Wie jedes Jahr seit 2011 bot Helene Fischer den TV-Zuschauern am ersten Weihnachtsfeiertag wieder eine gigantische Show. Gefeiert wurde das in diesem Jahr mit einem ordentlichen Zuschauerzuwachs, vor allem im jungen Publikum. Waren die Marktanteile im ZDF bei den Jungen vielleicht sogar wirklich mal höher als bei den Älteren?
Die These: Eigentlich liegt das ZDF-Programm fest in der Hand der älteren Zuschauer. Selten erreicht man hier in der klassischen Zielgruppe der Privatsender über zehn Prozent des Marktes. Nur bei Fußball oder einem großen Event, wie eben der
«Helene Fischer-Show», scheinen sich alle einig zu sein, dass es mal wieder Zeit ist, ins ZDF zu schalten. Jahr für Jahr beschert die Powerfrau dem Zweiten sensationelle Einschaltquoten bei Jung und Alt. In diesem Jahr war man bei den Jungen so stark wie noch nie. Die «Helene Fischer-Show» ist kein klassisches Rentnerprogramm.
Die nackten Zahlen: Wenn am ersten Weihnachtsfeiertag Helene Fischer im ZDF aufdreht, können die restlichen Sender einpacken. So waren auch in diesem Jahr wieder fast sechs Millionen Zuschauer dabei. Im Vergleich zum Vorjahr ging es sogar noch einmal deutlich um 190.000 auf 5,92 Millionen Zuseher nach oben, so dass glänzende 20,4 Prozent Sehbeteiligung heraussprangen. Bei den 14- bis 49-Jährigen stand sogar mit 18,0 Prozent der beste Marktanteil der Sendung aller Zeiten zu Buche. Insgesamt schalteten 1,61 Millionen junge Zuschauer ein. Helene Fischer hat das Kunststück geschafft, den deutschen Schlager auch in den jüngsten Generationen Salonfähig zu machen.
Während in absoluten Zahlen natürlich das ältere Publikum den Ton angab, überrascht vor allem der Blick auf die jungen Zuschauer. Denn der höchste Marktanteil wurde nicht etwa bei den Rentnern erzielt, sondern erstaunlicherweise bei den 20- bis 29-Jährigen. Dort sicherte sich die «Helene Fischer-Show» stattliche 25,7 Prozent Sehbeteiligung, nirgendwo war der Anteil höher. Die Erwachsenen ab 65 Jahren lagen mit 25,5 Prozent knapp dahinter. Auf Platz drei folgten die ganz kleinen. So waren bei den 3-13-Jährigen mit 190.000 Zuschauern 19,1 Prozent Marktanteil drin. Die “schlechteste” Sehbeteiligung holte die Weihnachtsshow bei den Teenagern mit 14,7 Prozent, hier schalteten nur 0,07 Millionen ein. Die 30- bis 39-, 40- bis 49- und 50- bis 64-Jährigen gaben sich mit 16,4, 16,2 und 17,3 Prozent nicht viel.
In absoluten Reichweiten gesprochen lag die Zugkraft klar beim älteren Publikum. So machten die ab 65-Jährigen mit 2,57 Millionen Zuschauern den Löwenanteil aus. Die 50- bis 49-Jährigen folgten mit 1,55 Millionen Interessierten. Wie schon die Marktanteile vermuten ließen, hielt sich die Show aber auch bei den 20- bis 29-Jährigen besonders gut, wo man immerhin 440.000 Zuschauer zum Einschalten überzeugte. Bei den 30- bis 39-Jährigen waren es 430.000.
Schaut man sich die Geschlechterverteilung an, so waren die Frauen mit 3,34 zu 2,39 Millionen Zusehern klar in der Überhand. Während Helene Fischer bei den Männern für 18,6 Prozent Marktanteil sorgte, lag die Sehbeteiligung beim weiblichen Geschlecht sogar bei 22,1 Prozent. Blickt man auf die verschiedenen höchsten Bildungsabschlüsse, so halten sich nahezu alle Gruppen in etwa die Waage. Mit 21,6 und 21,5 Prozent war die Show an der Spitze bei den ehemaligen Abiturienten und den Zuschauern mit Volks- oder Hauptschulabschluss gleichermaßen beliebt. Die Zuschauer mit weiterführender Schule ohne Abitur und die Studierten lagen mit 19,9 bzw. 17,1 Prozent Marktanteil etwas dahinter.
3,14 Millionen aller Zuschauer waren früher Berufstätig oder momentan arbeitslos. Auch in Sachen Marktanteil fuhren sie mit 23,5 Prozent mit Blick auf die verschiedenen Erwerbstätigen am höchsten. Dahinter platzierten sich die Angestellten mit 1,74 Millionen Zusehern und 18,4 Prozent. Arbeiter (0,44 Millionen) und Selbständige (0,26 Millionen) lagen mit 16,1 und 16,8 Prozent in etwa gleich auf. Die Beamten fielen mit 0,09 Millionen Zuschauern etwas ab, obwohl man auch hier mit 14,4 Prozent Marktanteil stark vertreten war.
Insgesamt lässt sich sagen, dass die «Helene Fischer-Show» inzwischen in jeder Zuschauergruppe sehr beliebt ist. Erstaunlich war in diesem Jahr vor allem die Stärke beim jungen Publikum, 25,7 Prozent Marktanteil bei den 20- bis 29-Jährigen ist wirklich eine Ansage. Schafft es die deutsche Pop-Schlager-Queen weiter auch bei den Jüngeren so beliebt zu bleiben. So stehen neuen Rekorden im kommenden Jahr nichts mehr im Wege. Die Frau bleibt mit ihrer unglaublichen Bühnen-Ausstrahlung in Deutschland weiter ein Phänomen. Denn wer außer Fußball kann eigentlich von sich sagen, im ZDF fast 20 Prozent Marktanteil bei den 14- bis 49-Jährigen zu holen.