Als kleiner, weihnachtlicher Service präsentiert Quotenmeter.de für jeden verbliebenen Tag bis zum Ende des Weihnachtsfests je einen winterlich-schönen Fernsehtipp.
Freitag, der 20. Dezember 2019: «Liebe braucht keine Ferien»
Auf RTLZWEI, ab 20.15 Uhr
Mit rund 130 Minuten Laufzeit ist «Liebe braucht keine Ferien» praktisch ein Epos unter den Romantikkomödien. Anders als die ebenfalls weihnachtliche und ausführliche Liebeskomödie «Tatsächlich... Liebe» brauchte der im Original «The Holiday» betitelte Film so seine Zeit, bis er sich als moderne Weihnachts-Filmtradition herumgesprochen hat. Dabei war Nancy Meyers' kuschelige Geschichte zweier Frauen, die für einen Urlaub ihre Häuser tauschen, und nebenher die große Liebe finden, sogar prompt ein Erfolg: 1,86 Millionen Tickets wurden in Deutschland verkauft, das reichte für Rang 16 der Jahrescharts 2006.
Besetzt mit Cameron Diaz, Kate Winslet, Jude Law und Jack Black, die allesamt genau den gemütlich-gewitzten Tonfall treffen, der Nancy-Meyers-Filmen so gut steht, und mit wunderschönem Produktionsdesign ausgestattet, ist «Liebe braucht keine Ferien» ein echter Wohlfühlfilm. Und ganz nebenher hat er eine amüsante, selbstironische Note und liefert Seitenhiebe auf Kinotrailer und kitschige Filmmusik.
Samstag, der 21. Dezember 2019: «Santa Clause»
Auf dem Disney Channel, ab 20.15 Uhr
Geschichten über Zyniker, die ihre zuckrige Seite entdecken, gehören zur Welt der Weihnachsfilme, wie der Rum in die Feuerzangenbowle. «Santa Clause» gehört zu den unterhaltsamsten Filmen dieser Art: «Hör mal, wer da hämmert»-Star Tim Allen spielt den sarkastischen Spielzeugverkäufer Scott Calvin, der den neuen Lebenspartner seiner Ex-Gattin nicht leiden kann und schnell eingeschnappt wird, wann immer sein Sohn von ihm schwärmt. Als Scotts Sohn Charlie Weihnachten mit ihm verbringt, werden sie Zeugen davon, wie der Weihnachtsmann einen tödlichen Unfall hat. Daraufhin muss Scott seinen Platz einnehmen. Am Morgen danach tut Scott dies als den seltsamsten Alkoholtraum seines Lebens ab – doch Charlie hat seine Liebe zu seinem Vater wiederentdeckt.
«Santa Clause» ist dank Tim Allens komödiantischem Timing und der Regieführung John Pasquins, der Gefühle zulässt, aber die Zügel stets so fest hält, dass der ganz klebrige Kitsch ausbleibt, ein sehr schöner "Etwas für jeden"-Film. Sarkastische Sprüche, spaßig-magische Einfälle, eine empathisch erzählte Scheidungsgeschichte und gut sitzender Slapstick. In Deutschland sahen sich 1,8 Millionen Menschen den Film während der Uraufführung an. Die Weihnachtskomödie hat zwei (zunehmend kindlicher gehaltene) Fortsetzungen.
Sonntag, 22. Dezember 2019: «Die Geister, die ich rief»
Bei Kabel Eins, ab 22.20 Uhr
Die Charles-Dickens-Weihnachtsgeschichte wurde Dutzende Male verfilmt, adaptiert und interpretiert. Und wohl keine Version spricht so deutlich für die Zeit, in der sie entstanden ist, wie «Die Geister, die ich rief» aus dem Jahr 1988. Richard Donners Weihnachtskomödie verlegt die Story in die Gegenwart und handelt von einem zynischen, sensationsgeilen TV-Produzenten, der mit reißerischen Programmen und noch reißerischen Werbespots sämtliche Geschmacksgrenzen auslotet. Dafür wird er von den Geistern der Weihnacht heimgesucht und bis auf's Mark verschreckt, auf dass er seine Sensibilität wiederentdeckt.
Der Film fährt ganz dreist zweigleisig und ist eine herbere, krassere Version des Weihnachtsklassikers – und gleichzeitig macht er sich über Effekthascherei lustig und appelliert an unser aller Herzen. Bill Murray ist perfekt in der Hauptrolle besetzt, die Trickeffekte machen Spaß und der Ritt von herb zu lieblich, den dieser Film vollführt, ist beeindruckend.
Montag, 23. Dezember 2019: «Weihnachten mit Joko und Klaas»
Bei ProSieben, ab 20.15 Uhr
"Weihnachten wie früher", lautet das Motto dieser Comedy-Weihnachtsgala. Es wird Glühwein getrunken, es wird geblödelt und es wird garantiert auch gestritten (wie es bei Feiertagsspecials von Joko und Klaas längst Tradition geworden ist).
2018 bot die Show Selbstironie, Low-Key-Entertainment-Anarchie, süffisante Referenzen und chaotischen Late-Night-Show-Talk, und für dieses Jahr sind unter anderem Satire-Songs und "die Lieblingsrubrik vom lieben Gott" angekündigt – "Aushalten: Nicht lachen". Zu Gast sind unter anderem Matthias Schweighöfer, Ina Müller, Sarah Connor, Olli Schulz und Fahri Yardim.
Dienstag, 24. Dezember 2019: «Ist das Leben nicht schön?»
Auf ServusTV, ab 22.45 Uhr
Steter Tropfen höhlt den Stein: «Ist das Leben nicht schön?» war 1946 ein kommerzieller Misserfolg, brachte seine Produktionsfirma ins Trudeln, brachte aufgrund seiner Kapitalismuskritik das FBI gegen sich auf, generierte nur durchwachsene Kritiken und geriet daraufhin zunächst einmal in Vergessenheit. Und das trotz zahlreicher Oscar-Nominierungen. Erst, nachdem die Urheberrechte verfallen waren, begann die Erfolgsgeschichte dieses inspirierenden Weihnachtsklassikers: US-Fernsehstationen programmierten «Ist das Leben nicht schön?» als billigen Programmfüller an den Feiertagen, und so entdeckten mehr und mehr und mehr Menschen den Film für sich, bis er zum Weihnachts-Pflichtprogramm wurde.
Anders als beim in den USA ebenfalls durch TV-Wiederholungen zum Kult erhobenen «Fröhliche Weihnachten», hat sich der Kult um «Ist das Leben nicht schön?» auch in anderen Ländern verbreitet. Ihr Reiz ist ja auch universell: Die Tragikomödie von Frank Capra handelt von einem Mann, der in der Weihnachtsnacht den Lebensmut verliert. Doch ein Engel zeigt ihm, weshalb er sein Leben nicht beenden sollte. Capra inszeniert den Stoff mit ehrlicher Herzlichkeit und kontrastiert die süßen, frohen Momente mit tief sitzender Dramatik.
Mittwoch, 25. Dezember 2019: «Tatsächlich... Liebe»
Auf ZDF, ab 23.20 Uhr
Liebesgeschichtenexperte Richard Curtis nutzt in «Tatsächlich… Liebe» sehr intuitiv die erzählerischen Möglichkeiten eines Episodenfilms aus: Durch eine Vielzahl an Handlungssträngen bedient er auch eine große emotionale Bandbreite, womit er sowohl genau das, was man von einer Weihnachts-Liebesgeschichte erwartet, als auch ein Gegengewicht zum Liebes- und Weihnachtskitsch bietet. Und dadurch, wie behände er von Story zu Story wechselt, vermeidet der Filmemacher aller tonalen Variationen zum Trotz allzu harsche Stimmungsgefälle.
In «Tatsächlich… Liebe» mischt sich die Geschichte eine fremdflirtenden Familienvaters nahtlos zwischen die hoch sarkastische Story eines zynischen Rockers, der mit einem Pop-Weihnachtscover und viel Kalkül die Chartspitze erklimmen will, und die mit Dialogwitz und Slapstick gespickte Geschichte eines tollpatschigen Schriftstellers, der ein Auge auf seine Urlaubs-Haushälterin wirft. Dank eines famosen Casts ist das einfach herzerwärmend!
Donnerstag, 26. Dezember 2019: «Die Hüter des Lichts»
Bei RTL, ab 14.50 Uhr
Ein launiges Team von Sagengestalten kämpft für das Licht im Kinderleben: Diese DreamWorks-Trickkomödie erfindet den Weihnachtsmann und seine Kollegen neu und mischt dabei Action sowie Dramatik zwischen süffisante Comedyeinlagen. Die Actionszenen sind überaus beachtlich inszeniert und führt immer wieder gewitzt das Wesen der zentralen Figuren vor. Die Hauptfiguren sind ausdrucksstark animiert und die Hintergründe sind kreativ und haben eine große Tiefenwirkung: «Die Hüter des Lichts» ist ein wirklich schöner Abschluss für die TV-Weihnacht.