Sonntagsquoten: Kopf-an-Kopf-Rennen in der Primetime

Jeden Sonntag setzten die großen deutschen Fernsehsender auf US-Ware und Krimis. Gewinner des Tages waren das Erste und ProSieben.

Der Fantasyfilm aus dem Jahr 1998 mit Matthew Broderick, Jean Reno und Maria Pitillo konnte insgesamt im Schnitt 3,36 Millionen Zuschauer ab drei Jahren zum Einschalten bewegen. Mit einem Marktanteil von 11,5 Prozent beim Gesamtpublikum können die Verantwortlichen des Münchner Privatsenders sehr zufrieden sein. Der US-Film von Regisseur Roland Emmerich war allerdings besonders bei den jungen Zuschauern beliebt: 2,42 Millionen 14- bis 49-Jährige sahen zur besten Sendezeit den US-Streifen, was einen Marktanteil von 18,7 Prozent zur Folge hatte.

Der ARD-«Tatort» konnte am Sonntag sogar ein noch größeres junges Publikum anziehen: 2,48 Millionen Zuschauer zwischen 14 und 49 Jahren ließen sich ab 20:15 Uhr die Folge "Ohne Beweise" mit Ulrike Folkerts nicht entgehen. Es wurde ein Marktanteil von 18,3 Prozent gemessen. Beim Gesamtpublikum war der «Tatort» wie so oft am Sonntag unschlagbar: 8,49 Millionen Zuschauer machten den TV-Krimi wie schon in der Zielgruppe zur meistgesehenen Sendung des Tages. Der Marktanteil betrug hervorragende 27,1 Prozent.

Deutlich schlechter schnitten die Kölner Kollegen ab: RTL setzte auf die US-Komödie «Coyote Ugly» aus dem Jahr 2000. Doch der Film mit Piper Perabo und Adam Garcia begeisterte lediglich 2,90 Millionen Zuschauer ab drei Jahren. Der Marktanteil lag daher mit 9,4 Prozent klar unter dem Schnitt des Senders. In der umworbenen Zielgruppe spielte die Produktion von David McNally allerdings in einer Liga mit «Godzilla» und dem «Tatort»: Mit 2,41 Millionen 14- bis 49-jährigen Zuschauern wurde ein Marktanteil von 17,9 Prozent erzielt.




Hollywood war am Sonntag nicht nur bei den großen Privatsendern ein Thema, sondern auch beim ZDF, das am letzten Tag der Woche sonst eher auf Heimatfilme oder das «Tarumschiff» setzt. Stattdessen strahlte man mit «Besser geht's nicht» eine schrille, pointenreiche und romantische Komödie aus den Vereinigten Staaten aus. Doch die US-Produktion mit Jack Nicholson und Helen Hunt schnitt beim Gesamtpublikum nur mäßig ab: Gerade mal 3,29 Millionen Menschen wollten den vor acht Jahren entstandenen Film sehen; der Marktanteil lag bei nur 10,8 Prozent. Etwas besser lief es bei den 14- bis 49-Jährigen: Mit 1,53 Millionen Zuschauern dieser Altersklasse kam das Zweite auf einen überdurchschnittlichen Marktanteil von 11,4 Prozent.

"Verlierer des Abends" - Mit diesem Titel darf sich einmal mehr der Berliner Privatsender Sat.1 schmücken: Obwohl die US-Komödie «Joe Jedermann» zum ersten Mal im deutschen Free-TV zu sehen war, wählten lediglich 1,67 Millionen Zuschauer den Bällchensender. Mit 5,4 Prozent Marktanteil fiel dann auch der Marktanteil verhältnismäßig bescheiden aus. Etwas besser, aber dennoch weit unterdurchschnittlich, waren auch die Werte in der so genannten Zielgruppe: Mit 1,29 Millionen 14- bis 49-Jährigen erreichte Sat.1 am Sonntag zur Primetime gerade mal 9,6 Prozent des jungen Publikums.

Den Tagessieg am Sonntag sicherte sich die ARD mit einem durchschnittlichen Marktanteil von 15,7 Prozent. Erst mit deutlichem Abstand folgte das ZDF (10,8 Prozent) vor ProSieben (9,2 Prozent) und RTL (8,6 Prozent). Sat.1 lag mit einem Marktanteil von 6,0 Prozent nur knapp vor RTL II abgeschlagen auf Position fünf. Bei den 14- bis 49-Jährigen siegte ProSieben im Tagesduell mit 13,8 Prozent Marktanteil von RTL (12,8 Prozent). Mit 8,9 Prozent Marktanteil sicherte sich das Erste Rang drei vor Sat.1 (8,7 Prozent) und dem ZDF (7,7 Prozent).
29.08.2005 09:25 Uhr  •  Alexander Krei Kurz-URL: qmde.de/11076