In einer ausführlichen Ankündigung listete Disney kürzlich alles auf, was zum US-Launch auf Disney+ zu sehen sein wird. Wir nennen die auffälligen Leerstellen dieses Line-ups …
Zum Wochenstart hielt der Disney-Konzern Twitter geschäftig: In einem ellenlangen Twitter-Thread listete der offizielle Account der US-Version des kommenden VOD-Dienstes Disney+ sämtliche Filme und Serien auf, die vom Starttag an zum Abruf bereit stehen werden. Wie zuvor schon angekündigt, zählen neben über 100 Disney-Fernsehfilmen, zahlreichen Animationsfilm-Klassikern und allen «Star Wars»-Kinofilmen auch Fox-Produktionen wie «Die Simpsons», der Musicalklassiker «Meine Lieder – Meine Träume» oder der Weihnachtsfilm «Das Wunder von Manhattan» dazu. Die Liste des Startportfolios von Disney+ in den USA wurde zudem als rund dreistündiges YouTube-Video veröffentlicht.
It. Is. Time. From Snow White and the Seven Dwarfs to The Mandalorian, check out basically everything coming to #DisneyPlus in the U.S. on November 12.
Komplettisten werden aber auch einige Leerstellen in dieser Aufzählung bemerkt haben. So fehlt die Realfilm- mit Trickfilmsequenzen vermischende Musicalkomödie «Onkel Remus' Wunderland», die Disney in den USA seit Jahrzehnten im Giftschrank aufbewahrt, da der Film aufgrund seines unsensiblen Umgangs mit der Zeit unmittelbar nach dem Sezessionskrieg sehr kontrovers ist. Darüber hinaus ist vom anfänglichen US-Portfolio des Streamingdienstes der Dokumentarfilm «Victory Through Air Power» ausgeschlossen. Dieser wurde 1943 produziert, um ein Statement dafür zu machen, dass Langstreckenflugzeuge den Zweiten Weltkrieg für die Seite der Alliierten entscheiden können.
Es fehlen aber auch "harmlosere" Filme, wie die Kurzfilmsammlung «Make Mine Music», der Western «In geheimer Mission», die Familienurlaubskomödie «Champagner in Paris» und die Komödie «Es kracht, es zischt, zu seh'n ist nischt» mit Kurt Russell. Darüber hinaus sind auch zahlreiche 80er-Jahre-Produktionen aus dem Hause Walt Disney nicht Teil des Launch-Aufgebots. Aus jüngeren Jahren fehlen mehrere Disney-Filme des Produzenten Jerry Bruckheimer, wie etwa «Prince of Persia: Der Sand der Zeit», «Lone Ranger» und «Spiel auf Sieg», sowie die Wettsegel-Dokumentation «Morning Light» und indische Koproduktionen Disneys. Auch viele familientaugliche Fox-Filme fehlen noch – primär aufgrund noch nicht ausgelaufener Lizenzdeals mit anderen Plattformen.
Darüber hinaus fehlen mehrere ABC-Serien. Während das bei Formaten wie «Lost», «Grey's Anatomy» oder «Castle» nicht verwundert, da sie sich hinsichtlich ihrer Zielgruppe ins Hulu-Angebot fügen, lassen einen Disney+-Leerstellen wie «Muppets Tonight» (dessen spätere Folgen im Disney Channel Premiere feierten) und «Die Dinos» (eine von Walt Disney Television produzierte, satirische Puppen-Sitcom) schon eher stutzen. Allerdings hieß es von Anfang an, dass Katalogtitel nach und nach bei Disney+ veröffentlicht werden. Fans von Filmen und Serien, die nicht von Tag eins an bei Disney+ abrufbar sind, müssen also nicht den Kopf in den Sand stecken – auch wenn man beispielsweise im Fall «Onkel Remus' Wunderland» nicht die Luft anhalten sollte …