TV Now wird die neue Heimat des Europa-Pokals

Die Mediengruppe RTL hat am Sonntag Spekulationen bestätigt, wonach man Free- und Pay-TV-Rechte für die Europa- und die neue Europa-Conference-League ab 2021 gesichert hat. Profiteur ist dabei vor allem TV Now.

Die Sport-Streaming-Plattform DAZN verliert die Übertragungsrechte an der UEFA Europa League ab Sommer 2021. Neue Heimat des Wettbewerbs im Pay-TV wird dann für drei Spielzeiten TV Now. Die Mediengruppe RTL Deutschland baut damit ihre Partnerschaft mit der UEFA weiter aus. Wie viele Spiele die Mediengruppe künftig im Free-TV zeigt und wie viele gegen Gebühr bei TV Now Premium, ist nicht ganz klar. In einer RTL-Mitteilung heißt es dazu: "Anders als in der zurückliegenden und der laufenden Saison hat die Mediengruppe nun komplett freie Hand bei der Programmierung. RTL und Männersender NITRO können an einem Matchday weiterhin Spiele im Free TV zeigen. Die Hauptadresse für den Europapokal wird künftig TVNow sein." Wie viel RTL, Nitro und TV Now dafür bezahlen, wurde nicht genannt.

Die drei Anbieter haben künftig auch Zugriff auf alle Spiele der neu geschaffenen Europa Conference League; der Wettbewerb ist ab Sommer 2021 unterhalb der Europa League angesiedelt. Eine deutsche Mannschaft tritt als Qualifikant an. Ob Europa- und Europa Conference League auch bei den RTL-Angeboten vollständig gezeigt werden, ist offen. In der Mitteilung heißt es dazu: "Deutschlandes führendes Videoportal zeigt alle attraktiven Spiele live, eines davon als Simulcast des Livespiels bei RTL oder Nitro."

Wie kam RTL letztlich zum Zuschlag? Vorausging ein Wettbieten um die UEFA Champions League, bei dem DAZN Berichten zufolge sehr tief in die Tasche greifen musste. Auch wenn DAZN den Erwerb von Exklusiv-Rechten an der Königsklasse bis dato nicht bestätigt hat, besagen Medienberichte, dass der Streaming-Dienst im neuen Rechtezyklus die Heimat der Champions League wird - der Schachzug war DAZN jährlich wohl um die 200 Millionen Euro alleine für die Rechte Wert. Deshalb musste wohl bei den anderen Wettbewerben verstärkt auf das Geld geschaut werden. Mediengruppe RTL Deutschland-CEO Bernd Reichart jedenfalls freut sich über den großen Rechtscoup, der theoretisch Zugriff zu 282 Spielen der beiden Wettbewerbe pro Saison gewährt: "Großer Sport ist ein ganz wichtiges Genre im TV, denn es ist live, relevant und bei den Zuschauern nachgefragt wie kaum ein anderes Angebot. Dass wir uns vor diesem Hintergrund in einem immer härter umkämpften Markt die exklusiven, vollumfänglichen Rechte gleich für zwei europäische Wettbewerbe sichern konnten, ist ein Signal mit großer Wucht. Wir freuen uns sehr, dass RTL und unser Männersender Nitro damit auch künftig die exklusive Adresse für spannende Europapokalnächte im frei empfangbaren Fernsehen sein werden." TV Now werde dadurch noch größer und populärer. Wie viel die RTL-Gruppe für die Rechte bezahlt, ist derweil nicht klar.
26.01.2020 10:47 Uhr  •  Manuel Weis Kurz-URL: qmde.de/115356