Im Rahmen der vergangenen Staffel verlor die Musiksession überraschend viel Zuspruch. Schaffte das VOX-Format die Trendwende?
Seit Jahren war «Sing meinen Song – Das Tauschkonzert» für VOX eine sichere Bank gewesen und dann das: Im Rahmen der fünften Staffel verlor die Musikshow massiv an Zuspruch. Nachdem die Sendung in zuvor vier Staffeln noch eines der erfolgreichsten VOX-Formate gewesen war und 2017 mit durchschnittlich 14,5 Prozent gerade erst einen Bestwert bei jungen Zuschauern erzielt hatte, stand 2018 mit durchschnittlich 9,2 Prozent erstmals ein einstelliger Mittelwert in der Zielgruppe zu Buche. Lag es schlicht an einer weniger namhaften Besetzung oder hatte dies nachhaltige Folgen für die Sendung? Das sollte sich im Rahmen der neuen Staffel zeigen, die am 7. Mai 2018 begann und neun neue Ausgaben umfasste.
Die Staffel ging gleich vielversprechend los, denn zum Start sahen 2,16 Millionen Personen zu. In der vorangegangenen Staffel war es «Sing meinen Song» kein einziges Mal gelungen, über zwei Millionen Menschen anzulocken. Insgesamt sorgte das für 7,3 Prozent Marktanteil. 1,18 Millionen junge Zuschauer führten derweil zu tollen 13,1 Prozent, die wieder an das Niveau der Blütezeit des Formats anknüpften. Mit etwas weniger musste sich «Sing meinen Song» dann am 14. Mai begnügen. Die Dienstagssendung erreichte dort noch 1,88 Millionen Zuschauer ab drei Jahren, darunter 1,01 Millionen 14- bis 49-Jährige. 6,4 Prozent aller und 11,5 Prozent der jungen Zuschauer sprangen heraus.
Die beste Quote der Staffel verzeichnete die Musiksession dann am 21. Mai. 2,19 Millionen Interessenten entsprachen erneut 7,3 Prozent der Fernsehenden ab drei Jahren – wie zum Staffeldebüt schon. Bei Werberelevanten wurden 1,22 Millionen Vertreter gemessen, die in 13,7 Prozent des jungen Publikums resultierten. Bis dahin erfüllte «Sing meinen Song» vollends die Erwartungen von VOX, das mit einem seiner Aushängeschilder sicher wieder die quotentechnische Zweistelligkeit bei jungen Fernsehenden erreichen wollte.
Die folgenden Wochen brachten «Sing meinen Song» allerdings einen Einbruch, von dem sich die Sendung nicht wieder erholte. Am 28. Mai verabschiedeten sich fast 400.000 Zuschauer: 1,77 Millionen Interessenten ergaben insgesamt noch 6,0 Prozent. Der Großteil stammte bittererweise aus der Altersgruppe der 14- bis 49-Jährigen, die noch mit 0,87 Millionen Zuschauern vertreten waren und zu 9,4 Prozent führten, was natürlich immer noch weit über dem VOX-Senderschnitt liegt, aber eben auch wieder in etwa auf der Höhe der enttäuschenden weil verlustreichen Vorstaffel.
Nach diesem vorläufigen Staffeltief verlor «Sing meinen Song» weiter an Reichweite, als am 4. Juni noch 1,42 Millionen Zuschauer ab drei Jahren und 0,81 Millionen jüngere die Treue hielten. Allerdings hing dies wohl auch mit dem heißen Wetter und der verminderten TV-Nutzung zusammen, denn der Gesamtmarktanteil gab zwar auf 5,4 Prozent ab, dafür verbesserte sich «Sing meinen Song» bei jungen Fernsehenden wieder auf 9,8 Prozent. Dieser zarte Aufwärtstrend war am 11. Juni wieder passé, denn dort verlor die Musiksendung in allen Belangen. 1,40 Millionen Zuschauer enthielten 0,78 Millionen junge Menschen. Das hatte insgesamt 4,8 Prozent aller und 9,0 Prozent der Umworbenen zur Folge. Mit 5,7 und 9,3 Prozent in der Folgewoche konnte «Sing meinen Song» das Ruder erneut nicht wirklich herumreißen. 1,48 Millionen Zuschauer, darunter 0,72 Millionen – so wenige wie noch nie in der sechsten Staffel – zählte die VOX-Show an diesem Abend.
Nachdem die Stücke aller teilnehmenden Sänger bereits interpretiert worden waren, folgten zum Abschluss der Staffel zwei Spezial-Ausgaben. Am 25. Juni traten die Musiker in Duetten auf, was allerdings erneut zu herben Verlusten führte. Nur noch 1,16 Millionen Zuschauer blieben dran und brachten VOX 4,7 Prozent ein. 0,53 Millionen 14- bis 49-Jährige sorgten derweil für 7,5 Prozent, die nicht mehr allzu weit vom VOX-Schnitt entfernt lagen. Schon im Vorjahr hatte die Duette-Folge den Schnitt noch einmal deutlich nach unten gezogen. In der finalen Ausgabe der Staffel interpretierten die Künstler schließlich beliebte Songs der Vorstaffeln. Mit 1,03 Millionen Zuschauern wurde die niedrigste Reichweite der Staffel gemessen und auch sonst standen neue Tiefstwerte zu Buche: 4,3 Prozent bei allen Zuschauern und 0,50 Millionen junge Interessenten, die zu 7,4 Prozent führten.
Die sechste Staffel von «Sing meinen Song» knüpfte in den ersten drei Ausgaben an die großen Erfolge alter Zeiten an, litt dann aber wieder an den Schwächen wie sie schon in der Vorstaffel zu Tage traten. Letztlich sahen im Schnitt 1,61 Millionen Personen zu, was gegenüber durchschnittlich 1,50 Millionen Zuschauern im Vorjahr zumindest eine leichte Verbesserung darstellte. Mittlere 0,85 Millionen Personen zwischen 14 und 49 Jahren schalteten in Staffel sechs ein. Der durchschnittliche Gesamtmarktanteil belief sich auf 5,8 Prozent, bei jungen Zuschauern waren es letztlich 10,1 Prozent. Schließt man die zwei Spezial-Ausgaben am Ende der Staffel aus Rechnung aus, kommt «Sing meinen Song» auf deutlich bessere 10,8 Prozent, die das Format bei jungen Fernsehenden verbuchte. Zumindest ging es nach herben Verlusten für VOX wieder deutlich aufwärts und die Sendung zählt weiterhin zu den beliebtesten Formaten des Senders.