Die zweite Staffel des «Bachelor»-Ablegers hat quotenmäßig enttäuscht, es lief viel schwächer als 2018. Wir analysieren die Zahlen …
Quoten der ersten Staffel «Bachelor in Paradise» bei RTL
- Gesamt ab 3 J.: 2,02 Mio. / 7,6 %
- 14-49 J.: 1,21 Mio. / 14,6 %
09.05.2018-13.06.2018, mittwochs, 20.15 Uhr
Mit dem «Bachelor» und der «Bachelorette» hat RTL bislang immer recht gute Quoten-Erfolge vorweisen können. So lag es nahe, noch ein weiteres Spin-Off der Kuppelshow an den Start zu bringen: «Bachelor in Paradise». Darin treffen ehemalige Kandidaten der beiden Liebessendungen aufeinander und suchen die vermeintlich große Liebe. Was 2018 im ersten Lauf noch wunderbar funktioniert hat (siehe Infobox), geriet in diesem Jahr zu einem kleinen Quoten-Debakel, die anschließende Talk-Sendung mit Frauke Ludowig wurde sogar kurzfristig aus dem Programm genommen. Ein Grund dafür dürfte sein, dass das Format diesmal im hart umkämpften Herbst auf Zuschauerfang ging und nicht mehr im zuschauerärmeren Sommer. Zudem hat der Sendeplatz gewechselt: Dienstags musste man es unter anderem mit der erfolgreichen VOX-Gründershow «Höhle der Löwen» aufnehmen.
Schon der Auftakt am 15. Oktober verlief nicht nach Plan und musste sich haarscharf mit einem Zielgruppen-Marktanteil im einstelligen Bereich zufriedengeben. Mehr als 9,9 Prozent wurden nicht gemessen, 0,90 Millionen 14- bis 49-Jährige sahen zu. Bei den Umworbenen müsste das Ziel aber mindestens ein Wert von an die zwölf Prozent sein. 1,41 Millionen Zuschauer ab drei Jahren waren zu Beginn der neuen Runde dabei. Relativ konstant blieb die absolute Zuschauerzahl eine Woche später, als 1,37 Millionen Zuseher gezählt wurden. Bei den Werberelevanten verloren die Liebessuchenden allerdings einen Prozentpunkt, nur 8,8 Prozent gab es zu holen.
Der Staffel-Tiefpunkt wurde am 29. Oktober erreicht, als lediglich 7,6 Prozent Marktanteil in der Zielgruppe auf dem Zettel standen. Zum Vergleich: Beim ersten Durchgang belief sich der Minusrekord noch auf 13,2 Prozent. Auf 0,75 Millionen ging die Zuschauerzahl bei den Jüngeren runter, insgesamt sahen nur noch 1,19 Millionen Menschen zu – 2018 waren bis auf zwei Ausgaben alle über die Marke von zwei Millionen Zuschauern gesprungen, bis zu 2,22 Millionen Zuschauer waren damals zugegen. Mit 3,8 Prozent befand sich auch der Gesamtmarktanteil am Boden und natürlich weit unter dem Soll von gegenwärtig 8,7 Prozent.
Eine kleine Erholung trat in der Woche darauf ein, wenngleich die ermittelten 8,0 Prozent natürlich weiterhin viel zu wenig waren für RTL-Ansprüche. 1,26 Millionen Zuschauer schalteten ein. Den Sprung über zehn Prozent machte dann die Folge vom 12. November: 10,1 Prozent waren drin, die Sehbeteiligung bei den Jüngeren kletterte binnen Wochenfrist von 0,76 Millionen auf 0,94 Millionen. Beim Gesamtpublikum war der Sprung ebenso groß: Um eine Viertel Million ging es auf 1,51 Millionen Zuseher hinauf, einen Prozentpunkt gewann man dazu und befand sich nun bei 5,1 Prozent.
Einen kleinen Rückschlag gab es am 26. November, die Zielgruppen-Quote rutschte wieder auf 9,6 Prozent – obwohl «Die Höhle der Löwen» da zum Beispiel schon gar nicht mehr für eine so große Konkurrenz gesorgt hatten. Der Knoten bei «Bachelor in Paradise» platzte dann aber am 3. Dezember: Fortan wurden nur noch zweistellige Quoten ausgewiesen, bei 11,2, 10,6 sowie 10,7 Prozent lagen die Marktanteile zum Schluss. Das war zwar immer noch kein Mega-Erfolg, aber ein leichter Aufwind war zu spüren. Bei 1,00, 0,96 sowie 0,92 Millionen lagen die Sehbeteiligungen bei den 14- bis 49-Jährigen, zwischen 1,46 Millionen und 1,56 Millionen bewegten sich die Gesamtreichweiten.
Trotzdem fällt das Staffel-Fazit mau aus: Mehr als 0,88 Millionen junge Zuschauer konnte «Bachelor in Paradise» im Schnitt nicht mehr vom Hocker reißen, der Marktanteil belief sich auf unbefriedigende 9,6 Prozent – unklar ist aber, wie viele Menschen beim Streaming-Dienst TV Now zusätzlich angesprochen worden sind. Im Mittel sahen 1,40 Millionen Menschen ab drei Jahren zu, daraus resultierten schwache 4,7 Prozent Marktanteil. Unterm Strich lief es also viel schwächer als für Staffel eins, eventuell ist «Bachelor in Paradise» im Sommer einfach besser aufgehoben.