Nach 16 Tagen Dschungelcamp ist bei RTL wieder der Normalzustand eingekehrt. Doch wie erfolgreich schlugen sich Chris Tall, «stern TV» und Co. in dieser Wochen ohne australische Schützenhilfe?
Mehr über den starken RTL-Januar...
Dank «Ich bin ein Star - Holt mich hier raus!» sind die Marktanteile von RTL im Januar deutlich angezogen, unterm Strich war der Kölner Sender in den letzten Wochen so erfolgreich unterwegs wie seit zwölf Monaten nicht mehr. Dabei punkteten in den vergangenen Tagen nicht nur die Live-Folgen des Dschungelcamps selbst, auch strahlte die Reality-Show positiv auf das restliche Programm des Kölner Senders ab. In dieser Woche nun musste RTL auf die tägliche «IbeS»-Dosis um 22.15 Uhr verzichten und kehrte stattdessen zurück zur Tagesordnung. Doch wie gut funktionierte das?
Eine hervorragende Figur machte am späteren Montagabend
«Extra - Das RTL-Magazin», das mit 17,9 Prozent in der Zielgruppe den höchsten Wert seit Anfang Dezember holte. Insgesamt sahen das 22.15-Uhr-Magazin 2,42 Millionen Zuschauer, was mit ebenfalls starken 12,2 Prozent am Gesamtmarkt einherging. Natürlich bewegte man sich damit weit unter Dschungelniveau, den Senderschnitt wusste man zugleich aber deutlich zu überbieten.
«Spiegel TV» konnte dieses starke Niveau ab 23.25 Uhr zwar nicht bestätigen, stellte mit 11,8 Prozent bei den 14- bis 49-Jährigen aber ebenfalls keinen Totalausfall dar.
Sehr zufrieden durfte RTL auch am Dienstag mit dem Abschneiden des späten Abendprogramms sein, als sich im Anschluss an «DSDS» alles um Castingshow-Juror Xavier Naidoo drehte.
«Absolut Xavier Naidoo» sicherte sich ab 22.30 Uhr 1,66 Millionen Zuschauer und tolle 15,9 Prozent der Umworbenen. Insgesamt verpasste die Dokumentation die Zweistelligkeit mit 9,9 Prozent Marktanteil zwar knapp, für ein Ergebnis über Senderschnitt reichte dieser Wert aber trotzdem noch.
Am Mittwoch stand wie gewohnt
«stern TV» an, das erstmals seit drei Wochen wieder zur gewohnten Zeit um 22.15 Uhr senden durfte. Im Anschluss an den Bachelor interessierten sich für das Live-Magazin mit Steffen Hallaschka gute 14 Prozent der Jüngeren. Luft nach oben bestand für die Sendung hingegen am Gesamtmarkt, wo es «stern TV» nicht über 1,61 Millionen Interessenten und eher mäßige 8,8 Prozent hinausbrachte. Zum Vergleich: Vor sieben Tagen reichte es für die Sendung im Anschluss an den Dschungel noch zu fantastischen 16,6 Prozent bei allen und grandiosen 25,1 Prozent beim jungen Publikum.
Spürbar schwerer tat sich RTL am Donnerstag, als man gegen den starken Auftakt von «Germany’s Next Topmodel» bei ProSieben senden musste. Nachdem sich «Der Lehrer» zum Start in den Abend noch durchaus beweisen konnte, rutschten die Sitcoms
«Sekretärinnen - Überleben von 9 bis 5» und
«Schwester, Schwester - Hier liegen sie richtig!» (Foto rechts) ab 22.15 Uhr auf Marktanteile zwischen enttäuschenden 8,8 Prozent und mäßigen zehn Prozent der Umworbenen zurück. Beim Gesamtpublikum lief es noch einmal deutlich mieser, hier stellten bereits 5,1 Prozent der Zuschauer bei 1,16 Millionen Interessenten das Höchste der Gefühle dar.
Neben den Sitcoms litt unterdessen auch Chris Tall unter der Abwesenheit des Dschungels, sein
«Darf er das?» verlor in dieser Woche deutlich an Boden. Nachdem es vergangene Woche noch zu einem Allzeitrekord von 24 Prozent beim jungen Publikum gereicht hatte, halbierte sich die Quote an diesem Freitag fast auf immerhin noch annehmbare 12,2 Prozent. Insgesamt schalteten das Format 1,20 Millionen Zuschauer und 7,5 Prozent ein.
Fazit: Auch wenn RTL die bombastischen Quoten des Dschungelcamps zweifelsfrei vermissen wird, zeigte sich in dieser Woche, dass das Spätprogramm des Senders grundsätzlich in guter Form ist. «Extra» schlug sich am Montag hervorragend, auch mit Eigenproduktionen am Dienstag ist RTL zurzeit deutlich besser unterwegs als mit fiktionalen Inhalten. «stern TV» am Mittwoch und Chris Tall am Freitag erwiesen sich zwar beide nicht als Überflieger, holten aber immerhin solide bis gute Quoten. Einzig und allein am späten Donnerstagabend hat RTL ohne das Dschungelcamp spürbare Probleme.