Notfallpläne und eingeschränkte Raucherlaubnis: So reagiert das RTL-Dschungelcamp auf die Feuer in Australien

Selbst solch eine Sendung wie «Ich bin ein Star – Holt mich hier raus!» kann sich nicht von der realen Außenwelt abschotten: Das diesjährige Dschungelcamp entsteht mit einem vorsichtigem Blick auf die massiven Brände in Australien.

Ich musste mein Haus evakuieren und meine Heimat verlassen. Es ist zu gefährlich, vor Ort zu bleiben. Ich kann nichts mehr tun, nur warten.
Dr. Bob
Seit Monaten greifen in Australien verheerende Buschbrände um sich, die zahlreiche Tierarten schwer gefährden und den früheren Alltag in weiten Teilen des Landes unmöglich machen. Erst jetzt findet das Thema langsam größere Aufmerksamkeit in den hiesigen Medien – und so zynisch es klingen mag: Es besteht die leise Hoffnung, dass RTL mit seiner umstrittenen, doch auch preisgekrönten und immens erfolgreichen Realityshow «Ich bin ein Star – Holt mich hier raus!» einen kleinen Beitrag dazu leistet, das schwere, wichtige Thema noch mehr Menschen greifbar zu machen. Denn mit Beginn der voyeuristischen Promi-Wettkampfshow blicken wieder mehrere Millionen Fernsehende, die sonst keine Berührungspunkte damit haben, nach Australien.

RTL verriet bereits, dass man auf die katastrophale Lage in Australien eingeht, indem man das übliche Lagerfeuer im Dschungelcamp verzichtet und nur gasbetriebenes Feuer verwenden wird. Nun macht der Privatsender bekannt, wie er den Bränden in Australien noch Rechnung trägt. So wird die Platte der Kochstelle ausschließlich dann eingeschaltet, während auch gekocht wird. Für alle Teilnehmenden mit Laster gelten zudem neue Regeln: Rauchen ist nur im Campzentrum erlaubt, zum Anzünden der Zigaretten darf ausschließlich ein Spezialfeuerzeug verwendet werden, das von Sicherheitskräften freigegeben wurde und sich im Besitz des Teamchefs befindet.

Zigarettenstummel wandern direkt in eine verschließbare Box. Zudem wurden die Promis bereits unterrichtet, wie sie sich im Fall verhalten sollten, dass die Feuer entgegen der bisherigen Erwartungen zu nah an den Produktionsstandort gelangen. Die entsprechenden Evakuierungspläne für die Mitarbeiter und die prominenten Camper wurden kürzlich eingehend überprüft. Sogleich zwei unabhängig voneinander laufende Alarmsysteme informieren über Sirenen und Horn alle Personen über einen Notfall. Zumindest in einer Pressemitteilung unterstreicht RTL die Drastik der Lage in Australien außerdem, indem Dr. Bob zitiert wird, der aktuell um sein Haus bangt: "Vor fünf Tagen habe ich mein Haus evakuiert und alles, was mir und meiner Frau wichtig ist, gemeinsam mit allen Wertgegenständen in Sicherheit gebracht. Gestern war das nächste Buschfeuer noch 27 Kilometer von meinem Haus entfernt, heute Morgen nur noch fünf. Meine ganze Heimatstadt ist leer. Nun hoffen wir auf den richtigen Wind und dass die Feuerwehr das Schlimmste verhindern kann."

Sollte RTL der Lage in Australien gerecht werden und auch in den «IbeS»-Ausgaben auf die Buschbrände eingehen?
Ja, auf jeden Fall!
71,9%
Nur ab und zu ...
20,6%
Nein, keinen Ernst in meiner Reality-Unterhaltung!
7,6%
06.01.2020 15:42 Uhr  •  Sidney Schering Kurz-URL: qmde.de/114827