DSF könnte vor dem Verkauf stehen

Der deutsche Sportsender DSF könnte möglicherweise vor dem Verkauf stehen. Nach Aussagen des Geschäftsführers Rainer Hüther gegenüber der Financial Times Deutschland würde man sich "ernsthafte Angebote" für den Spartenkanal "immer anschauen". Gerüchten zufolge ist der Pay-TV-Sender Premiere am Kauf von DSF interessiert und bereits in Gesprächen mit EM.TV, dem Eigentümer des Sportkanals. Konkrete Aussagen dazu wollte Hüther bislang jedoch nicht machen. Vor allem durch den Kauf der Übertragungsrechte für UEFA-Cup-Fußballspiele habe DSF an Bedeutung gewonnen und es zeige sich ein gesteigertes öffentliches Interesse am Sender.




Mit dem Erwerb der Senderechte für die Champions League hat sich Premiere gegenüber dem Europäischen Fußballverband UEFA dazu verpflichtet, 13 Spiele im Free-TV auszustrahlen und eine Reichweite von 80 Prozent zu erreichen. Es gilt als unwahrscheinlich, dass der Pay-TV-Sender innerhalb kurzer Zeit einen eigenen freien Sender ins Leben ruft, um die Spiele auszustrahlen. Der Kauf des DSF wäre eine ideale Möglichkeit für Premiere, die vorgeschriebene Reichweite zu erlangen. Da Hüther die Rechte am Großteil der UEFA-Cup-Spiele bis ins Jahr 2008 erworben hat, würde ein Zusammenschluss der beiden TV-Sender einen umfassenden Schwerpunkt an Fußballübertragungen ergeben. Inwiefern diese Spekulationen den Tatsachen entsprechen, darüber wollte Premiere-Unternehmenssprecher Dirk Herdegen gegenüber pressetext keinen Kommentar abgeben.

Seitens EM.TV erwartet man sich aufgrund der UEFA-Cup-Übertragungen eine Steigerung des Marktanteils von rund zwei auf 2,2 Prozent. In Zukunft werde der Sender dadurch eine Ergebnisverbesserung erzielen und für 2006 rechnet Hüther bereits mit einem deutlichen Anstieg des Ebit. Durch diese Entwicklung sei der Sportkanal für Interessenten merklich attraktiver geworden, heißt es von Experten. Auch seitens EM.TV werden derzeit keine stichhaltigen Aussagen getätigt. "Ob es Gespräche mit Premiere oder anderen Interessenten gibt, dazu können wir grundsätzlich keine Stellung nehmen", so Kommunikationssprecher Frank Elsner im Gespräch mit pressetext. DSF stünde nicht explizit auf der Verkaufsliste, potenzielle Angebote müssten in jedem Fall zuvor ausführlich geprüft werden. Entscheidend seien zwei Fragen, sagt Elsner: Preis und strategischer Nutzen.
13.09.2005 17:23 Uhr  •  pte  •  Quelle: pte Kurz-URL: qmde.de/11261