Egan Bernal als Sieger und Buchmann als deutscher Shootingstar, so lief die diesjährige Tour im TV. Außerdem dürfen die Zahlen zur spannenden Vettel-Aufholjagd am Hockenheim Ring natürlich nicht fehlen.
So fuhr Das Erste mit der «Tour de France»
Sporthighlights der kommenden Woche:
- Dienstag, ab 17.45 Uhr Uhr: Audi Cup Halbfinals, mit FC Bayern München, Real Madrid, Tottenham Hotspurs und Fenerbahce Istanbul (ZDF)
- Mittwoch, ab 17.45 Uhr Uhr: Audi Cup, um 20.30 Uhr Anstoß zum Finale (ZDF)
- Donnerstag, 20.30 Uhr: Europa-League-Quali, Eintracht Frankfurt - FC Flora Tallinn (Nitro)
- ab Freitag: Formel 1, Ungarn GP, Rennen sonntags 15.10 Uhr (RTL/ Sky SportF1)
- Samstag, ab 20.15 Uhr: DFL Supercup, FC Bayern - Borussia Dortmund (ZDF/ DAZN)
- Sonntag, ab 15.45 Uhr: FA Community Shield, Liverpool - Manchester City (DAZN)
- Quotenmeter Exoten Tipp: Freitag, 02.00 Uhr, NFL Hall of Fame Game, Broncos - Falcons (DAZN)
Vom 6. bis zum 28. Juli kamen Radsportfans mit dem Großereignis schlechthin, der Tour de France, auf volle Kosten. Wer nicht bei einer der zahlreichen Etappen live vor Ort dabei sein wollte, hatte wie immer die Möglichkeit über die Angebote von Eurosport und der ARD bequem auf der Couch alles rund um die Tour zu erfahren. Während Eurosport jeden Tag von Anfang bis Ende jede Etappe übertrug, mussten Zuschauer im öffentlich-rechtlichen Programm switchen, um immer live über die kompletten Distanzen dabei zu sein. Per Livestream war man bei der ARD immer auf der sicheren Seite, um alles mitzubekommen Im linearen TV übernahm Spartensender ONE zumeist die Übertragungen, bis die Live-Berichterstattung werktags ca. ab 16 Uhr zum Hauptprogramm der ARD wechselte. Am Wochenende gewährte Das Erste gewohnt etwas länger Einblicke in die einzelnen Etappen. Doch wie schlugen sich die Übertragung beim großen öffentlich-rechtlichen Sender?
Vorweg, während die Radsportwelt in der Vergangenheit mit zahlreichen Dopingskandalen zu kämpfen hatte und in der Folge etliche Sympathisanten und Zuschauer verlor. Bemüht sich die
«Tour de France» immer weiter mit der schmutzigen Vorgeschichte aufzuräumen und wieder ein besseres Image zu bekommen. Dieses Bestreben scheint aufzugehen, denn von Jahr zu Jahr nehmen die Zuschauerzahlen wieder zu und die Tour scheint sich dem Glanz alter Tage wieder vorsichtig anzunähern. Lagen die Sehbeteiligungen 2016 noch bei bescheidenen 9,7 insgesamt und 4,9 Prozent bei den Jungen, so sprangen 2018 immerhin im Schnitt 11,1 und 7,8 Prozent Marktanteil heraus. Gerade zum Ende der Tour wurden diese Werte nun noch einmal leicht übertroffen.
Ähnlich wie in den Jahren zuvor startete die «Tour de France» 2019 im TV recht verhalten. Zum Auftakt der ersten Etappe in Brüssel schalteten am 6. Juli gerade einmal 0,65 Millionen Zuschauer ein, womit die ARD nur auf maue 6,3 Prozent Gesamtmarktanteil kam. Immerhin zum Abschluss des ersten Tour-Tages rutschte das Radrennen mit 1,31 Millionen Zusehern und 11,2 Prozent Sehbeteiligung in den Senderschnitt. Auch bei den 14- bis 49-Jährigen musste man sich mit 6,3 Prozent nicht verstecken. Dennoch war nach dem Start noch ordentlich Luft nach oben.
Nachdem sich die zweite Etappe am Sonntag ähnlich solide wie die erste schlug, erfuhr die Tour zum Beginn der Arbeitswoche einen ordentlichen Knick nach unten. Mit mageren 3,2 Prozent bei nur 90.000 jungen Zuschauern rauschte die Tour montags in ein rekordverdächtiges Tief. Nur 0,78 Millionen Deutsche interessierten sich für die dritte Etappe. Mit diesen zahlen drohte die Tour 2019 ein Debakel zu werden. Nach zwei weiteren holprigen Auftritten mit einstelligen Gesamtmarktanteilen, machte Tour kurz vor dem zweiten Ausstrahlungswochenende mit 10,5 und 10,0 wieder eine akzeptable Figur. Nach knapp einer Woche wollten circa 1,25 Millionen Deutsche mehr über die Tour erfahren. Allerdings dauerte es nochmal eine weitere Woche, bis die «Tour de France» 2019 im TV ins Rollen kam und wirklich gute Zahlen schrieb. Am 18. Juli landete die zwölfte der insgesamt 21. Etappen mit 8,7 Prozent Marktanteil einen Achtungserfolg.
Als sich zum Ende der Tour herauskristallisierte, dass mit Emanuel Buchmann seit langem mal wieder ein Deutscher ernsthaft um einen Podestplatz fährt, zogen die Zuschauerzahlen zeitgleich noch einmal deutlich an und lieferten dem Ersten letztlich noch ein zufriedenstellendes Ergebnis. Ab der 13. Etappe bis zum Schluss zeigten sich die Übertragungen in Bestform. Minimum 12,4 Prozent Marktanteil wurden zum Standard. In den vergangen sieben Tagen verfolgten regelmäßig über 1,5 Millionen Menschen den Kampf des deutschen Underdogs um die begehrten Medaillen.
Zum letzten Rennwochenende hin, knackte die Tour 2019 am Freitag erstmals die Zwei-Millionen-Zuschauer-Marke. So durfte sich Das Erste über sehr starke 16,4 Prozent Gesamtmarktanteil freuen. Selbst ei den 14- bis 49-Jährigen generierte die vorvorletzte Etappe beachtliche 12,1 Prozent Sehbeteiligung und damit den besten Wert vor dem großen Finale. Gerade beim jungen Publikum präsentierte sich die Tour in den Einzelfällen nie so stark wie zeitweise in diesem Jahr. Ein Marktanteil über zwölf Prozent ist durchaus außergewöhnlich.
Nach einer sehr langen Aufwärmphase wurde die «Tour de France» 2019 zum Ende doch noch ein großes Highlight bei der ARD. So war man sich zum Abschluss nicht zu schade in der Primetime nach dem
«Tatort» noch ein kleines Special von der Siegerehrung an der Champs-Élysées zu senden. Auch wenn Buchmann das Podest auf Platz vier knapp verpasste, blieben immerhin 3,26 Millionen Zuschauer nach der beliebten Krimi-Reihe für die Highlights aus Paris dran. Somit lag die Zusammenfassung ab 21.46 Uhr bei soliden 11,5 Prozent Marktanteil und auch bei den 14- bis 49-Jährigen musste sich die Übertragung mit 6,8 Prozent und 0,57 Millionen Zuschauern nicht verstecken. Mit Egan Bernal wurde am Sonntag in Paris seit langem mal wieder ein Nicht-europäer zum Sieger der Tour gekrönt. Außerdem war es gerade für die heimischen Zuschauer mal wieder spannend mit Buchmann einen Deutschen bis zum Ende ganz vorne zu sehen.
Wie liefen die letzten Etappen bei Eurosport?
Auch Eurosport durfte sich zum Ende der Tour hin über gestiegene Reichweiten freuen. Schalteten am Mittwoch und Donnerstag noch unter 0,3 Millionen Zuschauer für die vollständigen Etappen ein, so war das Interesse ähnlich wie im Ersten am größten. Am Freitag schauten im Schnitt 357.000 Zuschauer bei der dreieinhalbstündigen 19. Etappe zu, bei der der Deutsche Buchmann eine richtig gute Figur machte. Mit der großen Vorentscheidung am Samstag erzielte Eurosport dann ab 14.20 Uhr eine sehr gute Gesamtreichweite von 0,37 Millionen. Durch das gestiegene Interesse zum Abschluss dürfte man auch hier zufrieden sein.
Fußballfans freuen sich auf Bundesliga bei DAZN
In den letzten Wochen erregte Streaminganbieter DAZN viel Aufmerksamkeit durch die Übernahme der Bundesliga-Übertragungsrechte von Eurosport. Zum ersten Mal wird das junge Unternehmen live und exklusiv Spiele aus dem deutschen Oberhaus übertragen. Während vereinzelt Bedauern geäußert wird, dass erstmals nicht mehr alle Bundesligaspiele über das lineare Fernsehen empfangbar sind, freut sich der Großteil in der Quotenmeter-Community über die neue Saison bei DAZN. Knapp zwei Drittel aller Befragten befürworteten den Rechtewechsel. Allerdings war es 22 Prozent komplett egal, welcher Anbieter die Spiele überträgt. Nur knapp 15 Prozent hatten etwas gegen den Wechsel und befürchten einen Qualitätsverlust. Die Freude auf die erfrischende Alternative am Sporthimmel scheint gegenüber den Bedenken zu überwiegen, zumindest laut diesem Voting.
Große Empörung über 2.Liga-Konferenz bei Sky
Während DAZN mit dem überraschenden Rechtedeal auf viel Liebe bei den Sportfans stößt, musste sich Sky am Wochenende einen großen Shitstorm anhören. Zum ersten Mal hielt es der Pay-TV-Sender nicht mehr für nötig eigene Kommentatoren für die Partien in der Konferenz zu installieren. Statt dessen switchte man in der „Konferenz“ zu den Signalen und Kommentaren der Einzelspiele. Über diesen Qualitätsverlust bescherten sich daraufhin zahlreiche Sky-Kunden im Netz. Sky zieht damit den Personalabbau für die Ansetzungen der 2. Liga knall hart durch. Schon im Vorjahr wurden deutlich weniger Moderatoren und Experten bei den Spielen vor Ort eingesetzt. Der neuste Schritt geht allerdings vielen Zuschauern zu weit. Doch wie ist eure Meinung zu dem neuen Konzept der 2.Liga-Konferenz?
Die neue Zweitliga-Konferenz von Sky ist...
Fulminante Quoten bei Regenschlacht am Hockenheimring
Obwohl Mercedes wie in den Jahren zuvor sowohl Fahrer- als auch Teamwertung dominiert, liefert die Formel 1 für Rennsportfans derzeit Spannung pur. Nach zwei grandiosen Rennen in Spielberg und Silverstone lieferte der Große Preis von Deutschland das nächste große Highlight. In einem packendem Regenrennen überschlugen sich die Ereignisse. Besonders erfreulich aus deutscher Sicht: Nach schlechten Vorzeichen im Qualifying fuhr der Heppenheimer Sebastian Vettel noch vom letzten Platz auf das Podest und sicherte sich die Silbermedaille am Hockenheim Ring. Erster wurde Shootingstar Max Verstappen.
Die gestiegene Qualität der Rennen drückte sich auch in den Zuschauerzahlen aus. Nachdem RTL mit den Übertragungen aus Österreich und Großbritannien schon grandiose 28,6 und 28,0 Prozent Gesamtmarktanteil einstrich und jeweils um die viereinhalb Millionen Menschen zu sahen, sicherte sich der Privatsender beim Heim-Grand-Prix sensationelle 32,5 Prozent Marktanteil. Eindrucksvolle 5,37 Millionen Motorsportfans konnten die Augen nicht von den Geschehnissen am Hockenheim Ring lassen. Mit dem packenden Deutschland Grand Prix sicherte sich RTL einen neuen Zuschauerrekord für die aktuelle F1-Saison.
Auch in der Zielgruppe sprangen etliche Zuschauer auf das neu-entfachte Formel-1-Fiber auf. Nachdem das Qualifying mit 11,3 Prozent Sehbeteiligung am Samstag durchschnittlich lief, garantierten 1,32 Millionen Klassisch-Umworbenen dem Kölner Sender während des Rennens ausgezeichnete 27,0 Prozent Marktanteil. Schon am kommenden Wochenende treffen die Rennboliden wieder aufeinander, dieses Mal am Hungaroring in Budapest. Folgt dort dann das nächste Spektakel mit neuen Zuschauerrekorden oder ist der Heim-Grand-Prix vom Hockenheim Ring mit einer überragenden Aufholjagd nicht mehr zu übertreffen?
Königliche Verhandlungen in Italien
Pay-TV-Sender Sky Italia verhandelt nach Medieninformationen zurzeit darüber, Rechte an der UEFA Champions League zu sublizensieren. Sky hält in Italien seit Sommer 2018 Exklusiv-Rechte an der Königsklasse. Angeblich befinde man sich aktuell in Gesprächen mit dem Free-TV-Sender Mediaset. Dieser könnte dann eine nicht näher genannte Anzahl an Spielen im frei-empfangbaren Fernsehen zeigen - und Sky dafür Geld geben. Angeblich sollen alle Details geklärt sein, nur eine Unterschrift fehlt noch. Laufen würde die Vereinbarung bis zum Finale 2021. In Deutschland teilen sich mit Sky und DAZN zwei Pay-Anbieter die TV-Rechte. Genau das dürfte einen Free-TV-Deal schier unmöglich machen.
Amazon Video baut Sport-Angebot aus
Mit der neuen Dokumentation
«Takes US Home: Leeds United» gibt Amazon im August einen weiteren Blick hinter die Kulissen des Fußballs. Oscar-Preisträger und Leeds-United-Fan Russel Crowe begleitet mit seiner Stimme in insgesamt sechs Episoden die Meisterschafts-/Aufstiegssaison von Leeds United aus der abgelaufenen Saison 2018/19. Alle sechs Folgen werden beim Streaminganbieter sowohl in Originalversion als auch mit Untertitel angeboten.