Insgesamt geben jetzt rund 11.000 Leute Auskunft darüber, was sie schauen. Ihr Verhalten wird dann hochgerechnet. Zudem arbeitet die AGF auch an weiteren Neuerungen.
In einer Zeit, in der sich der Fernsehkonsum auch im linearen Bereich immer mehr in die Nische und somit zu kleineren Sendern hin verschiebt, sind auch die deutschen Quotenmesser gefragt. Zuletzt war fraglich, wie exakt Messungen waren, die ein Ergebnis von nur wenigen tausend Zuschauern erbrachten. Darauf hat die Arbeitsgemeinschaft Fernsehforschung nun reagiert. Wie in dieser Woche bekannt wurde, wurde das Messpanel zuletzt aufgestockt. Lieferten bisher 5.000 Haushalte die Quotendaten, sind es jetzt 5.400. Die Zahl der berichtenden Personen ist damit von rund 10.000 auf zirka 11.000 gestiegen.
Zudem werden, wie diese Woche bekannt wurde, auch noch weitere Daten abgefragt – etwa zum Thema der haushaltsführenden Personen, was für die Werbewirtschaft wichtig ist, aber etwa auch zur genauen Paketierung von Sky-Kunden, was für den Pay-Sender relevant ist. Sky hatte zuletzt immer wieder betont, dass die von der AGF ausgewiesenen Zahlen, etwa für Bundesliga-Spiele, noch zu niedrig seien und verwies auf eigene Marktforschungen, die offenbar höhere Zahlen erbrachten.
Grundsätzlich gilt auch weiterhin: In 5.400 Haushalten, die eine Quoten-Messbox haben, entstehen die TV-Quoten für ganz Deutschland. Für eine solche Box kann man sich nicht bewerben, sondern wird ausgesucht. Die Statistiker müssen in diesen Haushalten ganz Deutschland abbilden und somit Frauen, Männer, Junge, Alte, Intelligente, weniger Intelligente, Süddeutsche, Norddeutsche, Akademiker, Studenten, Arbeiter und und und.
Mit der Gattungsmarketinginitiative Screenforce will die AGF künftig noch enger zusammenarbeiten. „Weil Reichweite und Werbewirkung untrennbar zusammengehören, ist es nur folgerichtig, dass AGF und Screenforce in Zukunft enger zusammenarbeiten“, erklärte Screenforce-Chef Martin Krapf. Die Partner wollen beispielsweise bei Events wie einer für 2020 geplanten Agentur-Roadshow und bei Forschungsprojekten kooperieren. "Der Mensch braucht Orientierung im Medien-Dschungel. Sowohl AGF als auch Screenforce tragen auf ihre Weise dazu bei, Orientierung zu verschaffen: als neutrale Institutionen für einen relevanten Werbeträger", sagte AGF-Geschäftsführerin Kerstin Niederauer-Kopf.
Für das Mitte Juni gestartete Pilotprojekt "Follow the Campaign" mit Nielsen Digital Ad Ratings (DAR), zieht die AGF eine erste Zwischenbilanz. Diese Weiterentwicklung des Messansatzes soll crossmediale Leistungsmessung von Instream-Kampagnen und die Optimierung der Kampagne noch während ihrer Laufzeit ermöglichen. Mit rund einem Dutzend Kampagnen großer Werbungtreibender, darunter Ferrero, Henkel, Deichmann, Sodastream und Logocos Naturkosmetik (L'Oréal), hat die AGF den Einsatz von Nielsen DAR mittlerweile getestet oder ist aktuell im Test - mehr als ursprünglich geplant. "Die positive Resonanz in Agenturen und bei Werbungtreibenden zeigt, dass wir mit DAR einen Nerv getroffen haben und ein echtes Marktbedürfnis erfüllen", erklärte die AGF-Chefin.