Schlafprobleme nehmen weiterhin in Deutschland zu. Nachdem der Blaulichtfilter kam und Besserung versprach, soll nun ein Dark Modus die Augen schonen.
Die Ergebnisse sind alarmierend: In Deutschland und vielen weiteren Ländern
leiden immer mehr Menschen unter Schlafstörungen. Eine Statistik des Robert-Koch-Institutes sagt aus, dass schon 13,4 Prozent der Männer zwischen 18 und 29 Jahren unter Einschlaf- und Durchschlafproblemen leiden. Laut der Barmer Krankenkasse stieg die ärztlich diagnostizierte Zahl der Schlafstörungen zwischen 2006 und 2017 um 63 Prozent. Für die arbeitende Bevölkerung klingen die Zahlen nicht optimistisch, vor allem weil die Gründe noch nicht hinreichend beleuchtet sind.
Schon vor geraumer Zeit haben die Tech-Unternehmen sowie die Pharma-Firmen mit Forschungen begonnen, woher die Einschlafprobleme kommen. Ein Grund könnten die Leuchtdioden sein, die die klassische Glühbirne und Energiesparlampe ersetzten. Das blaue Licht der LED soll dazu führen, dass das
Schlafhormon Melatonin unterdruckt wird. Sport-Superstar Cristiano Ronaldo kann sich Schlafprobleme nicht leisten und hat laut der britischen Zeitung „The Independent“
einen Schlaf-Experten engagiert.
Neben diversen Techniken wie fünf Mal 90 Minuten zu schlafen und stets in einem frisch bezogenen Bett zu liegen, hat Cristiano Ronaldo Bildschirmverbot. Eineinhalb Stunden vor dem zu Bett gehen darf Ronaldo weder Fernsehen schauen noch an seinem Smartphone herum tippen. Nicht alle Tipps sind auf die gesamte Bevölkerung anwendbar, aber die Abstinenz von Mediengeräten klingt auch ohne Studie einleuchtend. Durch das Lesen eines Buches entspannt der Körper mehr als beim Konsum von Horror-Filmen.
Smartphone- und Computer-Hersteller haben in den vergangenen Jahren
darauf reagiert und bieten inzwischen einen Nachtmodus an, der für den User sehr gelblich erscheint, da die blauen LEDs fehlen. Doch inzwischen gibt es Studien, die besagen, dass der Blaulichtfilter nicht greift. Die Gründe, warum die Menschen weiterhin unter Schlafproblemen leiden, könnten vielfältig sein. Wie viel bringt eine solche Handy-Einstellung, wenn man den gesamten Tag auf einen großen Bildschirm starrt? Auch die Kommunen tragen zum Problem bei, denn die Straßenlampen werden auf Leuchtdioden umgerüstet – allerdings ohne Blaulichtfilter. Inzwischen beschweren sich immer mehr Anwohner, dass es in ihrer Umgebung gar nicht mehr dunkel wird. Mit der Umrüstung auf LED-Leuchtmittel kann einiges an Wattanzahl eingespart werden und zahlreiche Gemeinden haben zu helle Lampen gewählt.
Ein Forscher der University of Manchester präsentierte nun
eine Studie, dass das blaue Licht sogar weniger schädlich sein soll als angenommen. Der „Dark Mode“, der von Googles Android mit der Version 10 und des Apple Betriebssystem iOS 13 Einzug in den Alltag fand, sollen dagegen hilfreich sein. Die dunkle Version soll nicht nur die Augen schonen, sondern auch den Akku weniger beanspruchen. Mit der dunklen Version der Betriebssysteme lässt sich – nach derzeitigen Forschungsergebnissen – eine Wirkung erzielen. Allerdings wird nicht das Problem, sondern lediglich das Symptom behandelt. Vielleicht ist die logische Konsequenz, die Mediennutzungszeit zu verringern.