Luisa Wöllisch: 'Ich würde gerne mal bei «K11» mitspielen'

Die Schauspielerin mit Down-Syndrom spielt in einer neuen Ausgabe der ZDF-Reihe «Frühling» eine junge Frau, deren Eltern ihre Selbstständigkeit sträflich unterschätzen. Quotenmeter.de gegenüber hat Luisa Wöllisch ihre Karrierewünsche verraten.

Zur Person

Luisa Wöllisch wurde 1996 in München geboren und sammelte auf der Montessorischule in Biberkor erste Bühnen-Erfahrungen in Musicals und Theateraufführungen. 2014 begann sie eine Berufsqualifizierende Maßnahme an der Freien Bühne München und wurde fest in das Ensemble aufgenommen. 2016 hatte sie eine kleine Rolle in «Die Grießnockerlaffäre», es folgte ihre erste Kino-Hauptrolle in «Die Goldfische» an der Seite von Tom Schilling, Jella Haase und Birgit Minichmayr.
Vergangenes Jahr waren Sie in der Kinokomödie «Die Goldfische» zu sehen. Wie haben Sie die Reaktionen auf den Film und ihr Schauspiel darin wahrgenommen?
Ich fand wahnsinnig toll, was alles rundherum passiert ist, die ganzen Anfragen der Presse, die Interviews … Super war, dass ich in Shows wie «Markus Lanz» und «stern TV» sitzen durfte. Schön sind auch meine Follower bei Instagram. Ich war auch sehr stolz, dass ich meinen Durchbruch geschafft habe.

In «Die Goldfische» haben Sie eine eher kindliche Person gespielt, in «Frühling» dagegen eine sehr unabhängige, die von Ihren Eltern unterschätzt wird. Ist diese Abfolge Zufall oder haben Sie mit der Auswahl so unterschiedlicher Figuren direkt nacheinander etwas beabsichtigt?
Es war keine Absicht, aber ich finde es gut und wichtig, die Down-Syndrom-Menschen auch taff und selbstbewusst zu zeigen, anstatt nur in dieser kindlichen Rolle.

Nach einer eher komischen und einer eher dramatischen Rolle, was würden Sie sagen: Welches der beiden Gefilde macht Ihnen als Schauspielerin mehr Freude?
Mir macht beides total Spaß. Ich habe jetzt zum Beispiel im Theater an der Freien Bühne München die Hauptrolle in «Lulu» gespielt, die ja auch sehr dramatisch ist, aber genauso gern spiele ich lustige Rollen.

In einem Interview haben Sie mal verraten, nicht nur Ihre eigenen, sondern auch die Texte Ihrer Kollegen auswendig zu lernen, weil Ihnen das mehr Sicherheit gibt. Da drängt sich mir die Frage auf: Könnten Sie sich trotzdem auch vorstellen, in einem Film mitzuspielen, in dem viel improvisiert wird?
Im Theater wird auch sehr sehr viel improvisiert und Improvisation ist genau genommen für mich auch Schauspielerei. Ich improvisiere leidenschaftlich gern. Deswegen kann ich mir sehr gut vorstellen, in so einem Film mitzuspielen.

Mir kam zu Ohren, dass Sie gerne Musicals besuchen. Welches Musical hat Sie zuletzt so richtig beeindruckt?
«Tanz der Vampire» hat mich sehr beeindruckt. Es ist mal was ganz anderes als irgendwelche Disney-Klassiker. Ich finde es auch sehr faszinierend, wie sie die Biss-Szenen rüber bringen und die Musik ist auch mal was ganz anderes.

Zum Abschluss: Welche Art Figur würden Sie gerne als nächstes spielen?
Ich würde wahnsinnig gerne mal bei «K11 – Kommissare im Einsatz» mitspielen, allerdings nicht nur als Leiche sondern zum Beispiel als Täterin.

Besten Dank!

Luisa Wöllisch ist am 2. Februar 2020 ab 20.15 Uhr in der «Frühling»-Ausgabe «Liebe hinter geschlossenen Vorhängen» im ZDF zu sehen.
31.01.2020 15:33 Uhr  •  Sidney Schering Kurz-URL: qmde.de/115443