VOX versuchte sich seit Anfang Juni an einer neuen Eigenproduktion am Mittwochabend. Wie «Das Wichtigste im Leben» lief, lesen Sie im Quotencheck.
Nachdem «Club der roten Bänder» seine drei erfolgreichen Jahre beendet hatte, brauchte VOX Nachschub in Sachen eigenproduzierter Fiction - denn man hat durch den Erfolg der Dramaserie rund um die Jugendlichen im Krankenhaus Gefallen an dem Gedanken gefunden, mit Eigenproduktionen einen Tag in der Woche die Primetime zu bespielen. So kam es, dass mit «Das Wichtigste im Leben» eine Familienserie an den Start ging und die Fahne weiter hochhalten sollte. Neben Bettina Lamprecht in der weiblichen Hauptrolle konnte man Jürgen Vogel als männliches Pendant gewinnen. Letzterer spielte im Kino-Prequel von «Club der roten Bänder» übrigens ebenfalls eine Hauptrolle. Der Querverweis ist also geglückt.
Die Premiere am 5. Juni wurde sehnlichst erwartet und mit durchaus guten Quoten belohnt. So schalteten am Premieren-Mittwoch 1,19 Millionen Zuschauer die erste Folge ein, was einen Marktanteil von 4,7 Prozent bedeutete. Damit lag man exakt auf dem Senderschnitt, den VOX im Juni bei allen Zuschauern ab drei Jahren erzielt hat. In der Zielgruppe konnten 575.000 Zuschauer zum Einschalten bewegt werden, was in guten 7,7 Prozent Marktanteil gipfelte. In der Zielgruppe erreichte die zweite Folge am Premierenabend starke 712.000 Zuschauer und ebenso überzeugende 9,0 Prozent Marktanteil. Beim Gesamtpublikum konnte die zweite Episode der Serie ebenfalls zur Premiere das Maximum erreichten: Mit 1,505 Millionen Zuschauern erreichte man so viele Zuschauer wie nie während der ersten Staffel.
Nachdem man in der ersten Woche mit beiden Folgen in beiden Messbereichen auf oder über dem Schnitt lag, kam die große Ernüchterung: Der Erfolg setzte sich nicht fort. Die Zuschauerzahl ging bei der ersten Folge auf 1,12 Millionen Fans zurück. Mit 4,2 Prozent Marktanteil lag man unter dem Schnitt. In der Zielgruppe reichten 0,525 Millionen Zuschauer für 6,9 Prozent Sehbeteiligung und damit lag man knapp unter dem Schnitt. Die vierte Folge erreichte ab 21.10 Uhr immerhin knapp bessere 1,22 Millionen Zuschauer und auch wieder bessere 4,6 Prozent Marktanteil. In der Zielgruppe reichten 623.000 Zuschauer für gute 7,9 Prozent Markanteil.
In der dritten Woche ging es weiter bergab und man riss die Millionenmarke: Mit nur 768.000 Zuschauern wurde das erste Tief der Serie erreicht. Folge zwei des Abends am 19. Juni erreichte immerhin 925.000 Zuschauer, konnte aber nur 0,5 Prozentpunkte mehr Marktanteil erreichen als der erste Durchgang und landete bei 3,8 Prozent Sehbeteiligung. In der Zielgruppe reichte es nur für 5,5 und 6,9 Prozent Marktanteil und damit verfehlte man bei beiden Folgen den Schnitt.
Am vorletzten Mittwoch der Ausstrahlungen erntete man die erste Zahl im roten Bereich: Nachdem die erste Folge immerhin 309.000 Zuschauer aus der Zielgruppe zum Einschalten bewegte, erreichte die zweite Ausgabe des Abends am 26. Juni nur 298.000 Zuschauer aus dieser Altersgruppe und markierte damit den Tiefpunkt der Serie. Am Abend des Finals am 3. Juli fielen wieder reihenweise Rekorde – allerdings keine, über die man sich bei VOX freuen kann. Mit 690.000 Zuschauern konnte man gegen das zweite Halbfinale der Fußball-WM keinen Blumentopf gewinnen. Niemals schauten weniger Menschen zu – und das schlug sich natürlich auch im Marktanteil nieder, denn mit nur schwachen 2,8 Prozent hatte man hier nichts zu melden. Mit 300.000 Zuschauern in der Zielgruppe erntete man bei der ersten Ausgabe am Finalabend nur 4,1 Prozent Marktanteil bei den Zuschauern zwischen 14 und 49 Jahren. Keine andere Folge hatte einen schwächeren Marktanteil. Die letzte Folge der ersten Staffel lief zwar besser, konnte aber ebenso wenig wie die Folgen zuvor den Senderschnitt knacken.
Das Fazit fällt daher alles andere als sonnig aus: Mit 980.000 Zuschauern im Mittel riss man die wichtige Millionenmarke und konnte auch mit 3,9 Prozent Marktanteil nicht mal in die Nähe des Schnitts von 4,7 Prozent Marktanteil kommen. In der Zielgruppe entfernte man sich auch um Welten vom rettenden Mittelwert – hier standen 461.000 und 6,2 Prozent in der roten Bilanz. Erst bei 7,1 Prozent wäre man im grünen Bereich. Der große Hit blieb demnach aus und ob VOX «Das Wichtigste im Leben» verlängern wird, dürfte alles andere als klar sein.