Endlich wieder Singleplayer-Action im «Star Wars»-Universum mit «Star Wars Jedi: Fallen Order»

Der Dezember steht ganz im Zeichen des neuen «Star Wars»-Kinofilms. Schon im November brachte EA das neue Spiel «Star Wars Jedi: Fallen Order» auf den Markt. Ob es dem «Star Wars»-Universum würdig ist?

In diesem Artikel bewerten wir «Star Wars Jedi: Fallen Order» nicht nur, sondern verraten auch Details über die Handlung des Spiels. Also enthält dieser Artikel neben nützlichen Tipps auch Einiges vom Spielverlauf. Also: Achtung Spoiler!

Die «Star Wars»-Fans warteten schon seit mehreren Jahren auf ein neues und auch gutes Singleplayerspiel. Nach meiner Meinung nach wirklich guten Titeln, wie dem «Star Wars Battlefront 2» aus dem Jahr 2005, «The Knights of the Old Republic» aus dem Jahr 2003 und «Star Wars: The Force Unleashed» aus dem Jahr 2008, sowie dem zweiten Teil aus dem Jahr 2010, war es nun endlich mal wieder Zeit für ein packendes «Star Wars»-Singleplayerspiel.

Vorgeschichte und Charaktere
Und um ehrlich zu sein, ist genau das EA meiner Meinung nach gelungen. Mit «Star Wars: Jedi Fallen Order» brachte EA im November ein Spiel auf den Markt, das eine packende Story, atemberaubende Welten und teils schwierige Aufgaben beinhaltet. In der Kampagne, welche knapp 20 Stunden dauert, fühlt man sich so, als ob man wirklich viele Geschichten der Jedi aufdeckt – durch mehrere versteckte Geheimnisse und sogenannten „Echos“. Der Jedi-Orden ging kurz, bevor die Story des Spiels startet, unter und man versucht nun als einer der letzten Jedi den Orden wiederaufzubauen.

Die Handlung spielt also, «Star Wars»-Fans haben es sich bestimmt schon zusammengereimt, nach dem Ende der Klonkriege, dem Fall der Jedi und dem Aufstieg des Imperiums. Oder, um es anders auszudrücken, zwischen Episode III und IV. Als Jedi namens Cal muss man zu Beginn vor den imperialen Einheiten fliehen, die einen bei einem Schrottplatz entdeckt haben. Eine ehemalige Jedi-Ritterin namens Cere Junda und ihr Pilot Greet Dritus helfen einem dabei. Kurz darauf lernt man den kleinen Droiden BD-1 kennen. Mit diesem habe ich in dem Spiel eine enge Verbindung aufgebaut: Er befindet sich fast durchgehend auf Cals Schulter und ist daher bei den Abenteuern und Kämpfen ganz nah mit dabei. BD-1 kann auf Befehl Gegenstände und Gegner scannen, sodass man mehr Informationen über sie erhält. Zudem kann er Cal durch sogenannte „Stims“ heilen und einige Maschinen und gegnerische Droiden hacken.

Gutes Gameplay und eine sehr schöne Story sorgen für das nötige «Star Wars»-Feeling
Das Spiel überzeugt durch eine starke Story und mit einem sehr guten Gameplay. Doch so filmreif das Spiel wirken mag, ist es keinesfalls eines dieser kinematischen Games, bei denen man sich zurücklehnen und vom Plot hypnotisieren lassen kann – denn «Jedi: Fallen Order» ist ein durchaus anspruchsvolles Spiel. Durch schwierige Kletter-Missionen und teils unlösbare Rätsel wird der Spieler durchgehend herausgefordert und zum Grübeln angeregt. Bereits am Anfang wird man auf einem riesigen Schrottplatz mit der Erkenntnis konfrontiert, dass das Klettern und das Überwinden von Hindernissen nicht so leicht ist, wie man es sich vorstellt. Bereits nach kurzer Zeit befindet man sich dann auf einer herausfordernden Flucht vor dem Imperium und muss gegen die sogenannte „Zweite Schwester“ kämpfen. Nachdem man von seinen Verbündeten gerettet wurde, und das erste Mal mit diesen Kontakt aufnimmt, geht es fortan genauso wie am Start actionreich weiter. So fliegt Cal mit dem Raumschiff „Mantis“ und seiner Crew gleich nach Bogano, um das Geheimnis des Jedi-Ordens zu lüften.

Schnell wird klar, dass das Spiel zudem eine komplexe Story besitzt, die sich aber schlüssig erklärt, statt einen in unnötige Sackgassen zu manövrieren: Durch immer wieder erscheinende, kurze Ausschnitte aus der Ausbildung von Cal, lernt man seinen Charakter besser kennen. So erinnert sich Cal während des Spiels immer wieder an das Training durch seinen alten Meister. Dadurch erlernt man neue Fähigkeiten, wie das Laufen an einer Wand oder zum Beispiel das Bewegen von Objekten und Gegnern durch die Macht. Außerdem entdeckt man beim Erkunden der Welten immer wieder Geheimnisse und kurze Geschichten. Wenn man diese findet, verdichtet sich nicht nur die Story des Spiels, sondern man wird auch belohnt: So reiste ich vor der dritten Hauptmission nach Dathomir und hatte die Möglichkeit, mein Lichtschwert um eine weitere Klinge zu erweitern, als ich beim Erkunden des Planeten einen speziellen Tisch dafür entdeckt hatte. An anderen Stellen findet man bei Geheimnissen Macht- oder Lebensessenzen, mit denen man seine maximale Macht oder sein maximales Leben steigern kann. Insgesamt hat das Spiel durch die vielen versteckten Orte und Gegenden, die man erkunden kann, viel zu bieten.

Beim Gameplay gibt es ebenfalls viel Positives zu berichten. Bei den vielen Kämpfen mit imperialen Einheiten oder mysteriösen Bestien, kann sich der Spieler richtig in das Geschehen hineinversetzen. Die Finishing-Moves sehen ebenfalls sehr stark aus. Durch die detailgetreuen Kämpfe kommt man sich an manchen Stellen wie in einem Film vor. Dieses Gefühl wird auch von der sehr starken Story untermauert. Die sehr ernste Stimmung während des Spiels stellt die Situation der Charaktere, welche den Jedi-Orden wiederaufbauen wollen, gut dar. Durch die Geschichten können die Spieler zudem die Ereignisse zwischen den Filmen nachvollziehen und sie sehen einen Einblick in die Zeit, als das Imperium die Überhand in der Galaxis hatte.

Durch die sehr gute Grafik werden die Emotionen der Figuren gut dargestellt. Dank teilweise lustiger Einlagen von dem Mantis-Piloten Greet oder BD-1 muss man an manchen Stellen auch schmunzeln. Der Droide wächst einem geradezu ans Herz – und ist auch unerlässlich: War er nicht an meiner Seite, war ich manchmal unsicher was ich machen soll. Bei schwierigen Rätseln half er einem, mit Stims wurde man durch BD-1 geheilt und verschlossene Türen konnte er für einen öffnen. Der Droide passte einfach so zu dem «Star Wars»-Universum, wie schon einst R2D2 oder der seit kurzem mitspielende Droide BB-8. Auch die Tatsache, dass man sein Lichtschwert anpassen kann, sorgte für das gewisse Jedi-Gefühl und war ein nettes Feature.



Wenig Spielzeit? Ich denke nicht
Doch natürlich gibt es auch manche Dinge, die negativ auffielen. So gab es stellenweise Momente, in denen mein Charakter durch den Boden fiel oder entgegen der Spiellogik durch eine Wand laufen konnte. Ebenfalls hätte es mir mehr gefallen, wenn man die Story-Sequenzen überspringen könnte, da man das Spiel vielleicht noch einmal durchspielen möchte. Zu diesem Thema gibt es noch einen Kritikpunkt, welchen manche Menschen als positiv, manche aber auch als negativ sehen: Im Durchschnitt haben die Spieler bei «Jedi: Fallen Order» 20 Stunden Spielzeit. Das klingt aufgrund von anderen aktuellen Spielen wenig, vor allem für den Preis von rund 60 Euro. Doch das müssen die Spieler für sich selbst entscheiden, ob sie lieber kürzere Spiele spielen, die dafür mit Story und Action vollgepackt sind, oder lieber längere Spiele, bei denen man noch mehr erkunden und Zeit verbringen kann. Denn für mich waren die 20 Stunden auf jeden Fall ausreichend.

Fazit: Erstmal bedanke ich mich hier bei EA, dass sie zu dem aktuellen Zeitpunkt noch keine einzige Mikrotranskation in das Spiel eingebaut haben. Die Tatsache, dass man Skins und weitere Dinge nur durch das Finden von Boxen erhält, war für mich ein klarer Vorteil, da man endlich mal wieder für seine Erkundungstouren belohnt wurde. Auch fand ich es schön, mal wieder an der Seite von Wookies gegen das Imperium zu kämpfen. Trotzdem, EA hätte natürlich auch mehr in das Spiel einbauen können. Noch mehr Welten, noch größere Karten und vieles mehr. Doch schon bei dem Planeten Zeffo habe ich mich manchmal verlaufen und wenn ich dann sah, dass ich erst 70 Prozent der Karte erkundet habe, kam es mir sogar etwas zu viel vor. Und ganz ehrlich, am Ende hat meiner Meinung nach fast alles gepasst. Es fühlte sich einfach vollständig an und ich hatte fast durchgehend Spaß am Spielen. «Star Wars Jedi: Fallen Order» ist für mich seit langer Zeit wieder ein richtig gutes und vollständiges Singleplayerspiel aus dem «Star Wars»-Universum und für jeden «Star Wars»-Fan eine klare Empfehlung.

Getestet wurde das Spiel auf einem PC mit hohen Grafikeinstellungen und der Schwierigkeit Jedi-Ritter.
01.12.2019 10:20 Uhr  •  Lukas Scharfenberg Kurz-URL: qmde.de/114049