Turbulent ging es zuletzt zu am Berliner Serienkiez. Realistische Darstellung der Charaktere ist den Machern dabei wichtig. Auch wenn sie damit anecken – wie etwa bei der Darstellung von rauchenden Figuren.
Es war eine heftige Woche für die
«Gute Zeiten, schlechte Zeiten»-Figur Erik. Rückblende: Erik war noch im Sommer 2018 Hauptakteur des Primetime-Specials als durchgedrehter Ehemann, der vor lauter Eifersucht die Freundes-Clique auf ihrer Finca auf Mallorca mit einer Waffe bedrohte und letztlich im Kampf gemeinsam mit John eine Klippe hinab ins Meer stürzte. Erik Fritsche ist mittlerweile zum Hauptcast von «GZSZ» gestoßen, hat akzeptiert, dass seine Ex Shirin mit John zusammen ist und ist auch sonst weitgehend geläutert. Das Jahr 2020 begann für die Figur dennoch mit einer faustdicken Überraschung. Erik ist Vater einer 16 Jahre alten Tochter, der nun neu zum Hauptcast gehörenden Merle. Sie entstand bei einem One Night Stand, bis vergangene Woche wusste Eric nichts von der Existenz seiner Tochter.
Die neue Situation überforderte nicht nur ihn, sondern auch seine Ex Shirin, die Eric noch aus den jungen, wilden Zeiten kannte. In der Mittwochs-Folge war Eric daher mehrmals in emotional aufgewühltem Zustand auf den Straßen des Berliner Kiezes zu sehen – und rauchte eine Zigarette nach der anderen. Es ist zudem kein Geheimnis, dass in der Serie auch die Figuren Shirin und Maren (mal mehr, mal weniger) zur Kippe greifen. Angesichts von eineinhalb Millionen Zuschauern im Alter zwischen 14 und 49 Jahren sicherlich eine mutige Entscheidung, riskieren die Macher doch ein gewisses Naserümpfen all derer, die dadurch die zahlreichen Anti-Raucher-Kampagnen der verschiedenen Organisationen und der Regierung gefährdet sehen. Serien und darin auftauchende Figuren haben nunmal, so die Argumentation, Vorbildcharakter.
Petra Kolle ist seit vielen Jahren Producerin der Serie «GZSZ». In der Serie gibt es sogar einen eigenen Kolleplatz und genau dieser war zurückliegende Woche auch Schauplatz von Erik’s Rauchanfall. Im Gespräch mit Quotenmeter.de erklärte Kolle die Entscheidung: „Bei «GZSZ »wird nicht nur geraucht, sondern auch getrunken, betrogen, intrigiert, gehasst und es passieren viele andere unschöne Dinge mehr. Menschen haben Fehler, sonst wäre das Leben wie auch das Drama langweilig.“
Gar nicht langweilig sind derweil die Quoten der täglichen Serie, die zur Zeit zielstrebig auf Folge 7000 zusteuert (Ausstrahlung Ende April). In der zurückliegenden Woche stach vor allem jene Mittwochs-Folge ins Auge, die mit 21,2 Prozent Marktanteil bei den klassisch Umworbenen eine richtig gute Figur machte. 3,19 Millionen Menschen sahen insgesamt zu – das war zugleich die beste Reichweite der kompletten Woche. Ohnehin ist «GZSZ» sehr stark aus dem Startblock gekommen und erzielte 2020 schon mehrfach Zielgruppen-Quoten jenseits der 20-Prozent-Marke. Absolutes Highlight war die Folge vom Mittwoch, 22. Januar 2020, als sich die Haupthandlung mit den Folgen von Eriks Falschaussage befasste. Mit 22,3 Prozent Marktanteil generierte diese Ausgabe die bis dato beste Quote in der Zielgruppe in diesem Jahr.