Investigativ-Reportage: Für Deutsche bei ISIS räumt ProSieben die Primetime frei

Ein Thilo-Mischke-Film soll Ende November beim Privatsender wirklich die maximale Aufmerksamkeit erhalten.

Mehr Platz für relevante Inhalte: Dass dies das Ziel von ProSieben ist, bewies der Münchner Sender zuletzt mehrfach. Als der Regenwald brannte, machte der Privatsender 15 Minuten zur Primetime frei, um sein (vorwiegend junges) Publikum zu informieren. Zudem schob man eine «Green Seven»-Reportage rund um die Plastikverschmutzung, die eigentlich für den Sonntagvorabend gedacht war, kurzerhand in die Mittwochs-Primetime. Ein weiteres relevantes Thema wird der von Daniel Rosemann geleitete Kanal Ende November besprechen.

Am Dienstag, 26. November, präsentiert ProSieben zur besten Sendezeit «ProSieben Spezial: Deutsche an der ISIS-Front». Der Film kommt von Thilo Mischke («Uncovered») und geht der Frage nach, was Deutsche bewegt, für die radikale Bewegung weit weg von ihrer Heimat in den Krieg zu ziehen. Martin Lemke alias Nihad, ehemals Schweißer in Deutschland, jetzt IS-Mitglied, kommt dabei unter anderem zu Wort. Lemke war mit drei Frauen gleichzeitig verheiratet und hatte während der Blütephase des IS obendrein auch eine eigene Sklavin. Inzwischen sitzt Nihad in Haft – und hofft, dass er nach Deutschland ausgewiesen wird. Mischke traf aber auch mehrere deutsche Frauen, die sich dem IS angeschlossen haben.

Dieses ProSieben-Spezial entstand aus unserem Reportage-Flaggschiff «Uncovered», das Thilo Mischke seit inzwischen vier Jahren für uns produziert.
ProSieben-Senderchef Daniel Rosemann
„Es bedeutet mir sehr viel, dass ProSieben dieser Reportage diesen Raum gibt. Aufzuzeigen, was es bedeutet, wenn Deutsche sich radikalisieren, wenn sie zu Waffen greifen und an fremden Fronten kämpfen, ist gerade in heutigen Zeiten außerordentlich wichtig“, sagt Mischke. Umso mehr junge Menschen die Reportage sehen würden, umso besser sagt Mischke. Ähnlich sieht es auch Senderchef Rosemann. "Als Thilo uns in der Genese seines Films von den Deutschen an der ISIS-Front erzählte, war klar: Damit wollen und müssen wir möglichst viele Zuschauer erreichen. Und dafür braucht es den besten Sendeplatz, den wir bieten können."
06.11.2019 16:10 Uhr  •  Manuel Weis Kurz-URL: qmde.de/113458