Eine bekannte Synchronsprecherin starb - hat das Auswirkungen auf die Animationsserie?
Die amerikanische und internationale Fernsehwelt trauert um Russi Taylor. Die US-Synchronsprecherin ist vergangenen Freitag im Bundesstaat Kalifornien verstorben. Sie wurde 75 Jahre alt. Russi Taylor sprach bis zuletzt einige der bekanntesten Trickfiguren der Gegenwart - darunter etwa Minnie Maus, also der besten Freundin der bekanntesten Maus der Welt. Auch der FOX-Animationsserie
«Die Simpsons» war sie über sehr viele Jahre lang treu. Im von Matt Groening geschaffenen Format sprach sie unter anderem den Schüler Martin Prince und den aus der Schweiz kommenden Austauschschüler Uter. Auch die Zwillinge Sherri und Terri wurden von Taylor gesprochen.
Unklar ist, ob die Macher der «Simpsons» nun all diese Figuren aus der Serie streichen. Schon mehrfach war der Tod des Sprechers gleichbedeutend mit dem Verschwinden der Figur. Etwa Ende der 90er als Phil Hartmann aus dem Leben schied. Er hatte den Anwalt Lionel Hutz gesprochen, seine Figur trat danach nur noch selten in der Serie rund um die gelbe Familie auf - und wenn, dann ohne Text. Marcia Wallace starb vor sechs Jahren im Alter von 70 Jahren und mit ihr auch die Figur von Lehrerin Edna Krabappel. Al Jean, 58 Jahre alt und Produzent der FOX-Serie, äußerte sich in einem ersten Statement bestürzt von der Nachricht des Todes seiner langjährigen Kollegin. "Es war ein wahres Vergnügen mit ihr zu arbeiten", schrieb er bei Twitter und stellte dem Tweet ein Bild von Musterschüler Martin bei.
Wie es mit den Figuren diesmal in den «Simpsons» weitergeht, soll de facto aber noch nicht entschieden sein. Al Jean jedenfalls äußerte sich bis dato nicht zur Zukunft der Charaktere. In Amerika startet die nächste Staffel, wie immer beim Broadcaster FOX, Ende September. Die mittelfristige Zukunft der Serie ist auch nach dem großen FOX-Disney-Deal gesichert. In Deutschland haben «Die Simpsons» ihre sichere Heimat beim Free-TV-Sender ProSieben. Neue Episoden sollen in der nächsten Saison wieder vom Dienstag- auf den Montagabend wechseln.