Die Abenteuershow verfehlte sogar die Eine-Million-Marke im Gesamtmarkt.
So haben wir's gesehen
Ohne Hemmungen und mit umso diebischerer Freude präsentiert sich «Wild im Wald» dabei als unverhohlene Gaga-Sendung. Das wird ihr von bildungsbürgerlichen Kritikern eine Menge an Verrissen einbringen – Angriffsfläche, die Zietlow in ihrer ersten Moderationsamtshandlung gekonnt ironisch abräumte. Der Unterhaltungswert von unbeholfenen übergroßen Waldtieren dürfte unbestritten sein, vom immer bedeutsamer werdenden Flauschfaktor ganz zu schweigen.
Weiterlesen in: "Flauschiges Gaga-Fernsehen erster Güte" von Julian MillerEtwas weniger als vier Jahre ist es her, dass ein deutscher Sender zuletzt eine Inselshow probierte. Es war ProSieben mit dem als Eventprogrammierung eine Woche lang gegen 22.15 Uhr gezeigten «Wild Island». Die Abenteuershow startete vor etwas mehr als 1,5 Millionen Fans und endete mit 1,2 Millionen. Bei den klassisch Umworbenen ging die Quote nach exorbitant gutem Start (17,9%) auf Sinkflug. Schon Folge zwei fiel auf weniger als zehn Prozent. Das Halbfinale erreichte weniger als sieben Prozent, das Finale immerhin 9,6 Prozent. Dass ProSieben trotz der Peaks keine zweite Staffel bestellte, zeigt aber auch, dass die Ansprüche an die Quote bei derart aufwändigen Produktionen eher hoch ist.
Das dürfte jetzt auch für
«Survivor» gelten, das 13 Wochen lang montags um 20.15 Uhr bei VOX zu sehen sein wird. Eine Woche nach dem Start bei TVNow (wo «Survivor» am Dienstagmorgen übrigens nicht unter den Top10 der abgerufenen Formate lag) begann die lineare TV-Ausstrahlung. Die Auftaktsendung kam zwischen 20.15 und 22 Uhr auf durchschnittlich 6,0 Prozent Marktanteil, was für den Sender aus Köln zunächst sicherlich überraschend wenig ist. Die Gesamt-Reichweite belief sich nicht einmal auf eine Million Fans. Ermittelt wurden im Schnitt 0,96 Millionen.
Ebenfalls nicht viel Grund zur Hoffnung gibt, dass das ab 22 Uhr gezeigte Special rund um das Phänomen «Survivor» sogar nur auf 4,5 Prozent bei den Zielgrüpplingen kam. Die Reichweite sank noch; mit rund 672.000 Zuschauern ließen sich wahrlich keine Bäume ausreißen. Den Abend beendete ab 23.15 Uhr schließlich eine Wiederholung von
«Goodbye Deutschland – Die Auswanderer»; 0,42 Millionen Menschen verbrachten den späten Montagabend mit dem Kölner Fernsehsender, bei den Umworbenen kam der Kanal nur auf schwache 3,5 Prozent Marktanteil.