200 weitere Folgen der norddeutschen Daily Soap sind gelaufen. Ehe nun eine neue Staffel in den Startlöchern steht, ziehen wir Bilanz: Das war Staffel 16.
Am Montagnachmittag endete im Programm des Ersten die mittlerweile 16. Staffel der täglichen Familienserie
«Rote Rosen». Einst mal als Telenovela gestartet, ist die Studio-Hamburg-Produktion mittlerweile eine klassische tägliche Familienserie mit einem festen Cast, der sich pro Staffel auf fünf bis sechs Feldern verändert. In Staffel 16 etwa spielte die bekannte Darstellerin Gerit Kling die Hauptrose Hilli, die nach 200 Folgen nun am Montag ihr großes Glück fand. Das große Glück war die Staffel aus Quotensicht nicht unbedingt. Immerhin gelang es aber Staffel 16 den zuvor aufgetretenen und doch großen Quotenschwund ein bisschen zu stoppen.
Die 200 gezeigten Episoden kamen zwischen Anfang Januar und Ende Oktober auf 12,8 Prozent Marktanteil insgesamt, die Reichweite lag im Schnitt bei 1,23 Millionen: Gegenüber der 15. Staffel, die über weite Teile des Jahres 2018 im Nachmittagsprogramm des Ersten zu finden war, war dies ein Rückgang um 0,04 Millionen Zuschauer oder 0,3 Prozentpunkte. Somit stoppte man den Absturz deutlich. Staffel 14 noch hatte an die 1,5 Millionen Fans Nachmittag für Nachmittag erreicht; die Quote lag damals bei deutlich besseren 14,9 Prozent.
Nicht mit einberechnet in all diese Quotendaten sind wie üblich die Abrufe innerhalb der ARD-Mediathek. Bekannt ist, dass «Rote Rosen» – wie auch «Sturm der Liebe» – zu den populärsten Angeboten im ARD-Service zählt. In der zweiten Oktober-Woche kam die populärste Folge der Familienserie nach AGF-Angaben auf rund 190.000 Abrufe. Zurück aber zu den linearen Daten.
Hier startete die 16. Staffel von «Rote Rosen» im Januar mit 12,5 Prozent Marktanteil, also sogar leicht unter dem späteren Staffelschnitt. Im Monat Februar bewegte sich die tägliche Serie dann nach oben, im Schnitt wurden im zweiten Monat des Jahres bessere 13,1 Prozent festgestellt. Im März und April lief es mit durchschnittlich 12,4 und 12,8 Prozent auf ähnlichem Niveau weiter. Einen guten Mai erlebte die Serie, da sie in diesem Monat teils sogar auf über 15 Prozent Marktanteil gelangte. Im Schnitt standen im fünften Monat des Jahres 13,4 Prozent zu Buche. Im Hochsommer, also im Juni und Juli, kamen die norddeutschen Geschichten auf 13,9 und 12,5 Prozent. Die Schwankung überrascht: Im Juni schien es, als ob sich «Rote Rosen» im zuschauerärmeren Sommer wird gut behaupten können, der Juli zeigte derweil das Gegenteil.
Ende Juli fiel eine Folge sogar auf unter zehn Prozent bei den Zuschauern ab drei Jahren – eine Seltenheit! Durchgehend wieder zweistellig waren die Werte im August, wenngleich sie sich mit 12,6 Prozent nur auf dem üblichen Niveau bewegten. Auch die letzten beiden Monate der Staffel bildeten mit Monatsschnitten von 12,4 sowie 12,9 Prozent keine wirkliche Ausnahme. Am Montag dann kam das Staffelfinale ab 14.10 Uhr auf durchaus solide Werte. Ermittelt wurden im Schnitt 13,9 Prozent Marktanteil bei Allen. 1,41 Millionen Menschen sahen den Schlussakt; das war zugleich die beste Reichweite seit März 2019.
Bei den 14- bis 49-Jährigen, auf die die Serie eigentlich gar nicht zugeschnitten ist und die daher auch nur am Rande angeschnitten werden sollen, kamen die jüngsten 200 Folgen auf 4,5 Prozent Marktanteil. Hier unterlag die Serie großen Schwankungen. Teils erreichte man starke Werte von bis zu 7,9 Prozent, teils aber musste man sich auch mit 1,2 Prozent zufriedengeben. Gegenüber Staffel 15 verbuchten die «Roten Rosen» aber einen Zuwachs um zwei Zehntel.
Das passiert nun in Staffel 17
Ab Folge 3001, gezeigt am 29. Oktober, übernimmt Claudia Schmutzler, die ZDF-Zuschauer als Kriminalhauptkommissarin Katrin Börensen in der Fernsehserie «SOKO Wismar» kennen oder noch früher als Schwester Stephanie von Sat.1, die Aufgabe der „Hauptrose" in der täglichen ARD-Familienserie.
Herbert Ulrich, zuletzt unter anderen in Episodenrollen im «Traumschiff» oder bei den «Rosenheim-Cops» zu sehen, kommt als Henning Maiwald in die Serie. Ein weiterer wichtiger Mann im Leben der neuen Hauptfigur wird der von Philip Oliver Baumgarten gespielte Alexander. Schmutzler spielt in der Serie ab Ende Oktober die Figur Astrid Richter. Astrid wuchs in der DDR auf, doch im Sommer 89, kurz vor der Wende, floh sie über Ungarn in die Bundesrepublik. Neu in Westdeutschland und mit Heimweh nach ihrer Familie kam sie zum Studium nach Lüneburg. Hier lernte sie Henning Maiwald (Herbert Ulrich) kennen, mit dem sie seit damals eine tiefe Freundschaft verbindet. Nach dem Studium verschlägt es Astrid nach München. Nach einigen gescheiterten Beziehungen hatte Astrid mit Mitte Dreißig kein Vertrauen mehr, den richtigen Partner für die Gründung einer Familie zu finden. Doch ihren Kinderwunsch wollte sie nicht aufgeben. Sie wurde durch eine Samenspende schwanger und glückliche Mutter einer gesunden Tochter: Pia. Selbstbewusst und zupackend meistert Astrid bis heute alle Herausforderungen, die sich einer alleinerziehenden Mutter stellen. Daran änderte sich auch nichts, als Pia durch einen Autounfall so schwer verletzt wurde, dass sie auf den Rollstuhl angewiesen ist.
In Lüneburg nun wartet vielleicht die große Liebe auf sie: Bei den Männern, so heißt es im Pressetext zur neuen Staffel, sei die weibliche Hauptfigur nämlich immer vorsichtig geblieben. Bis sie bei einem Geschäftsbesuch in Lüneburg in einen Unfall mit dem Radfahrer Alexander (Philip Oliver Baumgarten) verwickelt wird. Trotz des Schrecks ein magischer Moment! Kurz scheint die Welt stillzustehen. Doch dann machen sich Astrid und der deutlich jüngere Alexander gegenseitig Vorwürfe. Astrid fordert schlagfertig, jetzt müsse er sie zu ihrem Termin fahren, sonst komme sie zu spät.