Wir werfen einen Blick auf die Quoten, die Markus Lanz‘ gleichnamige Talkshow in den vergangenen zwei Monaten einfuhr.
Talkshows gibt es bei ARD und ZDF viele, kaum eine hebt sich aber derart von anderen Genre-Vertretern ab wie
«Markus Lanz». Die einzelnen Folgen, die dienstags, mittwochs und donnerstags spätabends im ZDF laufen, gestalten sich nicht monothematisch. In der Regel bespricht Markus Lanz stattdessen in Einzelgesprächen mit jedem Gast (s)ein eigenes Thema. Die Gäste wiederum stammen nicht nur aus dem politischen Betrieb, sondern aus allen Bereichen des gesellschaftlichen Lebens. Wie ein Blick auf die Quoten beweist, wissen viele Zuschauer das Konzept offenbar auch nach vielen Jahren noch zu schätzen. Dieser Tage befindet sich «Markus Lanz» in Sommerpause - der perfekte Zeitpunkt also, um die Quoten der letzten zehn Wochen einmal genauer unter die Lupe zu nehmen.
Erste Erkenntnis: Auch nach elf Jahren Laufzeit holt «Markus Lanz» fast jeden Abend eine zweistellige Quote - und das ist für die Verantwortlichen erst einmal eine sehr gute Nachricht. Von den 29 Folgen, die das ZDF seit Mai zeigte, verfehlten lediglich zwei die Marke von zehn Prozent. Genau genommen sahen die beiden betreffenden Mittwochfolgen 8,8 bzw. 9,3 Prozent des Gesamtpublikums. Im Gegenzug erreichten gleich sechs Folgen einen Marktanteil von mindestens 15 Prozent und positionierten sich damit weit oberhalb des Senderschnitts.
Die stärksten Zahlen der letzten Wochen holte die Gesprächssendung am 25. Juni. Ab 23 Uhr verfolgten sehr gute 2,11 Millionen Zuschauer und hervorragende 17,1 Prozent die Gespräche zwischen Markus Lanz und seinen Gästen Thomas Oppermann, Melanie Amann, Ingo Lenßen und Michael Wolff. Keine andere «Lanz»-Ausgabe sicherte sich zuletzt mehr als zwei Millionen Zuschauer. Im Gegenzug fiel lediglich die Folge des 21. Mais unter die Millionenmarke (0,91 Millionen) - ein Umstand, an dem allerdings auch die ungewöhnlich späte Startzeit von 23.50 Uhr Schuld tragen dürfe. Alle anderen 27 Ausgaben des ZDF-Talks zeigten mit 1,23 Millionen bis 1,85 Millionen Zuschauern eine sehr stabile Leistung.
Und beim jungen Publikum? Auch hier lief es für die Mehrzahl der Ausgaben von «Markus Lanz» klar überdurchschnittlich, drei Folgen gelang sogar der Sprung in die Zweistelligkeit. Am erfolgreichsten schlug sich die am 28. Mai gesendete Ausgabe, die mit 11,8 Prozent den Senderschnitt des ZDF sogar verdoppeln konnte. Politikerin Katrin Göring-Eckardt, Politiker Ralf Stegner, Journalist Wolfram Weimer und Fotograf Peter Lindbergh hatten an jenem Abend bei Lanz Platz genommen. Bei weniger als fünf Prozent - und damit deutlich unter dem Senderschnitt - landeten im Gegenzug gerade einmal fünf Folgen.
Übrigens: Bei einem direkten Vergleich der Monate Mai und Juni fällt schnell auf, dass letzterer Monat mit einer durchschnittlichen Quote von 13,8 Prozent deutlich erfolgreicher verlief als der Mai (12,4 Prozent), der sogar knapp unterhalb des starken Senderschnitts landete. Beim jungen Publikum fällt der Unterschied zwischen Mai (6,3%) und Juni (6,7%) hingegen weniger deutlich aus. Die drei Anfang Juli ausgestrahlten Folgen brachten es schließlich noch auf gute 15,4 Prozent, mäßige 11,9 Prozent und starke 16,4 Prozent bei allen.
Fazit: Unterm Strich erreichten die 29 zuletzt gezeigten Folgen von «Markus Lanz» knapp anderthalb Millionen Zuschauer und gute 13,2 Prozent bei allen. Sie lagen damit einen halben Prozentpunkt über dem Senderschnitt des ZDF, der im Mai und Juni 12,7 Prozent betrug. Ähnlich zufrieden wie insgesamt dürfen die Mainzer auch bei den 14- bis 49-Jährigen sein, aus deren Reihen im Schnitt 250.000 Menschen einschaltete. Der daraus resultierende Marktanteil kletterte auf 6,7 Prozent und bewegte sich damit sogar rund einen Prozentpunkt über der Norm. Wie gut für das ZDF, dass «Markus Lanz» nach einer kurzen Pause bereits in drei Wochen, am 6. August, wieder zurück sein wird.