2011 startete zuletzt eine «Big Brother»-Staffel, die großflächig für den Vorabend geplant war. Damals noch beim Sender RTL II.
Vor knapp neun Jahren, Anfang Mai 2011, startete der Münchner Privatsender RTL II seine letzte
«Big Brother»-Staffel. RTL II war es, der den Großen Bruder einst – damals im Jahr 2000 – nach Deutschland brachte. Und mit der Reality-Show nicht gerade wenige Kontroversen auslöste. 2011 lief beim Münchner Sender die elfte Normalo-Staffel – die bisher letzte, die regelmäßig um 19 Uhr kam. Später wechselte die Sendung rüber zur ProSiebenSat.1-Gruppe, die jährlich eine «Promi Big Brother»-Eventstaffel zeigt, sich aber im Herbst 2015 auch mal an einer Normalo-Staffel probierte – in der späten Primetime und „nur“ beim kleinen Sender sixx.
Somit ist es also doch Staffel elf, die die letzte Vergleichbare ist zu dem, was Sat.1 nun ab Montag plant. Und beim Münchner Sender, der am Vorabend zuletzt auf um die sechs Prozent Marktanteil bei den Umworbenen kommt, wird man durchaus auf die Quoten der damaligen RTL II-Staffel blicken, die in Teilen bis zu 9,9 Prozent Marktanteil bei den Tageszusammenfassungen generierte. Der Start an jenem Mai-Tag im Jahr 2011 glückte derweil vollends. Moderiert wurde der Einzug damals übrigens ausnahmsweise von Sonja Zietlow, sie übergab danach aber an Aleks Bechtel, die wieder aus dem Mutterschutz zurückkehrte.
Die Einzugs-Show 2011 war für RTL II ein absoluter Erfolg. 1,17 Millionen Umworbene sahen damals zu, insgesamt lag die Reichweite der zwischen 21.15 Uhr und kurz nach Mitternacht gesendeten Live-Produktion aus dem Hause Endemol bei 1,59 Millionen. Die Zielgruppen-Quote stieg auf 12,3 Prozent. Besonders wichtig, auch für Sat.1. «Big Brother» ist quasi ein Quoten-Jungbrunnen. Bei den 20- bis 29-Jährigen verbuchte der damalige Einzug starke 20,2 Prozent Marktanteil, bei den Fans in den Dreißigern wurden immerhin noch 14,9 Prozent Marktanteil gemessen.
Klar ist auch – Reality-TV wird eher von Frauen gesehen. Bei der damaligen Einzugsshow schauten 1,08 Millionen Mädels ab 14 Jahren zu, dem gegenüber standen „nur“ 0,47 Millionen Männer des gleichen Alters. Mittlerweile hat sich die TV-Welt gewandelt. Klassische TV-Quoten stellen nur noch einen Teil der Nutzung dar, «Big Brother» 2020 kommt mit der umfassendsten Online-Begleitung aller Zeiten und wird unter anderem auch fernab jeglicher Quotenmessung vom Streamingdienst Joyn auf Abruf angeboten. Das könnte die Zahlen schmälern, nicht aber den Erfolg.
Sat.1 zeigt die Einzugsshow am Montag ab 20.15 Uhr und lädt dann ab 22.45 Uhr zur Lästerrunde mit Melissa Khalaj und Jochen Bendel beim Frauensender sixx. Die Tageszusammenfassungen starten entsprechend am Dienstag um 19 Uhr – und laufen dann um diese Zeit immer werktags. Die Jubiläumsstaffel soll, ganz ursprünglich, 100 Tage lang laufen.