Die Umbenennung des «Traumschiff»-Kapitäns

Wenn Florian Silbereisen am 26. Dezember als neuer Kapitän des ZDF-«Traumschiff» in See sticht, dann unter anderem Namen als angenommen. Die Geschichte eines Buchstabendrehers.

Florian Silbereisen übernimmt das Kommando auf dem ZDF-„Traumschiff". An Weihnachten und an Neujahr 2019/2020 wird er als Kapitän Max Prager die Karibik und Kolumbien ansteuern. Die Dreharbeiten für die beiden neuen Folgen beginnen im Februar 2019.


Mit diesen Worten stellte das Zweite Deutsche Fernsehen Florian Silbereisen am 25. Januar 2019 als Nachfolger von Sascha Hehn als Kapitän an Bord des «Traumschiff» vor. Doch inzwischen ist genau diese Aussage schon wieder veraltet. Wenn Silbereisen nun am zweiten Weihnachtsfeiertag erstmals in See sticht, dann heißt seine Figur nun offiziell Max Parger. Auf Anfrage verschiedener Medien, unter anderem von t-online spricht das ZDF nun davon, dass die im Januar verschickte Pressemitteilung schlicht einen Tippfehler enthalten habe. Zunächst hieß es nämlich noch, der Sender habe sich für den Namen der Figur auch wegen des bayerischen Klangs entschieden. Doch ganz offiziell enthielt diese Mitteilung also einen Tippfehler, der seitens des Senders über Monate nicht korrigiert wurde und weshalb unter anderem auch die Wikipedia-Seite zur Reihe über Monate hinweg einen falschen Rollennamen angab.

War also wirklich von Anfang an geplant, Max Parger genau so zu nennen? Das wird definitiv nie herauskommen. Fakt ist aber, dass der „falsch geschriebene" Name, nämlich Max Prager, ein berühmtes Vorbild hat. Es gab einst nämlich wirklich einen Kapitän namens Max Prager, der 1854 geboren wurde und an Bord des Dampfers „München" tätig war. Prager stand nicht nur einem Afrika-Forscher zur Seite, sondern ist auch als umstrittener Kolonist in die Historie eingegangen. Prager soll an der Niederschlagung eines Aufstands der ostafrikanischen Küstenbewohner beteiligt gewesen sein und später einmal darüber gesagt haben: „Der Neger kann es nicht recht einsehen, warum der weiße Mann in Betreff der Reinlichkeit so penibel ist und er so oft bei ertappter Unsauberkeit gescholten wird". Zudem bräuchten die in Afrika Einheimischen „mehr Erziehung".

Wer könnte es dem ZDF verdenken, wenn die neue Hauptfigur der Wohlfühlreihe sich von solchen Äußerungen auch namentlich gerne ein bisschen distanzieren würde?
15.11.2019 21:06 Uhr  •  Manuel Weis Kurz-URL: qmde.de/113712