Produktionshaus XYZ Films hat 100 Millionen Dollar an Land gezogen und will diese Summe in über ein Dutzend Independent-Genre-Projekte stecken.
Wann immer ich den Satz höre "Filme sind unkreativ geworden" oder die Klage "Ist doch heute alles dasselbe", denke ich nur: "Da hat jemand wohl einfach die falschen Filme gesehen". So bringt beispielsweise das 2008 gegründete Produktionsunternehmen XYZ Films mit hoher Trefferquote originelle, andersartige und positiv-seltsame oder mutig-kreative Stoffe auf die Leinwand sowie ins Heimkino. XYZ Films haben wir die von vielen gefeierte Action-Granate «The Raid» sowie dessen in meinen Augen deutlich genialere, einfallsreichere und atemberaubendere Fortsetzung «The Raid 2» zu verdanken.
Sie haben sich hinter Kevin Smith gestellt und seinen benebelten Komödien-Horror «Tusk» verwirklicht. Sie haben das knallharte Actiondrama «Brawl in Cell Block 99» möglich gemacht, das
fabelhafte Zombie-Weihnachtsmusical «Anna und die Apokalypse» sowie den surrealen, schwarzhumorigen Vorstadtthriller «Vivarium» mit Imogen Poots und Jesse Eisenberg.
Oh, und dann war da natürlich noch der in der Filmfreak-Bubble lautstark herbei beschworene «Mandy», ein atmosphärischer sowie stylischer Kultisten-Rache-Horror mit Nicolas Cage. Und dann hat XYZ Films dem "Wir machen, worauf wir Bock haben"-Gedanken mit der Dokumentation «Electric Boogaloo: The Wild, Untold Story of Cannon Films» ein Denkmal gesetzt. Also, über stilistische Vielfalt kann man bei XYZ Films keineswegs klagen.
Und wir dürfen uns freuen: XYZ Films ist die Luft noch lange nicht ausgegangen. Wie 'The Hollywood Reporter' kürzlich bekannt gab, hat das Produktionshaus ein Investment von 100 Millionen Dollar an Land gezogen, mit dem man 15 bis 20 Filme mitfinanzieren oder komplett alleine verwirklichen will. Erklärtes Ziel: Sich hinter Filmschaffende stellen, deren kreative Vision man unterstützen, beschützen und fördern will.
Fraglich bleibt nur, wie viele dieser Filme ins Kino kommen und welche schlicht bei Netflix landen – so wie zuvor schon der superblutige Actioner «The Night Comes For Us» und die Thriller-Dramödie «I Don't Feel at Home in This World Anymore». Alles Filme, die einen längeren Einsatz auf der Leinwand verdient gehabt hätten …