Peacock: NBCUniversal tritt auf die Bremse

Selbst die Bestandskunden von Comcast-Angeboten bekommen nicht die volle Auswahl, sondern lediglich eine werbefinanzierte Premium-Version, die sie upgraden können.

Am Donnerstagabend gab NBCUniversal die ersten Informationen zu seinem Streamingdienst Peacock bekannt. Der neue Comcast-Dienst startet am 15. April, wird allerdings bis zum 15. Juli nur für Comcasts XFinity TV- und Breitband-Kunden angeboten. Landesweit wird Peacock erst Mitte Juli ausgerollt, von internationalen Plänen ist in den offiziellen Meldungen gar keine Rede.

Das Premium-Modell soll ebenfalls den Kunden der Comcast und Cox Communications ohne zusätzliche Kosten zur Verfügung stehen, allerdings bekommen die Bestandskunden Werbung zu sehen. Die Premium-Variante gibt es für zehn US-Dollar ohne Werbung und für fünf Dollar inklusive Spots.

In der kostenkosten, werbeunterstützten Version bietet NBC um die 7.500 Programmstunden inklusive Zugang zu den aktuellen Serien an. Die Auswahl ist sehr beschränkt, nur mit der Premium-Variante kann man auf frühere Staffeln und eine riesige Bibliothek zurückgreifen. Das Streaming-Angebot in der Gratis-Version umfasst dafür ältere Serien wie «Eine schrecklich nette Familie» oder «Two and a half Men», die man beide von Partnern erworben hat. Hinzu kommen Filme, tägliche Nachrichten, ausgewählte Folgen der Peacock-Originale und Reality-Shows. Peacock wird mehr als 400 Serien und 600 Filme sowie Live- und On-Demand-Inhalte bieten. Die Berichterstattung von den Olympischen Sommerspielen 2020 spielt eine große Rolle.

Comcast teilte mit, dass das Unternehmen plant, in den Jahren 2020 und 2021 insgesamt zwei Milliarden US-Dollar in Peacock zu investieren. Das Unternehmen erwartet bis 2024 einen Umsatz von 2,5 Milliarden US-Dollar und den Break-Even. Bereits 2025 soll Peacock profitabel sein.

Im Herbst 2018 übernahm Comcast die europäische Sky-Gruppe, die ebenfalls von Peacock profitieren sollte. Allerdings ist es verwunderlich, dass in der Pressemitteilung nicht über eine Einführung auf dem britischen, deutschen und italienischen Markt geschrieben wurde.
17.01.2020 08:21 Uhr  •  Fabian Riedner Kurz-URL: qmde.de/115126