staffel den Sendeplatz. Wirkte sich der Tapetenwechsel positiv aus?
Keine schmuddeligen Doku-Soaps, stattdessen eine emotionale Doku-Reihe. Am Donnerstag, wo über Jahre hinweg ein Mix aus «Kochprofis» und «Frauentausch» und am Ende vermehrt auch Messies im Putz-Wahn zu Hause waren, lief im späten Frühjahr 2018 erstmals eine zum Nachdenken anregende Doku-Reihe namens «Voller Leben - Meine letzte Liste». Todkranke wurden dabei begleitet, sich ihre finalen Wünsche zu erfüllen. Das ging ans Herz und unter die Haut. Doch die Quoten des neuen Formats ließen im vergangenen Jahr viele Wünsche offen. Die fünf Ausgaben erzielten im Schnitt nur 4,6 Prozent bei Umworbenen, trotzdem brachte RTL II die Sendung 2019 zurück auf die Bildschirme und erhöhte sogar die Dosis.
Ab dem 8. Mai waren daher sieben neue Ausgaben zu sehen, allerdings nicht donnerstags, sondern diesmal mittwochs. Der Staffelauftakt des je um 21.15 Uhr beginnenden Doku-Formats erreichte 910.000 Zuschauer ab drei Jahren, was insgesamt 3,2 Prozent entsprach. 490.000 junge Menschen brachten RTL II außerdem 5,6 Prozent ein. Damit schnitt die Reihe zum Staffelstart bereits deutlich besser ab als im Vorjahr, wo noch 2,1 Prozent aller und wie bereits erwähnt 4,6 Prozent bei jungen Zuschauern die Regel waren. Auch den Senderschnitt RTL IIs überschritt «Voller Leben» nun. Dieser litt innerhalb des vergangenen Jahrs ohnehin und gab auf knapp über fünf Prozent ab.
Im Rahmen der zweiten Ausgabe sah die Situation aber schon ganz anders aus, denn «Voller Leben» verzeichnete massive Verluste. Die Zuschauerzahl beim Publikum ab drei Jahren sank auf 670.000 Personen, aus der Zielgruppe verblieben 340.000. Das ergab insgesamt 2,4 Prozent Marktanteil und nur noch 3,9 Prozent bei Werberelevanten, womit RTL II keinesfalls zufrieden sein konnte. Doch «Voller Leben» fuhr die Quoten-Achterbahn weiter und erklomm am 22. Mai neue Höhen, als 6,0 Prozent bei jungen Zuschauern zu Buche standen. Dieses Ergebnis las sich für RTL-II-Verhältnisse nicht nur gut, es war auch die beste Quote der Sendung seit dem Formatdebüt am 3. Mai 2018. Insgesamt schalteten an diesem Tag 860.000 Menschen ein, die 3,1 Prozent zur Folge hatten. Mit von der Partie waren darunter 490.000 14- bis 49-Jährige.
Zwar folgten dann wieder Abschläge, allerdings fand «Voller Leben» langsam zu konstanteren Zahlen. Am 29. Mai stand mit 860.000 Zuschauern die gleiche Zuschauerzahl wie sieben Tage zuvor für die Mittwochssendung zu Buche, was erneut zu 3,1 Prozent Gesamtmarktanteil führte. Die angesprochenen Verluste verbuchte «Voller Leben» bei jungen Zuschauern, wo 410.000 Vertreter zu 5,1 Prozent führten. Zwar verabschiedeten sich am 5. Juni etliche Zuschauer, allerdings nur aus Gesamtsicht: 690.000 Interessenten ab drei Jahren ergaben 2,7 Prozent für RTL II. Im jungen Segment hielt das 21.15-Uhr-Format die 410.000 Zuschauer aus der Vorwoche, die diesmal sogar für etwas bessere 5,2 Prozent sorgten.
Zwei Folgen standen noch aus, die beide wieder über 700.000 Zuschauer erreichten. Am 12. Juni holte «Voller Leben» 2,8 Prozent bei allen Fernsehenden durch 740.000 Zuschauer. 390.000 jüngere Personen führten für die Doku außerdem zu 5,0 Prozent in der Zielgruppe. Der Abschluss der neuen Folgen zählte am 19. Juni schließlich 720.000 Zuschauer, darunter 350.000 junge. 3,0 Prozent bei allen und 5,1 Prozent bei jungen Zuschauern sprangen für RTL II heraus.
Letztlich verfehlte «Voller Leben» knapp den aktuellen RTL-II-Senderschnitt bei jungen Zuschauern, weil die sieben neuen Folgen im Mittel nur auf 5,1 Prozent kamen. Ein Erfolg ist die aufsehenerregende Doku-Reihe also nach wie vor nicht. Mut machen RTL II allerdings vermutlich die Quoten-Gewinne, denn immerhin schnitt das Format deutlich besser ab als noch im Vorjahr. Insgesamt schalteten durchschnittlich 780.000 Zuschauer um 21.15 Uhr am Mittwochabend ein, darunter 410.000 14- bis 49-Jährige. Der durchschnittliche Gesamtmarktanteil belief sich auf 2,9 Prozent.